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NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

Titel: NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heracles
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gute Mutter, die sich darum kümmert, ist es fast unmöglich, eine intakte Familie aufrecht zu erhalten.«
    Der Mann lächelte sie an.
    »Nun, ich hatte gedacht, dass Nina und Nada bei TechSpace gut aufgehoben wären. Ich kenne einen der Gründer, wissen Sie? Aber dass sie sich danach so von mir distanziert haben ...«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Sie haben es wirklich nicht leicht. Wenn man bedenkt, was Sie für die Menschheit getan haben. Und immer noch tun.«
    Verstohlen grinsend wandte der Mann sich ein wenig ab.
    »Nun ja, jetzt wird es mir wirklich unangenehm.« Sein Lachen füllte den Raum. »Aber ich denke, man kann seine Kinder auch nicht dazu zwingen, die eigenen Ansichten anzunehmen. Auch wenn es manchmal weh tut, ich lasse sie ihren Weg gehen.« Er strich noch einmal über die Lehne und löste sich dann von ihr. »Vielleicht erkennen sie später einmal, wer letzten Endes Recht hat.«
    »Das werden sie ganz bestimmt, Herr Marksman«, versicherte ihm die weißgekleidete Frau, »da bin ich mir sicher.«
    Er lächelte noch, als sie langsam zur hinteren Tür ging.
    »Nathan«, sagte er freundlich, »nennen Sie mich Nathan.«
     
    Das Geräusch scharrender Füße verstummte erst, nachdem alle Teilnehmer Platz genommen hatten. Die acht Plätze am Tisch waren – bis auf einen, der leer blieb – besetzt von den wichtigsten Leitern des NAM-Tech HQ. Forschung. Entwicklung. Außenarbeit. Politik.
    Nachdem sie still geworden waren, schaltete Nathan über das Pult an seinem Platz die Wand ein, die daraufhin ihr Summen verstärkte und den Teilnehmern eine Feinprojektion der Schweizer Forschungsstation entgegenwarf. Rötliche, hochdetaillierte Gitterlinien zeichneten die Gipfel einer alpinen Landschaft nach, in die eine grüne, verzweigte Baumstruktur eingeflochten war. Marie Jouvance.
    »Der erste Punkt auf der Tagesordnung«, begann Nathan, »ist der unerklärliche Ausfall unserer vierten Station. Es ist nunmehr schon zwei Wochen her, seitdem die Kommunikation unterbrochen wurde und der Außenposten sich vom Hauptquartier abgekapselt hat.«
    Ernste Gesichter in der Runde. Einige Blicke gingen zu dem hochgewachsenen, schwarzäugigen Mann neben Nathan, der jedoch genauso stumm da saß wie alle anderen, und keine Anstalten machte, den Boss zu unterbrechen.
    »Sie alle wissen, dass wir den Vorfall nach außen hin herunterspielen. Umbaumaßnahmen, Bauarbeiten und dergleichen. Sie wissen auch, dass wir intern bis vor Kurzem von einem Ausnahmezustand ausgegangen sind, der einer Art Streik der Mitarbeiter in der Station gleichen mag. Mittlerweile haben wir Grund zur Annahme, dass die Lage um einiges schlimmer ist, um nicht zu sagen kritisch.«
    Nathan sah den schwarzäugigen Mann zu seiner Linken an.
    »Dr. Miller, schildern Sie uns die aktuelle Situation.«
    Der Angesprochene räusperte sich.
    »Gerne. Also nun. Der Grund für die Krise in Marie Jouvance ist weder ein Streik noch eine Art Aufstand, es handelt sich vielmehr um eine feindliche Übernahme.«
    Er hielt kurz inne, schien seine Gedanken ordnen zu wollen, und fuhr dann fort.
    »Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, handelt es sich bei der Station in der Schweiz um unseren tatsächlichen Vorreiter, was die Entwicklung von NAM-Produkten im militärischen Sektor betrifft. Dies ist nach den anfänglichen Problemen, die es dort im organisatorischen Bereich gab, sicherlich positiv zu bewerten, ebenso, dass wir durch die Umstrukturierungen zu Beginn des Geschäftsjahres den Arbeitsprozess vorantreiben konnten. Es stellt sich nun allerdings heraus, dass es in diesem Rahmen eine gravierende Fehlentscheidung bei der Akquisition neuer Humanressourcen gegeben hat, die uns mit höchster Wahrscheinlichkeit zu der aktuellen Krise geführt hat.«
    Er griff zu der weißen Schachtel vor sich, wog sie in der Hand und fuhr mit dem Daumen an ihren Kanten entlang. Dabei blickte er nach unten.
    »Der Leiter der Station, Tiberius Sorrce, wurde von uns eingestellt, nachdem Trans-Humaine, die von ihm gegründete und mittlerweile weltweit operierende Firma, von Scheich Rasul al Wahed gekauft und er selbst aus nicht näher genannten Gründen, entlassen wurde. Mit diesem Mann haben wir uns offenbar – bitte verzeihen Sie mir den Ausdruck – einen Trojaner ins Team geholt.«
    »Was begründet diese Annahme?«, fragte Sam Pawlitz, die dem Sprecher auf der anderen Seite des Ovals gegenüber saß.
    »Nun, die Auswertung seines Profils hat verschiedene Indizien ergeben, die darauf hindeuten,

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