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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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auch schon miteinander leben.
    Im trockenen Südwesten Afrikas konnten Siedlungen ausschließlich an den raren Wasserstellen entstehen. So entwickelte sich auch Windhoek an den heißen und kalten Quellen in der Mitte des Landes. Heute ist es eine kleine Stadt mit ganz eigenem Charakter.
    Windhoek liegt 1654 m über dem Meeresspiegel in einem Tal, umgeben von den Auasbergen im Südosten (bis zu 2483 m), den Erosbergen im Nordosten (bis zu 1890 m) und dem Khomashochland im Westen (1800–2047 m). Die Berge um Windhoek bestehen hauptsächlich aus Glimmerschiefer, der mit Quarzgängen durchsetzt ist. Diese Gesteine sind Zeugnisse des ehemaligen Bodens des Damara-Meeres, welches sich vor etwa 750 Mill. Jahren an dieser Stelle zwischen zwei Festlandssockeln erstreckte. Die Jahresdurchschnittstemperatur Windhoeks liegt zwischen 15 °C und 25 °C, ist also – bedingt durch die Höhenlage der Stadt – vergleichsweise moderat. Im Dezember gibt es in Windhoek im Durchschnitt Höchsttemperaturen von 30,6 °C. Der durchschnittliche Niederschlag liegt bei 360 mm im Jahr. Regenzeit, sofern es überhaupt regnet, ist hauptsächlich im Januar, Februar und März.
Windhoek
bedeutet soviel wie „windige Ecke“, meist bläst der „Südwester“ recht kräftig, weniger als ein Drittel der Tage im Jahr sind windstill.
    Windhoek bildet sowohl geografisch als auch wirtschaftlich das Zentrum des Landes. Die kleine Landeshauptstadt hat sich jedoch, abgesehen von der Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten, noch nicht so richtig auf Touristen eingestellt. Das Aktivitätsangebot ist gering, eine längerfristige Planung mitunter erforderlich. Zum Einkaufen genügt meist ein Tag, zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ebenfalls. Das Unterhaltungsangebot entspricht dem eines Dorfes auf dem Lande, so richtig auf die Piste gehen kann man hier nicht.
    Daher reichen für die meisten Besucher eine, maximal zwei Übernachtungen am Anfang oder Ende der Reise. Am besten ist, zu Beginn in Windhoek zu verweilen – dann hat man gleich die Gelegenheit, Geld zu tauschen und letzte Einkäufe für unterwegs zu tätigen – und am Ende die Reise auf einer der Lodges oder Gästefarmen außerhalb der Stadt ausklingen zu lassen. Viele dieser Lodges sind nicht viel weiter vom Flughafen entfernt als die Stadt selbst.
    Der Internationale Flughafen Windhoek liegt 45 km außerhalb der Stadt, da das Aufsteigen großer Flugzeuge aus dem Windhoeker Talkessel nach Süden nicht möglich ist. Erst so weit außerhalb, östlich der Stadt, wurde eine große, ebene Fläche auf etwa 1900 m ü. M. gefunden, die den Anforderungen eines Flughafens genügt. Der Flughafen wurde 2000 in Hosea Kutako International Airport umbenannt.
    Die Straße vom Flughafen in die Stadt führt durch hügelige Hochland-Dornbuschsavanne – ein ganz typisches Bild für Namibia. Mitunter begrüßen Paviane am Straßenrand die ankommenden Besucher. Avis und Klein Windhoek, die ersten Stadtteile, die Besucher vom Flughafen kommend durchfahren, wirken wie kleine beschauliche Vororte. Hinter der Spitze des großen Berges, der Klein Windhoek und Windhoek teilt, öffnet sich das weite Tal. Man sieht vor sich die Hauptstraße, die Independence Avenue, mit den wenigen hohen Gebäuden Windhoeks, und in der Ferne das sich ewig hinziehende Katutura.
Geschichte
    Die ergiebigen Quellen in der Mitte des Landes zogen schon seit Ewigkeiten Menschen an. Erste Zeugnisse menschlicher Existenz wurden in Form von Werkzeugen im Gebiet des heutigen Zooparks gefunden. Ihr Alter wird auf 5000 Jahre geschätzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Quellen immer wieder von Menschen aufgesucht, beispielsweise von den San, Damara, Nama und ab dem 18. Jh. auch von den Herero. Und immer wieder gab es bittere und blutige Auseinandersetzungen um die Quellen und das angrenzende Gebiet.
    Als erster Weißer berichtete der Jäger und Abenteurer Willem van Reenen von diesen Quellen, die er 1791 entdeckte: Es sei ein „wüstes Niemandsland und die Damara (gemeint sind Herero, die zu dieser Zeit verwirrenderweise auch als Damara bezeichnet wurden) und ihre Erzfeinde, die Nama, hätten beide darauf Anspruch gemacht“. Diese Nama dürften freilich noch nicht vom Stamm Jonkers gewesen sein.
    Jonker Afrikaner, der mit seinen Oorlam hier um 1837 ankam, gilt nach heutiger Geschichtsschreibung als der eigentliche Gründer Windhoeks.
    Es scheint, dass Jonker Afrikaner bereits 1825 erstmalig in der Gegend von Windhoek gewesen ist. Jonkers

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