Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
heftig, so als sei ihm was ins Auge geraten.
„Wenn man den Leuten sagt, was sie hören wollen, ist das kaum besser als eine Lüge“, fügte er beiläufig hinzu.
Dann schaute er mich einfach nur an. Wir sagten einen Moment gar nichts. Ich rollte mich direkt neben ihn und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss.
„Wenn ich also jammere, dass mein Hintern in einer bestimmten Jeans fett aussieht, dann würdest du nicht sagen, dass das nicht stimmt?“ Ich malte mit dem Finger meinen Namen auf seine Brust.
Alex lachte und drückte meine Hand. „Ich würde dazu lieber gar nichts sagen.“
„Dann wüsste ich aber, dass du findest, dass mein Arsch in der Jeans dick aussieht“, gab ich zu bedenken.
„Ja“, sagte Alex und küsste mich. „Aber wenigstens wüsstest du dann auch, dass ich dich nicht belüge.“
9. KAPITEL
„Du hast echt eine schräge Vorstellung von Romantik“, befand Sarah mit einem Mundvoll Sushi.
„Du siehst so süß aus, wenn dir Reis aus dem Mund fällt.“
Sie schnaubte und pickte die heruntergefallenen Reiskörner mit dem Daumen auf, um sie abzulecken. Dann zeigte sie mit den Stäbchen, von deren Enden Sojasoße tropfte, auf mich. „Der Typ sagt, du hast einen dicken Arsch, und du schmilzt dahin? Total verdreht.“
„Er hat nicht gesagt, ich hätte einen dicken Arsch“, widersprach ich. Tatsächlich hatte Alex die nächsten fünfzehn Minuten damit zugebracht, mir zu erklären, wie sehr er meine Rückseite liebte. Und meine Vorderseite. Und all die Kleinigkeiten dazwischen.
Sie zuckte mit den Schultern und dippte ein Stück Thunfisch in die Soja-Wasabi-Mischung. „Meinetwegen. Hör mir einfach nicht zu. Ich bin bloß eifersüchtig, weil du jemanden hast, der’s dir besorgt, während ich ganz allein mit meiner Hand zu Hause sitze.“
„Armes Ding. Hast du keinen B.B.L.?“
„Bei dem blöden Ding sind die Batterien leer, und ich hab noch keine neuen“, erklärte meine Freundin grinsend. Dann zuckte sie wieder mit den Schultern. „Ein ‚Batterie Betriebener Liebhaber‘ kann einen außerdem nicht zum Sushi ausführen.“
„Ich führe dich doch grad zum Sushi aus“, merkte ich an.
Sarah leckte ihre Stäbchen verführerisch ab. „Gibt’s zufällig die Möglichkeit, mich auch anderweitig glücklich zu machen?“
Ich lachte so laut, dass die anderen Restaurantgäste sich nach uns umdrehten. „Ähm … nein.“
„Warum? Nur weil du bis über beide Ohren in Mr Alex Riesenzauberschwengel Kennedy verknallt bist.“
Bei jedem anderen hätte das spöttisch geklungen. Aber ich kannte Sarah inzwischen lange genug, um zu wissen, dass siemich nur aufzog. „Nicht böse sein, ja?“
Sie lachte, weil ich sie imitierte, und nutzte die Gelegenheit, mir eine Lachs-Avocado-Rolle vom Teller zu klauen. „Ich kann nicht anders, ich bin eifersüchtig. Vielleicht auch eher neidisch. Ich wünsche mir jedenfalls nicht, dass du das, was ich will, nicht bekommst. Ich wünsche mir einfach nur, ich bekäme auch was ab.“
„Was ist denn aus dem Typen geworden, den du im Motorradladen aufgerissen hast?“
Sie warf mir einen typischen Sarah-Blick zu: Augenbrauen hochgezogen, Lippen geschürzt, ganz und gar abfällig. „Er mag keine Häschen.“
Das Stück Sushi blieb auf halbem Weg zu meinem Mund in der Luft hängen. „Echt? Seit wann hältst du denn Karnickel?“
„Ich hab keine Karnickel, aber ich kann unmöglich was mit einem Typen anfangen, der Häschen hasst. Ich meine, das ist so … falsch. Wer hasst denn bitte schön Häschen? Und er lacht auch nicht bei LOLcats.com . Er behauptet, das wäre …“ Sie senkte die Stimme und guckte sich kurz um. „Blöd. Langweilig.“
„Autsch. Wer mag denn keine Bilder von Katzen mit lustigen Sprüchen? Das ist richtig blöd.“
„Ja. Ich hab ihn abserviert. Und der Sex war auch nicht so doll. Ehrlich gesagt war er sogar katastrophal. Wusstest du“, fügte sie hinzu und zeigte wieder mit den Stäbchen auf mich, „dass ich den letzten richtig geilen Fick mit einem Typen hatte, mit dem ich nie wieder ins Bett gehen werde?“
Sarahs Liebesleben bot eindeutig mehr Aufs und Abs und überraschende Wendungen als das meiner anderen Freundinnen. „Wer war das denn?“
„Ach …“ Wieder ein Schulterzucken. Sie aß das Sushi und trank einen Schluck Tee. „Ein Typ eben. Du kennst ihn nicht.“
„Hey, das ist ungerecht. Warum erwähnst du ihn dann jetzt, wenn du mir vorher nie von ihm erzählt hast?“ Ich aß das letzte Sushi und trank meinen
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