Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
umschaute, sondern wanderte einfach durch mein Arbeitszimmer und schaute sich alles an. Ich behielt ihn im Auge, während ich die Spezifikationen erneut eingab und den Upload neu startete. Ich hatte hier oben nichts, das er nicht sehen durfte. Keine Geheimnisse. Aber trotzdem fühlte es sich für mich merkwürdig an, dass er sich hier so unbefangen bewegte. Er nahm sich einesder dicken spiralgebundenen Fotoalben, in denen ich die Kopien meiner Lieblingsfotos aufbewahrte, und trug es zu dem Stuhl vor den Fenstern. Es war der Stuhl, auf dem er damals gesessen hatte. Er setzte sich hin und blätterte im Album. Ich war vermutlich der einzige Mensch im Raum, der davon ganz kribbelig wurde.
„Ja! Gott sei Dank!“, rief ich eine Minute später, als der Browser die Nachricht anzeigte, der Upload sei komplett.
Ich tippte schnell, gab die Bestellinformationen des Kunden ein und überprüfte die Angaben ein letztes Mal. Dann drückte ich Enter und wirbelte auf dem Stuhl herum. „Juhu!“
Alex schaute vom Album auf, aber ich war bereits aufgesprungen und führte ein kleines Siegestänzchen auf. Er steckte einen Finger zwischen die Seiten und beobachtete mich. Ich fühlte mich nicht veralbert, obwohl er lachte.
„Boom, boom, bomm!“ Ich wackelte mit dem Hintern, wirbelte herum und wackelte noch mehr. Hüpfte ein bisschen herum.
„Wollen wir wieder zu mir gehen?“
Ich blieb stehen und stützte die Hände in die Hüften. „Ich dachte, du wolltest mich zu der Schokolade bringen. So viel ich essen kann und all das.“
Alex stand auf, legte das Album auf den Stuhl und schnappte sich mein Handgelenk. Er zog mich an sich. Er war nicht nackt, aber mein Körper reagierte, als wäre er’s. Er umfasste meine Hüften, und wir tanzten ein bisschen. Langsamer, als ich allein tanzen würde. Weniger Arschwackeln, mehr ein langsames Aneinanderreiben.
„Du bist ein guter Tänzer“, sagte ich.
„Ich weiß.“
Ich klapste gegen seine Schulter, aber als ich versuchte, ihn wegzuschieben, lachte er und drückte mich an sich. „Du müsstest mir doch jetzt sagen, dass ich auch eine gute Tänzerin bin.“
„Oh, glaub mir, ich habe ganz genau gesehen, wie toll du dich bewegen kannst.“
„Vielleicht gehen wir mal tanzen.“ Ich ließ mich wieder in das langsame Kreisen hineinfallen, unsere Füße bewegten sich nur zentimeterweise. Es fühlte sich fast so an wie damals auf dem Abschlussball, nur ohne die kitschige Musik und die Anstecksträußchen am Handgelenk. Und mit deutlich mehr Körperkontakt.
„Gibt’s hier denn Clubs, wo man gut tanzen gehen kann?“
Ich ließ meine Hand an seinem schönen harten Arsch nach unten gleiten und drückte ihn. „Klar. In Harrisburg.“
„Nicht in Annville.“ Alex lachte und stieß mit seinem Schoß gegen meinen. „Was für ein gottverlassenes Nest.“
Ich drückte seinen Hintern noch fester. „Hey, ich dachte, du magst es, in einer Kleinstadt zu leben.“
Er ließ eine seiner Hände zwischen meine Schulterblätter gleiten. Ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich so weit nach unten gebeugt, dass meine Locken den Boden berührten. Obwohl er mich damit völlig überrumpelte, hatte ich dabei keinesfalls das Gefühl, er könnte mich fallen lassen. Alex ließ mich einen Moment so, ehe er mich wieder nach oben zog und in die Arme schloss.
„Habe ich das wirklich ernst gemeint mit der Kleinstadt?“
„Das weiß ich nicht, Alex. Hast du?“
Er schürzte die Lippen und schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das klingt eher so, als habe da ein Typ seine schöne Vermieterin beeindrucken wollen, damit sie ihm das Apartment überlässt.“
„Und ich dachte, ich hätte endlich mal einen, der nicht lügt.“
Wir hörten auf zu tanzen und standen uns gegenüber. Ich trug meine liebsten Schuhe mit dem hohen Keilabsatz, weshalb ich mit ihm fast auf Augenhöhe war. Ich fühlte seine Hände auf meinen Hüften, sein Körper drückte sich an meinen. Wir tanzten nicht mehr, aber für mich fühlte es sich noch immer an, als drehten wir uns, schnell und immer schneller.
„Na gut, lass mich dein Kleinstadt-Junge sein.“
Ich drückte meine Zunge in die kleine Vertiefung in meinerUnterlippe und befeuchtete sie. Bot mich ihm an. Sein Blick fiel auf meine Lippen, und er öffnete leicht den Mund. An diesem Kuss, der über meinen Mund wanderte, war nichts, aber auch gar nichts kleinstädtisch oder provinziell.
Mein Telefon klingelte. Es war Sarahs Klingelton, der Rhythmus eines beliebten
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