Namibia
gesunde Farmküche, eigener Gemüse- und Obstanbau.
Camping
Namib Wüste Farmstall & Camping ,/064-530283, am westlichen Ortsausgang von Usakos an der B 2 (in Richtung Swakopmund), DU/WC, Strom-/Wasseranschluss, Rasenplatz, Abwaschküche, Kochgelegenheit.
Omaruru
Der kleine Ort Omaruru wird durch die landesübliche, langgezogene Hauptstraße charakterisiert, an der die meisten Geschäfte, Tankstellen und sogar eine Bäckerei mit Café zu finden sind. Omaruru liegt 1214 m über dem Meeresspiegel am Erongo-Gebirge. Das Omaruru Rivier, das bei Hentiesbaai in den Atlantik mündet, ist die Ursache für einen relativ hohen Grundwasserspiegel. Damit geht eine für namibische Verhältnisse üppige Vegetation einher.
Omaruru
bedeutet auf Herero soviel wie „bitter“, denn durch den Verzehr des hier häufig vorkommenden Bitterbusches geben die Kühe bittere Milch
(omaere omaruru)
.
Missionare und deutsche Kolonialherren haben in Omaruru ihre Spuren hinterlassen, die herausragenden Persönlichkeiten der Stadtgeschichte sind jedoch die Herero-Oberhäupter Manasse und Zeraua.
Die Gegend um Omaruru gilt seit jeher als klassisches Herero-Gebiet. Mitte des 18. Jhs. zogen sie vom Kaokoveld u. a. hierher. Weitere Standorte der so genannten West-Herero (mitunter ist auch die Bezeichnung „Zeraua-Herero“ zu finden) waren Otjimbingwe und Karibib. Überliefert ist, dass das Herero-Oberhaupt Zeraua 1867 mit seinem Gefolge von Otjimbingwe nach Omaruru übersiedelte und dem Ort seinen Namen gab. Zwei Jahre später zog der in Otjimbingwe stationierte Missionar Gottlieb Viehe hinterher. Er begann sogleich, ein Missionshaus aus ungebrannten Lehmziegeln zu bauen. Nach der Fertigstellung 1872 ließ Viehe die Missionskirche errichten, die heute jedoch nicht mehr genutzt wird. Seit 1952 hat die Gemeinde Omarurus eine neue Kirche.
Das Missionshaus diente in seiner über 100-jährigen Geschichte u. a. als Missionarswohnung, Schule, Lazarett, Gefängnis und Kaserne. Das Missionshaus kann heute besichtigt werden, der Schlüssel ist wochentags bei der Stadtverwaltung (Municipality),064-570028, in der Hauptstraße neben der Polizeistation erhältlich.
Viehe übersetzte das Neue Testament in die Herero-Sprache und konnte bei seiner Missionsarbeit gute Erfolge aufweisen – fast alle Herero traten dem christlichen Glauben bei. So auch Wilhelm Zeraua, der 1876 als erster Herero in einem Sarg auf dem Friedhof neben der Missionskirche beigesetzt wurde. Das Jahr 1876 wird seither bei den Herero als das „Jahr des Sarges“ bezeichnet. Der Grabstein der Königsfamilie ist bis heute gut erhalten.
In der Anfangszeit der Deutschen in Südwestafrika spielte Häuptling Manasse, mit dem Leutwein Schutzverträge abschloss, eine bedeutende Rolle. Leutwein stationierte eine Garnison von 20 Mann in Omaruru, ehemalige Schutztruppensoldaten und neu Zugereiste siedelten sich auf Farmen an den Ufern des Omaruru an – der Ort begann sich zu entwickeln.
Die Entwicklung endete jäh mit dem Ausbruch des Herero-Aufstandes. Am 17. Januar 1904 fanden in Omaruru erste Kämpfe statt. Der Ort wurde von den Herero eingeschlossen.
Hauptmann Viktor Franke, der die Kompanie in Omaruru befehligte, war kurz zuvor nach Süden aufgebrochen, um dort die deutschen Truppen im Kampf gegen die Bondelswarts zu verstärken. Kaum in Gibeon angekommen, erreichte ihn die Nachricht vom Herero-Aufstand, woraufhin er umkehrte. Am 4. Februar erreichte Hauptmann Franke Omaruru und besiegte die Herero. Die Gesamtmarschleistung der Kompanie Franke vom Abmarsch aus Omaruru am 30. Dezember 1903 nach Gibeon und zurück am 4. Februar 1904 betrug 900 km in 19,5 Marschtagen. Ausführlich beschreibt H.E. Lenssen in seiner 1953 erschienenen
Chronik von Deutsch-Südwestafrika 1883–1915
die damaligen Ereignisse. Hochinteressant zu lesen, jedoch dem damaligen Zeitgeist entsprechend aus deutscher, kolonialer Sicht geschrieben.
1908 wurde ein Beobachtungsturm errichtet, der Hauptmann Franke zu Ehren Franke-Turm genannt wurde. Der Turm kann besichtigt werden, den Schlüssel gibt es bei der Stadtverwaltung.
Mit dem Ausbau der OMEG-Eisenbahn ab August 1905 erlebte Omaruru einen neuen Aufschwung. 1909 öffnete die erste Schule ihre Pforten – für Weiße versteht sich. Während des Ersten Weltkrieges zog Louis Botha mit 25 000 Soldaten am 19. Juni 1915 durch Omaruru, der Ort blieb jedoch von Zerstörungen verschont.
Seit 1936 gibt es in Omaruru elektrisches Licht. Seitdem hat sich nicht viel
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