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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Elbin? Ihr seid wirklich erbärmlich.« Linth, der nun hochrot war vor Zorn, wollte Naminé erneut eine Ohrfeige geben, als jemand seinen rechte Hand ergriff und ihn daran hinderte. Es war Efal. Naminé hatte gar nicht gemerkt, wie der Elbenjäger in den Raum geschlüpft war.
    Lautlos wie ein Schatten, dachte sie nun ein wenig ehrfürchtig. »Linth, Ihr dürft die Gefangene nicht verletzen«, raunte er ihm zu und seine grünen Augen blickten dabei Naminé fest an.
    Die Waldelbin war kurz davor, ihm dankbar zuzunicken, doch dann besann sie sich eines Besseren. Der Hochelb sog scharf die Luft ein. Efal ließ ihn los. Wütend warf der Elb dem Jäger einen bösen Blick zu. »Ihr werdet im Thronsaal gebraucht, mein Herr. Irgendeine Auseinandersetzung mit ein paar Bauern. Ich werde Naminé zurück auf ihr Zimmer bringen.«
    Linth fluchte. »Wir sprechen uns noch«, zischte er Naminé zu und verließ dann mit schnellen Schritten den Raum. Als die Tür ins Schloss fiel, ließ Naminé sich erschöpft auf den kalten Steinboden fallen.
    Ihre Arme, mit denen sie sich am Boden abstützte, zitterten. »Danke Efal«, flüsterte sie leise und war kurz davor zu erbrechen. Der Elbenjäger horchte auf. »Wie war das?«, fragte er sie nun neugierig und ging in die Hocke. »Wiederhole es, bitte.«
    Die junge Elbin sah ihn aus blauen Augen entsetzt an. Schon allein bei dem Anblick seines selbstsicheren Grinsens hätte sie ihm eine klatschen können. Naminé holte tief Luft und sprach nun laut und deutlich: »Mein lieber großzügiger Efal, Meister der Tötungskunst! Ich danke Euch dafür, dass ihr mir den bösen Hochelben vom Leib geschafft habt! Ich werde ewig in Eurer Schuld stehen!« Naminé beherrschte sich. Sie merkte, wie ihr die Gallensäure den Hals hochstieg. Efal lächelte selbstzufrieden. »Ach Naminé. Du weißt gar nicht, wie lange ich auf diese Worte gewartet habe«, erwiderte er hocherfreut und seufzte. Naminé würgte. »Das bleibt unter uns, klar?!«
    Die Waldelbin stand auf und trat vorsichtig auf den Magiestein zu. Zögerlich streckte sie die rechte Hand nach diesem aus und ein kleiner schwarzer Blitz löste sich von dem Stein ab, der Naminé einen kleinen Schlag versetzte. »Autsch.« - »Er spürt, dass du rein bist.«
    Efal trat hinter sie, während Naminé ihre rechte Hand betrachtete. »Ich glaube, ich habe schwarze Magie in mich aufgenommen«, flüsterte sie dem Elbenjäger zu und starrte ihre Hand immer noch an. »Igitt!«
    Wild wedelte sie mit ihrer Hand. »Geh raus aus mir!«, schrie sie nun und ein kleiner schwarzer Strahl löste sich aus ihrer Hand und fuhr zurück in den Magiestein. Erschrocken wich sie zurück und umklammerte dabei Efals linken Arm. Der Ältere räusperte sich. »Du solltest ihn berühren.« - »Was? Damit mich seine Magie auffrisst? Sicher nicht!«, stellte sie klar und schnaubte wütend. Efal sah sie forsch an. »Ich glaube kaum, dass er das tut.«
    Naminé verstand nicht ganz. »Los. Tu es«, forderte er von ihr. Seufzend ließ sie Efals Arm los und ging auf den Magiestein zu. Die Elbin schluckte. Sie hatte das Gefühl, als würde der Stein ihre ganze Magie aussaugen. »Fass ihn an«, forderte Efal nun in Befehlston. Widerwillig tat sie es.
    Der Schmerz von eben blieb aus, doch dafür überkam sie schreckliche Angst. Es stiegen schwarze Waben von dem Stein auf, die sich um ihre rechte Hand schlangen und ihren Arm hinaufwanderten. »Efal«, sprach sie flehend, als ihr rechter Arm nun ganz bedeckt war.
    Panik stieg in ihr auf, als der schwarze Nebel wie dunkle Finger ihren Körper umschlang.
    »Efal!« Der Elbenjäger sah dem Schauspiel gebannt zu. Es faszinierte ihn, wie viel Kraft in diesem kühlen, kleinen Stein steckte. Es reicht. »Naminé. Schüttele es ab.«
    Die Elbin blinzelte. »Abschütteln? Hör auf zu Scherzen!«, erwiderte sie aufgebracht und langsam stieg in ihr die pure Panik hoch. Der schwarze Nebel hatte sie fast komplett umschlungen.
    Naminé schloss die Augen und konzentrierte ihre ganze magische Kraft auf den Magiestein.
    Weiche !, dachte sie und die fremde Magie gehorchte ihr. Der Nebel gab sie mit einem Seufzen frei und zog sich zurück in den Stein. »Wow«, war das Einzige, was die Elbin sagen konnte. »Gut, dass Linth das nicht gesehen hat. Du kannst die Magie des Steines abwehren. Aber nur, wenn du es mit deiner ganzen Willenskraft willst.« Naminé sah den Elbenjäger entsetzt an. »Und was heißt das?«
    »Das heißt, dass das unser kleines Geheimnis bleibt.

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