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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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musterte mich prüfend, bevor er antwortete: „Ich war ziemlich lange nicht mehr zu Hause. Manchmal wird es immer schwerer, heimzukehren, je länger man fort war.“
    Das war auch meine Erfahrung. „Da hast du wohl recht. Du verstehst dich also nicht so gut mit deiner Familie?“
    Er zögerte und atmete tief durch. Dann hob er eine Augenbraue.
    „Zu persönlich?“, fragte ich.
    „Nein. Ich weiß nur grad nicht, was ich darauf antworten soll.“
    „Du musst nicht antworten“, sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ist schon in Ordnung. Kennstdu den Spruch ‚Zu Hause ist der Ort, wo sie dich aufnehmen müssen‘? Oder so ähnlich?“
    „Natürlich.“ Ich leckte meine Gabel ab und zog sie danach erneut durch die Schokoladensoße auf meinem Teller.
    „Sagen wir einfach, ich gehöre eher zu den Typen, die nicht mehr nach Hause zurückkehren können.“
    „Wow. Das klingt ziemlich übel.“
    „Ja, ist es wohl auch. Ich bin noch nie besonders gut mit meiner Familie klargekommen. Mein Dad …“ Alex zögerte wieder, dann sprach er weiter, ehe ich ihm ein zweites Mal versichern konnte, er bräuchte mir nichts zu erzählen. „Er ist ein Arschloch. Ich wollte sagen, er sei eins gewesen , aber ich vermute, er ist immer noch eins. Er trinkt halt inzwischen nicht mehr, aber er ist trotzdem noch ein Arschloch.“
    Ich trank meinen Kaffee aus. „Aber?“
    „Aber er gibt sich trotzdem Mühe. Nehme ich an. Nicht dass ich ernsthaft glaube, mein Dad und ich könnten irgendwann mal irgend so ein großes Vater-Sohn-Ding aufziehen. Wir werden garantiert nie zusammen angeln gehen.“
    „Man kann nie wissen.“
    „Ich weiß es“, erwiderte Alex heftig. „Aber wenigstens redet er inzwischen mit mir, wenn ich zu Besuch komme. Und er löst die Schecks ein, die ich schicke. Okay, das hat er immer schon gemacht.“ Alex lachte.
    Ich stimmte eine Sekunde später ein. Eigentlich sollte ich mich ja wohl ein bisschen unbehaglich fühlen, weil ich ihn genötigt hatte, seine persönliche Geschichte mit mir zu teilen. Aber das war nicht der Fall.
    „Menschen ändern sich“, erklärte ich weise.
    „Alles ändert sich irgendwann.“ Alex zuckte mit den Schultern und schaute weg. „So ist das Leben. Egal, ich habe jedenfalls ziemlich lange in Übersee gearbeitet. Vor ein paar Jahren habe ich dann mein Unternehmen verkauft und seither nicht besonders viel gemacht. Einmal habe ich einen Sommer zu Hauseverbracht und … ach, verdammte Scheiße.“
    Bei diesem etwas überraschenden – und überraschend vulgären – Gefühlausbruch beugte ich mich unvermittelt weiter vor. Aus seinem Mund klang so was wie „verdammte Scheiße“ sogar gut. So als ob er es ziemlich oft sagte. Vermutlich hatte er sich bis jetzt einfach nur zusammengenommen. Mir gefiel die Vorstellung, dass er sich bei mir ein bisschen gehen ließ.
    „Sagen wir einfach, mir ist in diesem Sommer wieder klar geworden, warum ich überhaupt von zu Hause weggegangen bin.“ Er warf mit einem routinierten Ruck die Ponyfransen aus dem Gesicht. „Wie auch immer, jedenfalls habe ich dann ein paar Angebote bekommen, als Berater tätig zu werden, und einige davon angenommen und bin schließlich in Japan gelandet. Dort habe ich dann auch Patrick getroffen. Aber der Job war zeitlich begrenzt. Und ich dachte, es wäre vielleicht ganz gut, zur Abwechslung mal in meinem eigenen Land rumzureisen und nicht länger ‚Fremder in einer fremden Welt‘ zu sein.“
    Wow, Robert A. Heinlein, mal eben beiläufig ins Gespräch geworfen. Belesen war er also auch noch.
    „Ein tolles Buch!“
    Alex sah mich an. „Finde ich auch.“
    „Und was genau machst du jetzt? Einfach hingehen, wo du hinwillst? Wann immer dir der Sinn danach steht?“
    „Na ja, ich schlafe oft auf fremden Sofas.“ Alex nahm einen Bissen Käsekuchen. „Ich bin sozusagen ein professioneller Hausgast.“
    „Also, wie das klingt …“ Ich lachte.
    Er lachte auch. „Beschissen?“
    „Irgendwie schon.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ach, ich nutze einfach die Gastfreundschaft anderer schamlos aus.“
    „Das sehe ich nicht so.“ Ich dachte wieder daran, wie er sich in Patricks Küche zurechtgefunden hatte, ohne dabei irgendwelche Grenzen zu überschreiten. „Übrigens würden dieLeute dich nicht einladen, wenn sie nicht wollten, dass du sie besuchst.“
    Alex zog die Gabel durch den Käsekuchen und hielt den Blick auf seinen Teller gerichtet. „Klar, das stimmt schon. Aber jetzt muss ich mir über so was

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