Namibia
will einen eigenen Musikstil kreieren, der traditionelle namibische Musik und moderne Musikrichtungen zu Unverwechselbarem vereint. 20 namibische Musiker machen bei diesem Projekt mit. Bezeichnenderweise wurde Sidadi bei Komposition und Arrangements bei der Gründung vom Senegalesen Pape Dieye unterstützt. Seither ist er gemeinsam mit Willie Mbuende, einem der führenden Musiker Namibias, musikalischer Direktor von Sidadi und kommt jeweils für Proben und Auftritte nach Namibia. Zu jeder Auftrittsserie werden außerdem Gastmusiker aus den verschiedenen Regionen Namibias hinzu gebeten, die ihrerseits Neues in die Sidadi-Musik einfließen lassen. 2005 machte die Band unter Leitung ihrer beiden Direktoren wieder von sich reden, als sie ihre erste Tournee durch das südliche Afrika antrat.
Einer der bekanntesten namibischen Musiker ist Jackson Kaujeua , der auch als Guru der traditionellen Musik bezeichnet wird und 15 namibische Sprachen bzw. Dialekte spricht. Seine Lieder handeln von Ahnen und Legenden, aber auch von Freiheitskämpfen. Andere bekannte Musiker und Bands sind Ras Sheehama, Shemyetu, Willie Mbuende, die Sunshine Kids, die Mighty Dreads und die Black Cowboys, um nur einige zu nennen.
Einige der oben genannten und andere namibische Musiker sind mit je einem Song auf der CD A Hand-Full of Namibians vertreten. Verschiedenste Stilrichtungen in verschiedenen Sprachen ermöglichen einen Einblick in die aktuelle lokale Musikszene. Anfang 2004 erschienen, ist diese CD das ideale Souvenir – als Untermalung des eigenen Videos, als Geschenk oder einfach nur als Urlaubserinnerung.
Auch eine Rockszene gibt es in Namibia: Im Januar 2006 fand das Tafel Lager Namrock Festival statt, auf dem immerhin 12 Rock- und Metal-Bands aus Namibia mitmischten. Traditionell ist diese Art Musik nicht von afrikanischer Musik beeinflusst, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sowohl in den Bands als auch im Publikum die Afrikaner in der Minderheit sind.
In den letzten Jahren hat sich die namibische Musikbranche sehr positiv entwickelt. Immer mehr namibische Musiker sind bei der Namibian Society of Composers & Authors of Music (NASCAM) gemeldet. Die Jugend Namibias hört mehr und mehr namibische Musik von Künstlern wie beispielsweise Ees, Lady May, Elemotho, Nianell, Gazza und The Dogg.
Der Anteil internationaler Musik im Radio hat ganz eindeutig zu Gunsten einheimischer Sänger abgenommen. Auch für Werbespots werden immer häufiger namibische Künstler engagiert.
Chöre haben Tradition in Namibia. Es gibt einen nationalen Kinderchor und Jugendchor. Cantare Audire ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt – die Verbindung westlicher und afrikanischer Chormusik ist das Hauptmerkmal des Chores.
Ausländische Kulturzentren
Die verschiedenen Kulturzentren ausländischer Vertretungen, die ihren Sitz in Windhoek haben, haben unterschiedliche Ausrichtungen. So befasst sich das British Council hauptsächlich mit der Förderung der Bildungsarbeit. Die Namibisch-Deutsche Stiftung, die das Goethe-Zentrum Namibias betreibt, legt ihren Schwerpunkt auf Sprach- und Kulturaustausch. Das Franco Namibian Cultural Centre (FNCC) fördert französische und namibische Künstler in Form von Ausstellungen und Konzerten. Die finanziellen Mittel des FNCC sind im Verhältnis zur namibischen Bevölkerungszahl sehr hoch. Das American Cultural Centre betreut ein breites Themenspektrum, von Kampf gegen Aids bis zur Demokratiearbeit. Die Förderung des gegenseitigen kulturellen Verständnisses steht jedoch bei allen Zentren im Vordergrund.
Literatur
Literatur nach europäischem Verständnis gab es im traditionellen Namibia nicht. Das Geschichtenerzählen gehört nach wie vor für die Völker Afrikas zum täglichen Leben. Geschichten werden mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Meist sind es Märchen und Fabeln, von denen die Jugend jeder Generation lernen kann, wann welcher König regiert hat, wer Heldentaten vollbrachte, wer die Feinde waren und sind und welche Wunder der Medizinmann bewirkt hat. So hat denn auch jeder Stamm seine eigenen Märchen und Erzählungen. Im Buchhandel sind einige Märchensammelbände aus Namibia erhältlich. Die mitunter düsteren und zum Teil recht brutalen Geschichten erschrecken Europäer oftmals, sie sind jedoch Ausdruck des harten Lebens in Afrika.
Nach der Unabhängigkeit erfuhr die Literatur der Einheimischen einen Aufschwung. Bücher vor allem politischen Inhalts gibt es inzwischen einige, so
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