Namibia
Produktivität, schlechte Ausbildungsowie die großen Schwierigkeiten bei der Erteilung von Arbeitsgenehmigungen genannt.
Mit Sonderwirtschaftszonen, Freihandelszonen und den so genannten EPZ (Export Processing Zones) versucht die Regierung, neue Anreize für Investoren zu schaffen.
Handel
Namibia führt mehr ein, als es ausführt, und ist abhängig von äußeren Faktoren wie Währungsschwankungen und Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt. Als Mitglied der südafrikanischen Zollunion muss Namibia teilweise Produkte zu höheren Preisen als auf dem Weltmarkt aus Südafrika einführen.
Die Importe Namibias erstrecken sich zum größten Teil auf Maschinen (für den Bergbau), Chemikalien (für die Landwirtschaft) und Konsumgüter (bis zu einem Viertel der Importe). Die Importe stammen bis zu 90 % aus Südafrika. Diamanten stellen das wichtigste Exportgut dar. Es folgen Uran und Schlacht- sowie Lebendvieh. Die wichtigsten Bestimmungsländer für die Ausfuhren Namibias sind die westlichen Industrieländer (etwa 70 %) und die Länder im Gebiet der südafrikanischen Zollunion (etwa 25 %).
Investoren aus dem Ausland unterliegen keinerlei Devisenbeschränkungen hinsichtlich der Einfuhr von Kapital nach Namibia, ebenso ist es ihnen möglich, Investitionskapital, Zinsen und Dividenden wieder ins Ausland zu bringen.
Tourismus
Die Tourismusindustrie hat sich seit der Unabhängigkeit enorm entwickelt und stellt inzwischen mit 14 % (2007) den drittgrößten Anteil am BIP in der Privatindustrie (nach dem Bergbau und der verarbeitenden Industrie). Die Bruttodeviseneinnahmen liegen bei N$7,8 Mrd. im Jahr, Tendenz steigend. Damit ist der Tourismus der drittgrößte Devisenbringer. Ungefähr 90 000 Menschen sind direkt oder indirekt in der Tourismusindustrie beschäftigt, was deren Bedeutung für Namibias Wirtschaft noch unterstreicht.
Jährlich werden die Besucherzahlen bekannt gegeben: Seit 1997 übersteigt die jährliche Besucherzahl eine halbe Million, im Jahr 2002 haben 757 200 Personen Namibia besucht. 2007 sind es über 1 Mill. gewesen, was u. a. auf den momentan günstigen Wechselkurs zwischen Namibia-Dollar und Euro zurückzuführen ist.
Es reisten mehr Besucher (etwa 36 %) aus Angola ein als aus Südafrika (etwa 22 %). Meist handelt es sich dabei aber um Besuche von Verwandten oder Geschäftsreisenden. Die Südafrikaner sind ebenfalls keine finanzkräftigen Touristen – es kommt selten vor, dass Südafrikaner in einer Lodge übernachten, sie machen im Allgemeinen Campingurlaub. Von anderen Kontinenten kommen 23,2 % der Touristen, aus Europa allein 17 %, davon inzwischen 47,2 % aus Deutschland (2007: 62 500 Besucher). Die Auslastungsrate der Gästezimmer liegt zwischen 46 % und 56 %, abhängig von der Region. 2009 gingen die Besucherzahlen infolge der Weltwirtschaftskrise nur leicht zurück.
Der Tourismusboom wird allerdings nur von Dauer sein, wenn die Einmaligkeit und Ursprünglichkeit Namibias erhalten bleibt. Daher wird auf den Naturschutz besonderen Wert gelegt. Er ist in der Verfassung verankert, es gibt zahlreiche Naturreservate und Parks. Die Gesamtoberfläche aller Naturschutzgebiete nimmt 15 % der Landesoberfläche ein, das größte Naturschutzgebiet ist mit 49 768 km 2 der Namib Naukluft Park.
Zukunftsschwerpunkte im Tourismus sind die noch stärkere Einbindung der einheimischen Bevölkerung, die Erschließung touristisch unterentwickelter Regionen sowie eine Verbesserung der Ausbildung und des Servicestandards des Personals. Zur besseren Strukturierung des Tourismussektors wurde im Jahr 2000 der Namibia Tourism Board gegründet (mehr dazu im Kapitel „Praktische Tipps“, Übernachtung).
Arbeitsmarkt
Hauptprobleme des namibischen Arbeitsmarktes sind die hohe Arbeitslosigkeit auf der einen und der Mangel an ausgebildeten Fachkräften auf der anderen Seite. Unter Hinzurechnung der Unterbeschäftigtenwird die Arbeitslosenquote auf 60 % geschätzt. Da das Wirtschaftswachstum zu gering ist, um solche Zahlen aufzufangen, wird die Arbeitslosigkeit in Namibia als unlösbares Problem angesehen. So etwas wie das Arbeitslosengeld der Bundesrepublik gibt es in Namibia nicht. Ein weiteres, in seinen Konsequenzen noch unabsehbares Problem ist die HIV/Aids-Epidemie. Der öffentliche Dienst und der Landwirtschafts- und Bergbausektor sind die größten Arbeitgeber. Der wirtschaftlich aktive Teil der Bevölkerung wird auf 600 000 geschätzt, etwa 200 000 Personen sind im formalen Wirtschaftssektor beschäftigt.
Die Anzahl der
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