hervorgerufen. Zwar gibt es von Regierungsseite immer mal wieder diskriminierende Äußerungen, die so haltlos sind, dass man fast schon schmunzeln muss (so meinte Nujoma, die Weißen hätten die Homosexualität erfunden, um die Schwarzen auszurotten), doch gehören diese ebenso zum „Programm“ wie die ausländerfeindlichen, sprich anti-weißen Parolen, die bislang ohne Folgen blieben.
Schwule und Lesben können ohne Probleme durch Namibia reisen, wenn sie einige Regeln beachten. Eine gewisse Zurückhaltung in der Öffentlichkeit , was den Austausch von Zärtlichkeiten anbelangt, ist angebracht. Öffentliches Küssen oder an den Händen halten kann ebenso aggressive Reaktionen provozieren wie betont schwules Auftreten. Auch Ohrringe und Piercings bei Männern sind in der Öffentlichkeit, besonders in den Städten, nicht unbedingt angezeigt. Zwar hat es bisher keine Übergriffe auf homosexuelle Touristen gegeben, wohl aber auf einheimische Schwule und Lesben. In den Unterkünften und Geschäften, in denen Touristen verkehren, haben Homosexuelle keine Diskriminierung zu befürchten.
Mehr Infos zur Situation von Schwulen und Lesben in Namibia gibt das Rainbow Projekt Namibia,061-230710,240765,
[email protected]. Die Menschenrechtsorganisation kämpft für die Gleichberechtigung der Homosexuellen im Land. Ian Swartz, Projektkoordinator von Rainbow, nennt als wichtigsten Ratschlag für homosexuelle Touristen: „Don’t appear too gay.“
Sicherheit
Namibia ist ein sicheres Reiseland – es gilt als eines der sichersten afrikanischen Länder. Leider hat die Kriminalität in den vergangenen Jahren jedoch auch in Namibia dramatisch zugenommen. Vergehen gegen Touristen kommen vergleichsweise selten vor. Hauptsächlich sind Touristen von Taschendiebstählen in den Städten betroffen. Vermeintliche Ruhe und Sicherheit führen häufig zu Unachtsamkeit. Die für alle Länder der Dritten Welt angebrachte Vorsicht, Wachsamkeit und der gesunde Menschenverstand sollten auch in Namibia nie erlahmen. Vorsicht geboten ist grundsätzlich an Bankautomaten, Einkaufszentren und auf Souvenirmärkten sowie an Tankstellen. Sollte es ortsspezifische unsichere Gegenden geben, ist dies in den entsprechenden Ortskapiteln vermerkt.
Sicherheitshinweise zu Namibia
Deutschland (Auswärtiges Amt) www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Namibia/Sicherheitshinweise.html
Schweiz (Eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten) www.eda.admin.ch/eda/de/home/travad/hidden/hidde2/namibi.html
Österreich (Außenministerium) www.bmeia.gv.at/aussenministerium/buergerservice/reiseinformation/a-z-laender/namibia-de.html
Diebstahl und Überfälle
In Windhoek und Swakopmund gibt es einige, mitunter wechselnde Gegenden, in denen Gangsterbanden Touristen auflauern. So kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit vermeintlichen Zeitungsverkäufern, vor allem im Zentrum Windhoeks. Wer nur eine einzige Zeitung in der Hand hält, ist kein Zeitungsverkäufer, hat also andere Absichten. Unterkünfte und Souvenirläden können über die jeweils gefährlichen Gebiete Auskunft geben.
Die Polizei hat an den Orten, wo es häufig zu Übergriffen kommt, die Zahl der Polizisten verstärkt und erwägt sogar Überwachungskameras einzusetzen. In den Geschäftszentren fallen die vielen Sicherheitsbeamten auf.
Es gibt jedoch keine so genannten
no-go are-as
wie beispielsweise in Südafrika oder Zimbabwe. Gerade in Katutura und anderen Townships werden die Reisenden freundlich behandelt.
Achtung bei Taxis : Generell sollte nur in telefonisch vorbestellte Taxis gestiegen werden. Am besten nutzt man einen Shuttle Service (s. S. 118 ).
Neben den üblichen Vorsichtsmaßnahmen , wie auf mögliche Diebesbanden zu achten und gefährliche Plätze (auf die in den Ortsbeschreibungen eingegangen wird; s. auch Kasten „Wo besondere Vorsicht geboten ist“) zu meiden, gelten dieselben Grundregeln wie überall auf der Welt:
angesichts der immensen sozialen Unterschiede nicht noch zusätzlich Neid wecken;
so wenig Bargeld wie möglich dabeihaben;
notwendiges Bargeld und wichtige Dokumente unter der Kleidung in einem Geldgürtel tragen;
nie Bargeld im Hotelzimmer lassen (entweder im Hotelsafe verschließen oder mitnehmen);
wertvollen Schmuck und Uhren zu Hause lassen;
Taschen und Rucksäcke mit doppelter Umhängesicherung tragen, damit diese nicht runtergerissen werden können;
Kamerataschen nicht achtlos am Boden stehen lassen, wenn gerade das