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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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Zweidrittelmehrheit
1995
Eröffnung der ersten namibischen Universität, der University of Namibia (UNAM), in Windhoek
1998
Namibische Soldaten werden in den Kongo entsandt
1999
Dritte Amtszeit für Präsident Nujoma; Caprivi-Unruhen
2000
„Kongo-Ausflug“ der namibischen Soldaten beendet
2001
Herero (unter Führung von Riruako) strengen in Columbia, USA Klage gegen Deutschland wegen des Völkermordes während des Herero-Aufstandes 1904 an
2002
(Januar) Das Gericht in Columbia befasst sich mit dem Fall der Herero und weist die Klage im Juni 2003 ab
 
(22. Februar) Tod des militanten UNITA-Führers Savimbi, damit Ende des Bürgerkrieges, endlich Stabilität in Angola und an den nördlichen Grenzen Namibias
2003
(Oktober) Deutschlands Außenminister Joschka Fischer in Namibia, lehnt „entschädigungsrelevante Entschuldigung“ bei den Herero ab
2004
(Januar) Namibia entsendet 1500 Soldaten nach Liberia zur Unterstützung der UN-Friedenstruppe
 
(April) Präsident Sam Nujoma hält seine 14. und letzte Rede zur Lage der Nation
(Mai) Hifikepunye Pohamba wird SWAPO-Kandidat für das Amt des Staatsoberhauptes und gewinnt die Wahl im November
 
(11. August) Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bittet die Herero bei der Gedenkfeier der Herero-Aufstände vor 100 Jahren um Vergebung
2005
(21. März) Pohamba wird als neuer Präsident vereidigt (29. November) Antrittsbesuch Pohambas bei Bundeskanzlerin Merkel Altpräsident und Noch-Vorsitzender der SWAPO Sam Nujoma erhält per Gesetz den Titel „Father of the Nation“
2006
Ein drittes Uranvorkommen wird in der Namib bei Trekkopje (Nähe Blutkuppe) entdeckt
 
(27. März) Ernennung einer Anti-Korruptionskommission (Mai) Herero fordern nach fast zwei Jahren Ruhe erneut Entschädigung von den Deutschen (4. September) Regierung verbietet United Democratic Party (UDP)
2007
Drei Farmeigentümer wehren sich gerichtlich gegen ihre Enteignung Caprivi-Separatisten wegen Hochverrats verurteilt Gründung der RDP (Rally for Democracy and Progress) durch den ehemaligen Außenminister der SWAPO-Regierung, Hidipo Hamutenya (3. Dezember) SWAPO-Parteikongress: Pohamba nun auch Parteipräsident
2009
(November) Präsidentschaftswahlen, Pohamba wird im Amt bestätigt
    Bei den Wahlen von 2009 wurde Pohamba wieder mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt.
Das Land in den ersten 18 Jahren der Unabhängigkeit
    Der neue Staat musste in der Post-Apartheidzeit komplett umstrukturiert werden, größte Erblast war eine durch die Apartheid extrem deformierte Wirtschafts- und Sozialstruktur – eine große Herausforderung für die junge Regierung.
    Die ethnischen Verwaltungseinheiten der ehemaligen Homelands wurden aufgelöst, stattdessen wurden neue Verwaltungseinheiten gebildet, die auf zentraler, regionaler und lokaler Ebene ethnische und wirtschaftliche Besonderheiten jeder Region berücksichtigten.
    Die neuen Verwaltungseinheiten haben allerdings geringe Handlungsfreiheit, politische Macht und Entscheidungsbefugnis bleiben in den Händen der Regierung. Ein großer Vorteil Namibias im Vergleich zu anderen durch ethnische Konflikte gebeutelten afrikanischen Staaten ist die absolute Überlegenheit einer Volksgruppe – der Ovambo. Alle anderen Volksgruppen sind sehr viel kleiner, nur wenn sich alle zusammenschlössen, wären sie zahlenmäßig den Ovambo ungefähr ebenbürtig. Da aber zwischen diesen einzelnen Volksgruppen selten Einigkeit besteht, ist ein solcher Zusammenschluss höchst unwahrscheinlich (s. das Beispiel der DTA). Stammeskriege und Machtgerangel zwischen den Volksgruppen sind in Namibia daher bedeutungslos.
    Der Nachteil der zahlenmäßigen Überlegenheit der Ovambo, und damit auf Regierungsebene der SWAPO, ist ein demokratischer „Einparteienstaat“. Die SWAPO hat eine Zweidrittelmehrheit im Parlament, kann also nach Gutdünken die Verfassung ändern. Die Opposition ist gespalten und schlicht zu schwach, um eine kontrollierende Funktion auszuüben. Dies führt zu autoritärem Herrschaftsverhalten, Machtmissbrauch, Willkür, Korruption und leider auch Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und ethnischen Minderheiten (San und Himba). Beobachter gehen davon aus, dass diesem Trend nur eine Opposition innerhalb der SWAPO Einhalt gebieten kann. Erste Versuche, etwa die Gründung des CoD unter Führung des ehemaligen SWAPO-Mitglieds Ben Ulenga, brachten bislang jedoch nicht die gewünschten Erfolge. Bei der Wahl 1999 erhielten Ulenga und der CoD immerhin knapp 10 % der Stimmen,

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