Namibia
Land durch wohlhabende Schwarze. Die traditionellen Autoritäten der Stämme fördern dies oder lassen es zumindest geschehen (gehen sie doch dabei nicht leer aus). Das Weideland der kommunalen Kleinbauern wird dadurch noch mehr beschnitten,oft bleibt nur der schlechter erschlossene Teil übrig.
Eine Übergangsregelung der Regierung sind die PTO (Permission to Occupy), eine Art Erbpacht, bei der im Einvernehmen von Regierung und traditionellem Führer Unternehmern die Möglichkeit gegeben wird, Land für einen festgelegten Zeitraum (im Allgemeinen 15–30 Jahre) gegen Entrichtung einer Gebühr zu nutzen. Auf solchen PTO befinden sich beispielsweise viele Lodges im Damaraland und an den nördlichen Grenzflüssen, wo es kein Privatland gibt.
Fischerei
Die Gewässer vor der Küste Namibias gehören zu den besten Fischgründen der Welt. Die Fischerei ist der große Hoffnungsträger der namibischen Wirtschaft, in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit war diesem Sektor ein Großteil des gesamtwirtschaftlichen Wachstums zu verdanken. Vor der Anerkennung der exklusiven Wirtschaftszone von 200 Seemeilen hielten sich Fischfangflotten aus aller Welt in diesen Gewässern auf und fingen jährlich etwa 1 Mill.Tonnen Fisch. Unter anderem dadurch sind die Fischressourcen instabil geworden. Der Sonderstatus von Walvis Bay als südafrikanische Enklave bis 1994 spielte ebenfalls eine Rolle in der Entwicklung der Fischereiwirtschaft.
Schonende Fangpolitik war daher eines der wichtigsten Ziele in dieser Branche nach der Unabhängigkeit. Zur Nutzung und für den Erhalt dieser wichtigen natürlichen Ressource wurde eigens das Fischereiministerium (Ministry of Fisheries and Marine Ressources) eingerichtet. Dieses entwarf kurz darauf erste Gesetze zur Regulierung der Fischereiaktivitäten und richtete Forschungszentren ein. Schwerpunkte sind die Praxis der Erteilung von Fangkonzessionen und ausgefeilte Kontrollmaßnahmen.
Die Maßnahmen der Regierung zeigten sogar schneller Erfolge als erwartet, der jährliche Fang wurde während der ersten drei Jahre um fast 50 % gesteigert. Jedoch ist auch die Fischereiwirtschaft äußeren Faktoren ausgesetzt. So erwärmte sich das Küstengewässer als Folge von El Niño, wurde dadurch planktonärmer, was in einer Abnahme des Fischbestandes resultierte. Seit 1998 erholen sich die Bestände wieder.
2005 kam es erneut zu einem Rückgang der Bestände, der vor allem auf Überfischung zurückgeführt wird. Das Fischereiministerium hat daraufhin ein Regelwerk zum Schutz der Meeresressourcen erstellt, welches die Reduzierung der Fangflotte sowie die Proklamation von Schutzgebieten vorsieht.
Rund 120 Unternehmen beliefern die hiesige Fischereiindustrie , die inzwischen etwa 15 000 Arbeitnehmer beschäftigt und 10–15 % zum Haushalt beiträgt. Die namibischen Fischprodukte werden zu 98 % exportiert und stellen damit mehr als ein Viertel der Gesamtexporte Namibias. Die Fischereiwirtschaft ist inzwischen zur zweitwichtigsten Devisenquelle (nach der Diamantenindustrie) geworden. Eine hohe, internationalen Maßstäben entsprechende Qualität ist daher zwingend. Die EU-Staaten sind Namibias wichtigster Absatzmarkt für Fisch und Fischprodukte.
Von den 300 Schiffen, die in namibischen Gewässern fischen, sind 80 % in namibischem Besitz. Zwei Drittel der Besatzungsmitglieder auf den Booten sind Namibier. Insgesamt 15 Fabriken sind an der Fischverarbeitung beteiligt. Hauptstandort der Fischereiindustrie ist Walvis Bay, die meisten hiesigen Unternehmen arbeiten in Kooperation mit ausländischen Unternehmen, vor allem des qualifizierten Personals wegen.
Namibia wird momentan von mehreren Ländern bei Studien über die pelagischen (d. h. in der Tiefsee vorkommenden) Fischressourcen vor der Küste unterstützt. Einige haben Ausbildungspersonal und Ausrüstung zur Überwachung der Küste bereitgestellt.
In den Salzwerken Walvis Bays und der Lagune in Lüderitzbucht werden Austern gezüchtet. In dem frischen Wasser der kalten, planktonreichen Benguela-Strömung brauchen die Austern nur neun Monate, um die marktgerechte Größe von 80 g zu erreichen.
Bergbau
Aufgrund der Vielfalt seiner Mineralvorkommen ist Namibia eines der wichtigsten Bergbauländer Afrikas – gleichzeitig ist der Bergbau eine der Hauptsäulen der namibischen Wirtschaft. Unter anderem werden Uran, Diamanten, Buntmetalle (Kupfer, Zink, Blei, Zinn), Edelmetalle (Gold, Silber), Granit, Marmor, Kadmium, Salz und eine Vielzahl Halbedelsteine
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