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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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die Insel Kasikili (Namibia)/Sedudu (Botswana) im Chobe wurde im Dezember 1999 vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag beigelegt: Die Insel wurde Botswana zugesprochen. Im Anschluss beriefen Namibia und Botswana eine gemeinsame Kommission ein, die sämtliche Streitfragen um die Grenzverläufe klären soll. Erst im April 2003 hat das namibische Kabinett die internationale Demarkation für den Grenzverlauf zwischen Namibia und Botswana entlang der Flussverläufe des Kwando, Chobe und Linyanti endgültig akzeptiert.
    Namibia befand und befindet sich nach wie vor wirtschaftlich in großer Abhängigkeit von Südafrika – Ergebnis jahrelanger systematischer Zerstörungspolitik seitens der weißen Südafrikaner. Erster Schritt der Loslösung war die Einführung einer eigenen Währung, des Namibia Dollar am 15. September 1993. Der Namibia Dollar ist jedoch bis heute 1:1 an den südafrikanischen Rand gekoppelt, in Namibia sind beide Währungen gleichwertiges Zahlungsmittel.
    Im November 1994 gab es die ersten regulären Wahlen , in der die SWAPO eine Zweidrittelmehrheit erlangte. Von 72 Sitzen der Nationalversammlung gingen 53 an die SWAPO, 15 an die DTA, zwei an die UDF und je einer an die DCN und MAG.
    1998 brach in der Demokratischen Republik Kongo der Bürgerkrieg aus, nachdem Kabilazuvor das Mobutu-Regime gestürzt hatte. Enttäuschte Anhänger Kabilas, vor allem die Tutsi, die maßgeblich zum Sturz Mobutus beigetragen hatten und vergebens auf ihre Anerkennung warteten, wandten sich nun gegen ihn. Namibia entsandte 2000 Soldaten in die Region – ein Schritt, der im Land und auch international auf heftige Kritik stieß. Die SADC wurde tief gespalten, Kabila wurde von Angola, Zimbabwe und Namibia aktiv unterstützt, während die Rebellen Beistand von Uganda und Ruanda erhielten. Südafrika verurteilte die Einmischung Namibias aufs Schärfste, vor allem weil dadurch der Friedens- und Entwicklungsprozess im gesamten südlichen Afrika stark beeinträchtigt wurde. Mindestens 30 namibische Soldaten starben im Kongo. Der Krieg verschlang auch in Namibia Unsummen: N$24 Mill. wurden aus dem Katastrophenfond bereitgestellt, der Verteidigungsetat versechsfachte sich auf N$173 Mill. 2001 wurden für den Abzug der namibischen Soldaten aus dem Kongo N$125 Mill. ausgegeben. Und weil eh schon so viel ausgegeben wurde, investierte man weitere N$59 Mill. in Gehaltserhöhungen.
    1999 gab es gleich zweimal Unruhen im Caprivi . Im August besetzte eine Gruppe von ca. 40 Separatisten den Rundfunksender in Katima Mulilo ganz im Osten des Caprivi. Es gab eine kurze Schießerei, die Separatisten wurden verhaftet und vor Gericht gestellt. Der Hochverratsprozess gegen die vermeintlichen Caprivi-Separatisten dauert allerdings seitdem an. Vor allem die Frage der Form der Verteidigung konnte bislang nicht geklärt werden. Im August 2003 trat Amnesty International auf den Plan und sprach in einem 25-seitigen Sonderbericht von „verweigerter Justiz“. Amnesty International drohte mit einer Intervention von UN-Sonderbeauftragten, sollte sich die namibische Regierung nicht in der Lage zeigen, den Prozess nun zügig und fair abzuschließen. Anscheinend bewirkte das nicht allzu viel, denn selbst 2010 war noch immer kein Ende des Prozesses abzusehen. Immerhin ist er jetzt im Gange. Im Dezember 1999 erlaubte die namibische Regierung der angolanischen MPLA-Regierung, von namibischem Boden aus gegen die Rebellenorganisation UNITA militärisch vorzugehen. Panzer und Soldaten wurden nach Rundu geflogen und griffen von dort aus die UNITA-Stellungen in Angola an. Nach Savimbis Tod 2002 und dem Ende des Bürgerkriegs in Angola ist es wieder ruhig im Caprivi.
Das Ende der Ära Nujoma
    1998 entbrannte der Disput über die dritte Amtszeit Nujomas: Das Grundgesetz sieht vor, dass der Präsident Namibias nur zweimal gewählt werden darf. Auf einer außerordentlichen Sitzung ihres Zentralkomitees beschloss die regierende SWAPO 1999, dass der Präsident für die erste Amtsperiode nicht gewählt, sondern von der verfassungsgebenden Versammlung eingesetzt worden sei und dass er aufgrund dieser Tatsache eine dritte Amtszeit antreten könne.
    Die nötige Zweidrittelmehrheit für die kleine Verfassungsänderung lag vor. Bei der Wahl im November 1999 konnte die SWAPO ihre eindeutige Mehrheit auf 75,4 % (55 Sitze im Parlament) ausbauen, die neue CoD (Congress of Democrats) erhielt 9,8 % (sieben Sitze), die DTA nur 9,3 % (sieben Sitze). Zwei Sitze gingen wieder an die UDF

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