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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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wäre, würde ich sofort wissen, was ich mit ihr anstellen würde«, sagte einer der Matrosen plötzlich und die anderen Crewmitglieder stimmten in sein Lachen ein. Sias warf einen genervten Blick in die Runde. Er hatte gewusst, dass diese Diskussion über die Elbin kommen würde. Eine Frau und siebzehn Männer auf einem Schiff. Das konnte einfach nicht gut gehen. »Ich habe keine Verwendung für so etwas«, sagte er kalt. »Meine Zeit ist sehr begrenzt.«
    Sias stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.  Als die Tür ins Schloss fiel, hörte der Elbenjäger die komplette Crew erneut laut lachen. Sein Geduldsfaden riss bald. Er hoffte, dass diese eine Woche endlich vorbei war.
     
    ***
     
    Der Vollmond schien herab, während Naminé und Bernd auf dem Deck umherwanderten. Es war eine warme Nacht und die Sterne funkelten am Himmel. Naminé sah ihn von der Seite her an. Bernd war ungefähr zweiundzwanzig Jahre alt und sah nicht einmal so schlecht aus. Er hatte kurzes braunes Haar und ungewöhnlich helle Augen. Seine Haut war von der Sonne braun gebrannt. Er trug die typische Matrosenkluft. »Wie alt bist du, Naminé?«
    »Ich bin sechsundneunzig. Das ist in euren Lebensjahren ungefähr so viel wi e neunzehn«, erklärte sie ihm. Bernd lächelte sie an. »Sechsundneunzig? Man sieht dir dein Alter gar nicht an«, sagte er zu ihr und strich sich kurz durch sein Haar. Naminé zwinkerte ihm zu.
    »Du solltest froh sein, dass dies nicht so ist.« Der Matrose lachte kurz auf. »Dann hätte ich dich auch nicht angesprochen.« »Ach? Gehst du nur nach dem Äußeren?«
    Bernd überlege kurz. »Ein wenig. Wenn mir die Hülle nicht gefällt, interessiert mich der Inhalt nur sehr wenig.« Naminé sah ihn verwirrt an. »Und du? Nach was gehst du?«
    »Ähm, also ich bin mir noch nicht so sicher -«, stammelte sie und Bernd zog sie näher an sich heran. Der Mensch sagte eine Weile nichts, sondern spazierte mit ihr eine Weile auf dem Deck umher. Der Matrose blieb an der Spitze des Rumpfes mit ihr stehen.
    Naminés Herz schlug ungewöhnlich schnell und sie fühlte sich mit einem Mal richtig unwohl. Die körperliche Nähe zu dem Menschen behagte ihr gar nicht. »Hast du einen Freund?«, fragte er sie plötzlich. Die Waldelbin wollte etwas sagen, als sie jemand grob am linken Arm packte und sie von dem Matrosen wegriss. »Naminé, was soll das?«
    Es war Sias und Naminé war noch nie so glücklich gewesen, ihn zu sehen wie in diesem Moment. »Sias« sagte sie. »Wo kommst du her?«
    »Vom Mond, weißt du«, gab er zurück und sah Bernd an. »Lass uns alleine«, sagte er knapp zu ihm und der Matrose tat es. Als er außer Hörweite war, sagte Sias zu ihr: »Hatten wir nicht ein Gespräch vor ein paar Tagen deswegen?« Naminé erinnerte sich daran und sah ihn ein wenig zerknirscht an. Insgeheim war sie froh, dass der Elbenjäger sie gerade gerettet hatte, doch dies konnte sie natürlich nicht zugeben. Deswegen spielte sie das Spiel einfach mal mit.
    »Darf ich mich nicht mehr mit anderen unterhalten?«, fragte sie schließlich.
    »Unterhalten und anfassen, das sind zwei verschiedene Dinge«, sagte er schließlich zu ihr, ließ aber ihren Arm nicht los. »Wenn ich dich noch einmal erwische, mach ich meine Drohung wahr.« Naminé verdrehte die Augen. »Ich bin kein kleines Kind mehr!«
    »Soll ich dir das glauben? Du benimmst dich ziemlich wie eines«, hielt er dagegen und zog die Waldelbin nun mit sich unter Deck in ihr Zimmer.  Auf den Weg dorthin sagte keiner von beiden etwas. Er riss die Tür zu ihrem Zimmer auf und stieß sie dort grob hinein. Doch anstatt draußen zu blieben und die Tür zu schließen, schlüpfte er mit ihr ins Zimmer.
    »Was soll das? Hast du keine eigene Unterkunft?«, fragte sie ihn und Sias ließ sie endlich los. »Ich bleibe hier. Ich traue keinem dieser Matrosen«, erklärte er knapp und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. »Ich brauche keinen Aufpasser!«, sagte sie wütend und ballte die Hände zu Fäusten. »Ich traue jedem von denen zu, dass er über dich herfallen könnte. Es ist nur zu deiner Sicherheit.«
    »Ich kann auch die Tür absperren!« Sias sah sie verblüfft an. Wie naiv kann man nur sein , dachte er und seufzte niedergeschlagen. »Glaubst du wirklich, so ein Schloss würde diese Männer aufhalten? Du bist eine Frau, Naminé! Diese Männer werden sich sicher nicht zurückhalten, nur weil du ein Gast auf diesem Schiff bist«, sagte er zu ihr und schüttelte den Kopf. Naminé

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