Namibia
nach Süden und Westen
S. 272
Kgalagadi Transfrontier Park
S. 278
Augrabies Falls National Park
S. 282
Fish River Canyon
S. 282
Vom Fish River nach Lüderitz
S. 287
Lüderitz
S. 290
Die Umgebung von Lüderitz
S. 297
Tiras
S. 301
Helmeringhausen
S. 303
Schloss Duwisib
S. 304
Maltahöhe
S. 304
Verlässt man Windhoek in Richtung Süden, versperren die hohen Auasberge den Weg. Hier befindet sich der zweithöchste Gipfel Namibias, der Moltkeblick (2483 m). Von der Straße aus ist im Westen der vierthöchste Gipfel zu sehen, der Großherzog-Friedrich-Berg (2339 m), erkennbar am Fernsehturm auf der Spitze.
Am Fuß der Berge wurde von Juli 2001 bis August 2002 der „ Heldenacker “ erbaut. Bauunternehmer des Projektes, das den Staat etwa N$61 Mill. gekostet hat, war eine nordkoreanische Firma. So ist der Heldenacker denn auch eine Gedenkstätte nach koreanischem Vorbild geworden, „nur viel besser“, wie der zuständige Projektleiter Ben Kasindi, Sekretär beim Ministerium für Information und Öffentlichkeitsarbeit, bemerkte.
Auf dem eingezäunten Areal befinden sich 174 Grabstätten für Namibias Helden, alle in schwarzem Marmor, mit von Künstlern eingraviertem Bild und Namen. Nicht alle Grabstätten sind bereits belegt, denn auch in Zukunft soll noch Platz für namibische Helden sein. Durch die Grabstätten hindurch führt eine Treppe hinauf zum weißen Obelisken, einer 15 m hohen, mit Marmor verkleideten Säule, die dem Obelisken in Washington in nichts nachstehen soll.
Direkt vor der Säule befindet sich der bronzene „bewaffnete Soldat“, der alle namibischen Freiheitskämpfer verkörpert. Der Soldat weist eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Namibias erstem Präsidenten Sam Nujoma auf. Übrigens entbrennt schon jetzt ein Streit zwischen traditionellen und politischen Würdenträgern, wo Sam Nujoma denn einmal bestattet werden soll (der ehemalige Präsident wurde am 12. Mai 1929 geboren). Jahrhundertealten Bräuchen folgend müsste er in seiner Heimaterde im Norden in der Four O Region begraben werden, andererseits ist er ja unbestritten einer der größten Helden des Landes. Wahrscheinlich wird Sam Nujoma dies selbst festlegen, und wahrscheinlich wird er sich sein Heldentum nicht nehmen lassen.
Auf dem unteren Teil des Heldenackers befinden sich ein gepflasterter Paradeplatz, eine Tribüne für etwa 5000 Zuschauer, die Ewige Flamme am unteren Ende der Treppe sowie Parkplätze, Toiletten und ein Restaurant. In dernamibischen Öffentlichkeit wurde dieses Projekt stark kritisiert – pompös und reine Selbstdarstellung der Regierung sei es, schrieb die
Allgemeine Zeitung
. Windhoeks renommierter Architekt Hans-Erik Staby, verantwortlich für viele Großprojekte in Windhoek, etwa das Gustav Voigts Centre und die Maerua Shopping Mall, bezeichnete den Heldenacker als Geschmacksverirrung, die über das Maß des Erträglichen hinausgehe und in keiner Weise den wirtschaftlichen Verhältnissen Namibias entspreche. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, in jedem Fall muss solch ein monumentales Projekt in einem armen Land wie Namibia deplatziert wirken.
Im Oktober 2005 veröffentlichte der Denkmalrat Namibias seinen Jahresbericht, in dem u. a. zu lesen war, dass der Heldenacker schon jetzt stark subventioniert werden muss. Die Ausgaben, in die Höhe getrieben durch die nächtliche Beleuchtung des Obelisken, stehen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Deren Potenzial wurde aufgrund der Besucherzahlen von 2003, als noch kein Eintritt verlangt wurde, mit N$98 000 pro Jahr arg überschätzt. Eintritt N$15 p. P. plus N$10 für das Fahrzeug.tgl. 8–17 Uhr, geführte Touren (N$60 p. P.) bis 16 Uhr. Das Restaurant ist täglich geöffnet,061-304386.
Der östlich vor dem Khomashochland gelegene Kaiser-Wilhelm-Berg ist nur 1997 m hoch. Khomas heißt so viel wie „bergig“. Diese Berge waren übrigens der Grund, dass der Internationale Flughafen so weit östlich der Stadt in der Hochebene erbaut wurde.
Südlich von Windhoek ist der Wegweiser „Oamites“ zu sehen, der zu einer inzwischen stillgelegten Kupfermine weist. Hier hatte der berühmte Forscher Charles Andersson schon 1857 Kupfer abgebaut.
Nördlich von Rehoboth liegt der Oanob Dam . Dieser Stausee und das dazugehörende Wasserwerk wurden zwischen 1986 und 1990 erbaut. Mit 54 m hat er die höchste Staumauer in Namibia. Im Januar 1997 wurde durch die starken Regenfälle der Saison zum ersten Mal das maximale Fassungsvermögen von 35 Mio. m 3
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