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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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er das?“
    „Natürlich.“ Teddy sah traurig aus. Ein großer Kuschelbär von Mann, der gerne bunte Pullover trug und immer nett zu mir gewesen war. „Was hast du denn gedacht?“
    Seine Nettigkeit gab ihm allerdings nicht das Recht, michzu schelten. „Ich habe gar nichts gedacht. Ich habe Patrick gesagt, dass es mir leidtut. Ich weiß nicht, was du mir sagen willst, Teddy. Hat Patrick dich hergeschickt, damit du seinen Botenjungen spielst?“
    Mein Tonfall schien Teddy zu bestürzen. „Er ist sehr wütend.“
    Um uns bewegten sich die Maskenbildner und Kundinnen hin und her. Die meisten warfen uns neugierige Blicke zu. Ich schaute zurück zu meiner Kabine, wo Mindy inzwischen die nächste Kundin platziert hatte.
    „Ich muss wieder an die Arbeit.“
    „Ich denke einfach, wenn du dich bei ihm entschuldigst …“
    „Weißt du was?“, erwiderte ich mit gepresster Stimme, drehte mich auf dem Absatz um und blickte zu ihm hoch. „Das geht dich alles überhaupt nichts an, Teddy.“
    Sein Mund zuckte. Ich ließ ihn gar nicht zu Wort kommen, sondern senkte die Stimme, damit wir wenigstens etwas privat blieben.
    „Wenn er will, dass ich im Staub krieche, hat er leider Pech gehabt. Ich werde ihn nicht um Vergebung anflehen, Teddy. Ich habe ihn schon für verdammt viel Scheiß um Verzeihung gebeten, und meist war’s nicht meine Schuld. Und ich werde das nicht noch einmal machen.“
    Teddy baute sich vor mir auf. „Tja. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Nichts wäre mal ein guter Anfang“, erklärte ich ihm. „Weil du keine Ahnung hast. Wirklich nicht. Du denkst, du weißt über Patrick und mich Bescheid, aber du weißt nur, was er dir erzählt. Und ich kann nur vermuten, dass seine Erzählungen ihn in einem ziemlich guten Licht dastehen lassen. Ist doch so? Denn so legt er sich alles immer hübsch zurecht. Er ist nicht besonders gut darin, auch mal Schuld auf sich zu nehmen.“
    Das wusste Teddy natürlich selbst, denn er lebte mit Patrick zusammen und liebte ihn. „Ich denke, ich kenne ihn gut genug …“
    „Du weißt nichts über uns“, wiederholte ich. „Du weißt nur, was er dir erzählt, und seine Version der Geschichte habe ich oft genug gehört.“
    „Willst du damit sagen, Patrick ist ein Lügner?“
    „Ich sage“, erklärte ich mit ruhiger Stimme, „dass er eine Version der Geschichte hat. Und ich eine andere. Beide Versionen sind nicht absolut identisch.“
    „Olivia, ich habe nie versucht, dich aus Patricks Leben auszuschließen …“
    Ich schnitt ihm wieder das Wort ab. „Und dafür liebe ich dich, Teddy. Glaub mir, das tue ich wirklich. Aber das ist eine Sache zwischen Patrick und mir. Ich weiß, was er will. Mehr als eine Entschuldigung. Er will einen Treueschwur, er will, dass ich im Staub krieche. Er will, dass ich mich auf den Rücken rolle und meinen nackten Bauch zeige, damit mir das Privileg zuteilwird, bei ihm weiterhin in Gnaden aufgenommen zu werden. Stimmt’s?“
    Teddy trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Er schien sich unwohl in seiner Haut zu fühlen. „Ich weiß es nicht.“
    „Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.“ Ich schüttelte den Kopf, als Teddy versuchte, noch etwas zu sagen. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, wenn du dich als Friedensstifter betätigst. Aber das ist nicht deine Aufgabe und eigentlich auch nicht deine Angelegenheit. Es ist eine Sache zwischen Patrick und mir, Teddy. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt schon bereit bin, dieses Problem zu lösen.“
    „Aber Olivia …“
    „Es geht dich nichts an.“
    Teddy hatte mich noch nie so erlebt, und ich sah, wie überrascht er war. Vielleicht war er auch ein bisschen sauer. So wie Leute eben sauer werden, wenn sie das Gefühl haben, ihre edelmütigen Absichten würden nicht angemessen gewürdigt. Er straffte sich und schniefte.
    „Tut mir leid, wenn du das so empfindest“, sagte er. „Ichdachte, wir sind Freunde. Schließlich habe ich …“
    Diesmal unterbrach er sich. Vielleicht konnte er mir die Wut, die ich empfand, vom Gesicht ablesen. Jedenfalls trat er einen Schritt zurück. Das war gut, denn ich mochte Teddy wirklich sehr, aber wenn er jetzt versuchte, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil er doch immer so gut zu mir gewesen war, dann würde ich womöglich etwas sagen, das ich später ehrlich bereuen müsste.
    „Ich habe Patrick nicht erzählt, dass ich herkomme. Und ich werde ihm auch nicht sagen, dass ich hier war.“
    „Das ist vermutlich das

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