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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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setzte sich auf ihre Pritsche und schmollte. Sie verstand Sias bedenken, aber sie mochte es eben nicht, wenn er recht hatte. »Gut! Wenn du meinst, dass das sein muss!«, sagte sie und deckte sich zu. Sie starrte die Schiffswand an. »Kannst du nicht doch zurück in dein Zimmer gehen?«, versuchte sie es erneut, doch Sias schwieg. Er hatte die Augen geschlossen. Naminé kuschelte sich fester in ihre Decke und schlief bald darauf ein.
     
     
    Ein lautes Knarren ließ sie aus ihrem Schlaf hochschrecken, gefolgt von einem Schrei und einem gewaltigen Knall. Naminé saß hellwach in ihrem Bett und sah zu Sias. Der Elbenjäger hatte seinen Dolch gezogen und hielt ihn einem Matrosen an den Hals.  Dieser lag mit dem Bauch auf den Boden. Anscheinend hatte Sias ihn überrascht.
    »Hey, Mann! Lass mich los!«, keifte der Niedergerungene wütend und versuchte, Sias loszuwerden. Der Elbenjäger hockte halb auf dem Matrosen und drückte ihm mit dem linken Knie in sein Kreuz. »Was willst du hier?!«, fragte Sias ihn wütend und ritzte mit seinem Dolch leicht in seine Haut ein. Ein dünnes Blutrinnsal lief seinen Hals hinab und tropfte auf den Holzboden.
    »Ich wollte nur nach Naminé sehen«, sagte dieser u nd Sias erkannte den Matrosen. Es war der gleiche, der mit Waldelbin auf dem Deck spazieren gegangen war.  »So, nur nach ihr sehen? Ich glaube dir kein Wort!« - »Sias!«, sagte Naminé und sah Bernd besorgt an. Der Elbenjäger sah zu ihr auf. »Siehst du? Ich hatte Recht!« Die Waldelbin erwiderte darauf nichts. Sie stand auf und kniete sich zu Bernd auf dem Boden.
    »Sias, lass ihn los.« - »Was?! Spinnst du?!« Naminé sah ihn fest an. »Sias, bitte.« Er seufz te niedergeschlagen und tat es. Bernd stand schnell auf und sah Sias ängstlich an. »Du wirst jetzt gehen. Das ist niemals passiert, verstanden?!«, zischte der Elbenjäger ihm leise zu. Bernd nickte und rannte aus dem Raum. Sias sah nun zu Naminé.  »Wie wäre es mit einem Danke?«, fragte er sie. Die Waldelbin blinzelte ihn an. »Ich wäre mit ihm auch alleine fertig geworden!«, beharrte sie immer noch darauf. Sias zuckte leicht mit den Mundwinkeln. Zwar war ihm bewusst gewesen, dass er von der Elbin keinen Dank erwarten würde, doch gegen ein wenig Anerkennung hatte er nichts auszusetzen. »Gute Nacht«, sagte er schließlich und setzte sich wieder auf den Boden.

 
     
5.Kapitel
    Ankunft
     
    Sias duckte sich geschickt unter Naminés Schwertschlag hindurch. Dabei stolperte die junge Elbin ungeschickt mit dem Schwert. Dieses rammte sie in die Holzplanken des Schiffes, wo die Waffe, vibrieren, stecken blieb. »Ups«, sagte sie und sah Sias beschämt an. »Tut mir leid.«
    Die Waldelbin zog mit einem Ruck das Schwert heraus. Sie hatte einen kleinen Einstich im Holz hinterlassen, wodurch man hinaus auf das Meer spähen konnte. Sie hoffte, dass keiner der Crew dies so schnell bemerken würde. »Du bist unkonzentriert«, sagte Sias knapp zu ihr und setzte sich auf ein Weinfass in der Ecke des Frachtraumes. »Es ist das sechste Mal heute, dass dir so etwas passiert.«
    »Gestern waren es mindestens zwölf Mal«, sagte sie und wurde leicht rot, als sie Sias‘ bösen Blick auf sich spürte. »Ich dachte immer, Waldelben wären gute Kämpfer«, tadelte er sie.
    »Ich war noch nie die Beste im Schwertkampf. In Pfeil und Bogen bin ich einigermaßen gut. Bis jetzt habe ich jedes Ziel getroffen«, hielt sie dagegen und wirkte ein wenig beleidigt.
    »Morgen werden wir in Nâge eintreffen. In dieser Stadt wimmelt es nur so vor Gefahren. Auch ich muss dort aufpassen, was ich sage und tue. Doch du, Naminé, musst noch mehr darauf achten. Sobald sie merken, dass du eine Waldelbin bist, gibt es kein Zurück mehr. Überlasse das Reden mir und mach mir alles nach. Ich will nicht, dass du mich blamierst und deswegen -« Sias fasste kurz hinter das Weinfass und warf ihr ein Bündel zu. »Diese Kleidung ist für dich. Ein Tuch ist auch dabei, damit du deine Ohren verstecken kannst. Morgen, wenn wir vom Schiff gehen, will ich, dass du das trägst. Deine alte Kleidung kannst du mitnehmen«, erklärte er ihr und sprang von seinem Platz auf.
    »Komm. Üben wir noch ein wenig.«
     
    Naminé ließ sich erschöpft in ihr Bett fallen, als das Training beendet war. Ihre Glieder schmerzten und sie hatte das Gefühl, dass einige Körperteile die Nacht wohl nicht überstehen würden. »Sias, du alter Sklaventreiber«, murrte sie leise und verdeckte mit ihrem linken Arm ihre Augen, als

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