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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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lange nicht, dass ich langsam nervös wurde und überlegte, was ich sagen konnte. Sagen sollte. Ich biss mir auf die Zunge, denn ich wollte ihn nicht fragen, was er von den Aufnahmen hielt.
    „Das hier.“ Er zeigte auf ein Foto am Ende der Reihe, das Patrick und mich zeigte. „Das hast du nicht gemacht.“
    „Äh, nein.“ Ich hatte es nur aufgehängt, weil es eine meiner Lieblingsaufnahmen war. Ein ehrliches Foto, das aus glücklichen Zeiten stammte. Wir hatten die Finger verschränkt, mein Kopf lag auf seiner Schulter. Wir sahen wie ein ganz normales Paar aus.
    Alex trank schweigend seinen Chai.
    „Ich sollte das vermutlich langsam mal abnehmen.“
    Erst jetzt sah er mich an. „Warum?“
    „Na ja, weil … weil es eine Lüge ist.“ Es war nicht unbedingt das, was ich hatte sagen wollen, aber sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, fühlte es sich richtig an. „Das Bild entspricht nicht der Wirklichkeit. Hat es nie.“
    Alex gab mir seinen Becher, und ich nahm ihn automatisch. Als er den Rahmen vom Haken nahm, gab ich einen überraschten Laut von mir. Er warf mir einen Blick zu und machte einen Schritt die Stufe hinauf zu meinem Esszimmertisch. Dort legte er den Rahmen mit dem Gesicht nach unten ab.
    „Jetzt hängt es nicht mehr.“ Er nahm mir seinen Becher wieder ab. „Fühlt sich das besser an?“
    „Nein.“ Aber ich lachte leicht. „Danke.“
    „Hey, hast du heute Abend was vor? Ich weiß, heute ist Freitag. Bestimmt hast du schon eine Verabredung.“
    Morgen hatte ich die Frühschicht bei Foto Folks. „Eigentlich nicht.“
    „Ich hab ein paar Filme ausgeliehen. Und war so trottelig, nicht dran zu denken, dass ich ja noch nicht mal einen Fernseher habe.“
    „Aha. Du willst mich also ausnutzen, um an meinen ranzukommen, ja?“
    „Ich würde mich schämen, jetzt Ja zu sagen, aber genau so ist es.“
    Ich nahm einen Schluck Tee und tat so, als müsste ich darüber nachdenken. „Welche Filme hast du denn?“
    „Den neuen Transformers-Film. Und Harold und Maude .“
    Ich musste lachen. „Seltsame Kombination. Aber den neuen Transformers kenne ich noch nicht, und es ist bestimmt Jahre her, seit ich Harold und Maude gesehen habe. Klar. Du darfst gerne meinen Fernseher benutzen.“
    „Ich bring auch Pizza mit. Wie klingt das?“
    „Klingt nach einem guten Plan.“
    Wir verabredeten, uns später zu treffen. Alex tauchte pünktlich um sechs auf und brachte eine riesige Pizza von dem Laden am Ende der Straße mit, außerdem einen Stapel DVDs. Ich hatte mich bereits in die gemütlichen Freitagabendklamotten geworfen – eine Jogginghose und ein T-Shirt –, die ich anzog, wenn ich zu Hause blieb. Er hatte geduscht und sich rasiert, und mit ihm kam eine köstliche Wolke aus Knoblauch und Rasierwasser in die Wohnung geweht. Ich fragte mich sofort, ob ich nicht auch mehr Aufwand hätte betreiben sollen.
    „Dinieren wir bei Kerzenschein?“, fragte er, als er den Pizzakarton auf meinem Esstisch abstellte.
    „Oh … nein. Die sind nicht für die Atmosphäre.“ Kerzen anzuzünden war eine kleine Tradition, die ich freitagabends zelebrierte, wenn ich nicht ausging. Eine Angewohnheit, die ich aus meiner Kindheit bewahrt hatte. Damals hatte meine Mutter immer großen Wert darauf gelegt, auch wenn sie den Sabbat sonst kaum würdigte. Heute war das ein bisschen anders; sie hatte ihr Leben um hundertachtzig Grad gedreht.
    Er warf mir einen fragenden Blick zu. „Bist du Jüdin?“
    „Nicht so richtig. So was Ähnliches.“
    „Oookay.“
    Ich lachte verlegen. „Es ist kompliziert.“
    „Schon in Ordnung. Geht mich auch gar nichts an.“ Er schaute die Kerzen an. „Sieht aber sehr hübsch aus.“
    „Danke.“ Meine Mutter hatte mir den Leuchter geschenkt. Ich glaube, sie wusste gar nicht, dass ich ihn benutzte. Zumindest hatte ich ihr das nie erzählt. „Was darf ich dir zu trinken anbieten?“
    Themenwechsel. Alex verstand. „Wasser wäre gut.“
    „Sicher? Ich hab auch Rotwein. Sogar aus der Flasche und nicht aus dem Tetrapak.“
    Er zeigte sich beeindruckt. „Schick! Aber nein, danke.“
    „Macht es dir was aus, wenn ich welchen trinke?“
    Meine Frage schien ihn zu überraschen. „Nein, natürlich nicht. Du bist hier zu Hause.“
    Er war immerhin so freundlich gewesen, in der Religionsfrage nicht weiter in mich zu dringen, weshalb ich jetzt auch nicht nachhakte, warum er nicht trank. Wir stapelten Pizzastücke auf unsere Teller und aßen vor dem Fernseher, während die Transformers eine

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