Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
„Was hast du denn plötzlich gegen ihn?“
    Sie stand auf und nahm Mantel und Tasche, die über der Rückenlehne ihres Stuhls hingen. „Ich dachte, du bist sauer auf ihn? Ich stehe nur auf deiner Seite.“
    „Ja, ich bin sauer auf ihn.“ Wir schoben uns zwischen den Tischen hindurch zum Ausgang. Als wir kamen, waren die meisten leer gewesen, aber inzwischen waren viele Gäste da.„Ich frage mich trotzdem, warum du so wütend bist.“
    Im strahlenden Sonnenschein draußen drehte Sarah sich auf dem Bürgersteig um und umarmte mich überraschend heftig. „Ich war immer schon sauer auf ihn. Ich habe nur deinetwegen so getan, als sei alles im grünen Bereich.“
    Ich hatte gewusst, dass sie ihn nicht mochte, aber das war neu. Ich erwiderte die Umarmung und schaute sie an. „Und warum?“
    „Weil …“ Sarah seufzte. „Ach Liv. Was glaubst du denn, warum? Weil ich dich liebe. Du bist meine Freundin. Warum sonst sollte ich ihn tolerieren, wenn nicht deinetwegen? Ich habe einfach gehofft …“
    „Was?“
    Sarah zuckte mit den Schultern, blickte mich aber offen an. „Ich habe gehofft, du wärst nach dieser letzten Sache mit ihm fertig. Dass du vielleicht … Und als du mir dann von Alex erzählt hast, habe ich so sehr gehofft …“
    Es sah ihr überhaupt nicht ähnlich, nach Worten zu ringen, aber ich konnte ihrem Gestammel entnehmen, worauf sie hinauswollte. Wieder verkrampfte sich mein Magen. Ich kniff den Mund zusammen. „Wow. Ich habe ja gar nicht gewusst, wie sehr du ihn hasst.“
    „Tut mir leid“; sagte sie hastig, ehe ich etwas hinzufügen konnte. „Jetzt verteidige ihn nicht auch noch. Patrick hat sich dir gegenüber ziemlich scheiße verhalten, und wenn du jetzt vorhast, ihm zu verzeihen, und anschließend alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist, dann muss ich dir wohl mal eine runterhauen, damit du endlich auf dem Boden der Tatsachen landest.“
    Ich blinzelte, weil sie mit einem Satz das Wesen meiner Beziehung mit Patrick auf den wunden Punkt gebracht hatte. „Ich bin immer noch sauer auf ihn, keine Sorge.“
    „Und jetzt bist du auch noch böse auf mich.“ Sie verzog das Gesicht. „Tut mir leid.“
    „Nein, ich bin dir nicht böse. Du hast ja recht.“ Ich drückte die Schachtel mit Sushi an die Brust. Der Wind frischte auf undhob den Saum meines Mantels. Sarahs Haare, die im Tageslicht knallblau waren, wirbelten um ihr Gesicht. „Ich will nur … Das mit ihm und mir ist nun mal kompliziert.“
    „Ach, das weiß ich doch.“ Sie umarmte mich wieder.
    Sarah umarmt gerne, und jeder kann Opfer ihrer Zärtlichkeiten werden. Ich ließ mich von ihr drücken, obwohl ich tatsächlich wütend war. Ein bisschen auf sie und irgendwie auch ein bisschen auf mich, weil ich insgeheim wusste, dass sie recht hatte.
    „Er ist einfach schon so lange Teil meines Lebens. Ich hätte ihn fast geheiratet.“
    „Aber das hast du nicht. Und noch was, Schnupsi …“ Sie seufzte und drückte mich wieder an sich und tätschelte meinen Rücken. Dann erst ließ sie mich los. „Ich hab’s verstanden. Wirklich. Aber ich hasse es einfach, wenn ich sehe, wie sehr er dich leiden lässt.“
    „Er lässt mich nicht …“ Ich verstummte. Ich hatte bisher nie darüber nachgedacht oder mir eingestanden, dass Patrick mich leiden ließ.
    „Meine Lippen sind versiegelt. Hörst du? Mehr sage ich nicht zu dem Thema. Und du fährst jetzt nach Hause zu diesem wunderbaren neuen Jungen, damit du ihn noch mal ficken kannst, bevor du dich wieder an die Arbeit machst. Und ich … tja, ich muss wohl wieder die Computer irgendwelcher Anwälte von den virenverseuchten Internetpornos säubern. Hab ich dir erzählt, dass ich letztens einen Ordner gefunden habe, in dem ein Kunde lauter Videos mit Transen in Strumpfhosen gebunkert hatte? Mann, das war ein Tag, an dem ich mir anschließend die Augäpfel mit Sagrotan spülen wollte.“
    „Igitt.“
    „Du sagst es.“ Sie nickte und schloss mich wieder in die Arme. Ich bekam einen Kuss auf die Wange, obwohl sie dafür etwas hochspringen musste. „Lass es mich wissen, wenn du wieder was an deinem Studio machen willst. Oder wenn du mich für Fotos brauchst.“
    „Ich habe nächste Woche einen Job. Da werde ich wohl ein Paar schöne Hände brauchen.“
    Sie winkte mit den Fingern. „Ich hab schöne Hände.“
    Ich lachte. „Los, ab mit dir. Ich ruf dich später an.“
    „Bis später.“ Ein letztes Winken, dann verschwand Sarah Richtung Auto. Ihre Haare wehten im Wind. Sie schritt

Weitere Kostenlose Bücher