Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart

Vom Netzwerk:

Beste.“
    Ich dankte ihm nicht, und wir trennten uns mit so viel Anstand, wie es in dieser Situation möglich war. Die Konfrontation hatte mich aber völlig aufgewühlt, und meine Hände waren verschwitzt.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Mindy.
    „Klar.“ Die Lüge schmeckte bitter.
    An den Geschmack sollte ich mich inzwischen eigentlich gewöhnt haben.
    Es gibt schon ein paar Sachen, die ich noch mehr verabscheue, als an einem potenziell freien Tag früh aufzustehen. Massenzuchtbetriebe. Papierschnitte in der Zunge. Der Geruch von Jauche. Aber ich hasse es wirklich, aus dem Bett zu rollen, wenn ich mich eigentlich noch unter die Decke kuscheln und süß träumen konnte.
    Aber es hilft ja nichts. Ich hatte den Job angenommen, für den Coffeeshop am anderen Ende der Straße die Menükarten zu entwerfen. Der Besitzer wollte etwas Schlichtes, das aber schöner war als ein paar fotokopierte Seiten auf buntem Papier. Ich hatte das Ganze zu lange schleifen lassen und mit dem Auftraggeber auch noch ständig über die Druckkosten diskutiert, weil ich es seinerzeit dummerweise für eine gute Idee gehalten hatte, dem Kunden alles aus einer Hand anzubieten. Das hieß,ich musste nicht nur die Entwürfe machen und das Design umsetzen, sondern auch mit Druckereien verhandeln, Onlineangebote checken und die Druckabnahme betreuen. Alles durchaus machbar. Mal davon abgesehen, dass ich immer noch für Foto Folks arbeitete und von LaserTouch Studios angerufen wurde, wann immer sie einen Springer brauchten, um Schulklassen und Sportmannschaften zu fotografieren.
    Ich veränderte die Spezifikationen für das Dokument ein letztes Mal, damit es zu den Anforderungen der Druckerei passte, die der Kunde schließlich ausgesucht hatte – und zwar nicht, weil die Qualität so gut war, sondern wegen des tollen Preises. Doch die Seite des Anbieters schien mit der Überlegenheit von Applecomputern nichts anfangen zu können, und obwohl der Kundenservice mir mehrfach versichert hatte, meine Daten würden problemlos hochgeladen werden, gab es Probleme.
    „Scheiße, Scheiße, Scheiße“, fluchte ich, als die Datei mitten im Ladeprozess zum siebten Mal das Zeitlimit überschritt.
    „Olivia?“
    Ich drehte mich überrascht um. „Hey, Alex. Was gibt’s?“
    Er kam durch die Tür, die ich offen gelassen hatte. „Ich habe unten geklopft, und als du nicht aufgemacht hast, dachte ich, du wärst vielleicht hier oben.“
    „Bin ich.“ Ich lächelte und drehte mich auf meinem Bürostuhl hin und her.
    „Arbeitest du? Oder spielst du?“
    Er war noch immer am anderen Ende des Raums, aber ich konnte das Knistern, die sexuelle Spannung zwischen uns spüren. Wir waren inzwischen seit ein paar Wochen zusammen, aber in meinem Studio war er bisher nur ein einziges Mal gewesen. Und wir wissen ja, wie das ausgegangen ist.
    „Ich arbeite“, sagte ich. „Und was hast du vor?“
    Langsam kam er auf mich zu, und als er vor mir stand, hatte ich die Beine bereits geöffnet, damit er sich zwischen meine Schenkel stellen konnte. Der Stuhl wippte leicht, als ich michnach hinten lehnte und zu ihm aufblickte. Er strich meine Haare von den Schultern, und sein Kuss war kurz, aber sehr, sehr süß.
    „Ich bin raufgekommen, weil ich dich fragen wollte, ob du mit mir zum Schokoladenfest gehen magst.“
    Ich hob eine Augenbraue und hakte die Finger in seine Gürtelschlaufen, damit er mir nicht entkommen konnte. „Ist das heute?“
    „Ja. Ich habe Eintrittskarten für die VIP-Veranstaltung. So viel Schokolade, wie du essen kannst, plus Horsd’œuvres, Champagner und Livemusik.“
    „Riesige Menschenmengen am Büfett.“
    „Keine Menschenmengen“, versprach er. „Ich habe aus gut unterrichteter Quelle gehört, dass bei der VIP-Veranstaltung kein Gedränge herrscht. Und Champagner, Olivia.“
    Ich schaute auf den Bildschirm meines Notebooks und seufzte. „Wenn ich diese verfluchte Datei endlich hochgeladen kriege, bin ich sofort dabei.“
    „Dann werden wir diese Datei eben erst hochladen müssen.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, erreichte seine Augen, und plötzlich sah er verwegen aus wie ein Pirat. Durchtrieben und sexy, die Haare gerade so verwuschelt, dass es mich daran erinnerte, wie es war, mit ihm durchs Bett zu toben. Und Lust weckte, meine Hand tief in den seidigen Strähnen zu vergraben und daran zu ziehen.
    „Gib mir noch ein paar Minuten für einen letzten Versuch, okay?“
    „Klar.“
    Er fragte nicht, ob es in Ordnung sei, wenn er sich