Namibia
78 Börsen auf den sechsten Platz gewählt. Sie ist nach Johannesburg/Südafrika die größte Börse Afrikas.
Das südafrikanische Parlament hat im Februar 1997 Namibia die ausstehenden Schulden in Höhe von 1,2 Mrd. Rand erlassen. Damit wurde eine neue Ära der regionalen Zusammenarbeit eingeleitet.
Im November 2000 wurde GST (General Sales Tax) durch VAT, das Mehrwertsteuer-System ähnlich wie in der Bundesrepublik, abgelöst.
Das Haushaltsdefizit betrug seit Unabhängigkeit durchschnittlich 3,5 % im Jahr, stieg dann durch die militärischen Aktionen im Kongo und im Caprivi auf über 4 %. Im Jahr 2001 lag es gar bei 5,3 % (N$1,47 Mrd.). Mit der Senkung der Staatsausgaben von 37,5 % (2001) auf etwa 30 % des BIP sollte das Defizit wieder unter Kontrolle gebracht werden. Vor allem der aufgeblähte Staatsapparat, der hohe Personalbestand des öffentlichen Sektors und die Ineffizienz der staatlichen und parastaatlichen Unternehmen wurden für die hohen Ausgaben verantwortlich gemacht. Für 2004 sahen die Prognosen zunächst gut aus, es hieß, das Defizit könne sich bei 3 % stabilisieren. Dann machten der starke Rand und damit der schwache US-Dollar einen Strich durch die Rechnung: Der Bergbau und vor allem die Diamantenindustrie verkaufen auf dem internationalen Markt, erhalten also US-Dollar, durch dessen Schwäche es Einbußen von einem Drittel der Einkünfte gab. Das Haushaltsdefizit lag zum Abschluss des Finanzjahres wieder bei 4 %, auf diesem Stand hat es sich seitdem gehalten. Die Staatsverschuldung liegt bei durchschnittlich 25 %.
In ihrer Vorstellung des Haushalts 2006/7 im März 2006 veranschlagte Finanzministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila 42,1 % allein für die Personalausgaben des Staates. Der namibische Staat beschäftigt 4,3 % aller Angestellten und Arbeiter – damit liegt das Land weit über dem afrikanischen Durchschnitt von 2,1 %.
Ein Übereinkommen ermöglicht es dem Land, Mitglied der Südafrikanischen Zollunion (SACU) zu bleiben, solange es dies wünscht. Die Regierung bezieht im Moment fast 32 % ihrer Einnahmen aus der SACU. Für die Zukunft werden aufgrund des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Südafrika rückläufige Einnahmen vorausgesagt.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist die zweitwichtigste Wirtschaftsbranche in Namibia. Obwohl dieser Sektor nur etwa 7–8 % zum Bruttoinlandsprodukt und 15 % zum Export beiträgt, sind 70 % der Bevölkerung direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig. Erst im November 2002 wurden gesetzlich festgeschriebene Mindestlöhne für Farmarbeiter von N$2,20 pro Stunde, N$429 im Monat eingeführt. Für den auf der Farm lebenden Arbeiter und seine Familie müssen Unterkunft, sanitäre Anlagen und ein Wasseranschluss gestellt werden. Entweder müssen Viehhaltung und Ackerbau zur Selbstversorgung ermöglicht werden oder aber ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt oder aber ein Aufschlag von N$210 pro Monat gezahlt werden. Im Durchschnitt verdienen Farmarbeiter heute monatlich N$1000.
Nur 12,65 Mill. ha der gesamten Landfläche von 82,3 Mill. ha sind nicht landwirtschaftlich nutzbar. Solche Gebiete sind meist Naturschutzgebiete oder unwirtliche Gegenden. Das größte Hindernis zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion ist das trockene Klima des Landes. Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums gehen davon aus, dass es in Namibia nur in vier von zehn Jahren ausreichend oder überdurchschnittlich regnet. Die anderen Jahre sind Dürrejahre! Überweidung, Verbuschung, Bodenerosion und damit verbundene Desertifizerne,kation schwächen die Landwirtschaft zusätzlich und nachhaltig.
Kommerzielle Farmbetriebe nehmen 44 % der Gesamtfläche ein, gehören 3800 Landwirten und stellen somit die größte Privatinvestition im Lande dar. Die Kommunalgebiete, wo in den erschlossenen Teilen etwa 900 000 Personen Subsistenzwirtschaft betreiben, erstrecken sich über 43 % der Landesfläche. Laut Schätzungen können in diesen Gebieten ungefähr 60 % des Nahrungsmittelbedarfs, vor allem an den Grundnahrungsmitteln Mais und Hirse, produziert werden. In der Viehhaltung dominieren Rinder und Ziegen. In den kommunalen Gebieten ist die Überweidung noch gravierender als bei den kommerziellen Farmen, detaillierte Regierungsprogramme sollen künftig eine bessere Weidewirtschaft bewirken.
Viehzucht ist der wichtigste Zweig der kommerziellen Landwirtschaft. Namibia exportiert hauptsächlich Rind- und Schaffleisch, als Nebenprodukte Häute und Felle
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