Namibia
(Turmaline, Achate, Amethyste, Rosenquarze und andere) abgebaut.
Bisher sind 200 Mineralien bestimmt worden, von denen 30 nur in Namibia vorkommen. Namibia hat 40 aktive Minen und Steinbrüche und fördert 35 Mineralien. In der Zukunft soll das Land geologisch noch besser erschlossen werden, weitere Mineralienvorkommen werden vermutet.
Insgesamt trägt der Bergbau rund 14 % zum BIP bei, davon entfallen allein 10 % auf Diamanten; er stellt 60 % der Exporte (Diamanten 40 %) und liefert 8–10 % der Einnahmen des Staates. Da jedoch die Minen zum Teil in den Händen multinationaler Unternehmen sind, ist die Zahl der Beschäftigten eher rückläufig. Einschneidend war hierbei die Schließung der Tsumeb-Mine 1998 nach einem illegalen, katastrophalen Streik, und darauf folgend weiterer, kleiner Minen (etwa die Otjihase-Mine östlich von Windhoek).Die Tsumeb-Mine konnte 2001 ihre Arbeit wieder aufnehmen, nachdem die Regierung einiges investiert hatte, auch Otjihase läuft wieder erfolgreich. Hoffnungsträger der Buntmetallindustrie ist die Scorpion-Zinkmine westlich von Rosh Pinah ganz im Süden des Landes. Mit einem Zinkanteil von 10,9 % verspricht die Mine, die 2002 mit der Produktion begonnen hat, besonders ertragreich zu sein. Die Salzgewinnung bei Walvis Bay bewegt sich ebenfalls tendenziell aufwärts, besonders die Produktion von raffiniertem Feinsalz konnte aufgrund steigender Nachfrage erheblich ausgebaut werden.
Der schon bislang sehr lukrative Uranbergbau ist weiter im Wachstum begriffen. In den Gebieten um Swakopmund, Erongo und Mondlandschaft werden immer mehr Minen eröffnet. Die bekannte und etablierte Rössing-Uranmine ist momentan noch der größte Urantagebau der Welt.
Hoffnungen auf Erdölvorkommen vor der Küste Namibias haben sich bislang noch nicht erfüllt, es wird jedoch eifrig weiter prospektiert.
Das große Erdgasvorkommen „Kudu-Gasfeld“ vor der Küste im Süden Namibias ist schon länger bekannt (siehe unten).
Diamanten
Die Förderung von Diamanten konnte nach der Unabhängigkeit sogar noch gesteigert werden. Namibia ist mit 8 % der Weltproduktion der siebtgrößte Diamantenproduzent der Welt. 2007 wurden beispielsweise Diamanten im Umfang von 2 Mill. Karat gefördert. 1994 wurde die Gesellschaft Namdeb gegründet, an der der namibische Staat zur Hälfte beteiligt ist, die andere Hälfte gehört dem südafrikanischen Großkonzern De Beers. Die Gesellschaft übernahm alle Diamantenguthaben und Gebäude der De-Beers-Tochter CDM (Consolidated Diamond Mines) in Windhoek. Das Halbscheid-Abkommen (die Sperrgebietregelung) von 1923 wurde damit hinfällig, die Hälfte des Sperrgebiets ist an den Staat zurückgegeben worden. Namdeb wird weiterhin nur an die zentrale Verkaufsorganisation (CSO) verkaufen. Langfristige Abbaulizenzen sichern De Beers/Namdeb noch bis 2019 alle Schürfrechte auf dem Land und zur See. Im Jahr 2007 wurde die Firma Namibia Diamond Trading Company (NDTC) zur Verarbeitung und Vermarktung von Namibias Diamanten gegründet. Der Staat und De Beers sind wiederum jeweils zu 50 % beteiligt.
Die Vorkommen auf dem Land sind lange erforscht und inzwischen rückläufig, die Offshore-Diamantengewinnung nimmt dagegen mehr und mehr an Bedeutung zu. Die offshore gewonnenen Steine sind im Allgemeinen größer als die auf dem Land gewonnenen Steine, haben zu 95 % (!) Schmuckqualität und werden mit der Rekordsummen von US$321 pro Karat auf dem Weltmarkt gehandelt. Die Prognosen für die Offshore-Diamantengewinnung sind äußerst positiv, Schätzungen gehen von mindestens 1,5 Mill. Karat Diamanten aus. So werden die Diamanten weiterhin ein Rückgrat des namibischen Bergbaus und damit der namibischen Wirtschaft sein.
Energieversorgung
Namibias Wirtschaft ist energieintensiv, allein auf den Bergbau entfallen 30 % des Energiebedarfs. Der wichtigste Energiekonsument mit über 50 % ist das Transportwesen, bedingt durch die Weite und die dünne Besiedlung des Landes.
Im ländlichen Bereich müssen noch mehr als die Hälfte der Haushalte auf Holzkohle als Energiequelle zurückgreifen – dies stellt in einigen Teilen des Landes eine schwerwiegende Umweltbedrohung dar. Bis 2010 sollen zumindest 25 % der ländlichen Haushalte an das Stromnetz angeschlossen sein. Erdölprodukte werden zu 100 % importiert, davon kommen zwei Drittel aus Südafrika. Namibias Stromverbrauch liegt durchschnittlich bei 500 MW. Das größte Kraftwerk ist das Ruacana-Wasserkraftwerk am Kunene (max. 250 MW Kapazität). Die
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