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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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nur, dass er etwas damit bei Sias erzielte, mit Erfolg. Dieser zuckte plötzlich zusammen und sah weg. Efal lächelte.  »Ich habe Recht! Und lass mich raten: Sie ist viel zu naiv, um zu merken, was du wirklich vorhast.« Er lachte kurz. »Für einen Moment dachte ich wirklich, dass du es ernst meinst! Aber sag mir, was hast du vor? Willst du ihr Vertrauen erschleichen, um sie danach kaltblütig umzubringen?«
    Sias stand nun auf. Er lehnte sich ein Stück über den Tisch und in seinen Augen loderte Hass auf. »Nein! Für wie kaltherzig hältst du mich?!«  Efal überlegte kurz. »Für ziemlich. Es wäre nicht das erste Mal, dass du ohne zu zögern das Leben von jemandem auslöschst, der dir vertraut.« Sias schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Er würde sich nicht von ihm provozieren lassen, nein.
    »Ich habe jemanden gesehen, bei einer Tat, die er nicht hätte tun sollen«, sagte er zu Efal, um das Thema zu wechseln. »Ein Ritualmord an einem Waldelb. Der Elb war Naminés Bruder und sie will Rache dafür. Ich habe zufällig gesehen, wer der Mörder war und werde sie zu ihm bringen, doch nicht aus Mitgefühl. Nein, es war die gleiche Person wie damals, die Schuld an all dem hier ist. Ich will mich endlich rächen!«
    Sias senkte seinen Blick. Er hatte Efal nun alles gestanden und wartete auf dessen Reaktion.
    »Wieso hast du sie mitgenommen? Es ist zu gefährlich hier. Je mehr ihr beiden in das Landesinnere dringt, desto mehr Elbenjäger werden euch begegnen. Die Idee mit der Paste ist nicht übel, doch jeder erfahrene Elbenjäger durchschaut dein Spiel sofort. Schick sie zurück und dieser Vorfall ist nie passiert.« Sias biss sich auf die Lippen. Efal hatte Recht.
    Für Naminé wurde es immer gefährlicher - und für ihn auch. Doch sie zurück zu schicken - nein, er würde ihr helfen. Er brauchte sie, wenn er auf seinen Feind traf, außerdem behagte ihm der Gedanke nicht, sie alleine zurückzuschicken.
    Wieso er sich Sorgen machte, wusste er selbst nicht. Wahrscheinlich, weil sie nicht so war wie die Elben, die er sonst umbrachte. Er schüttelte den Kopf. »Naminé bleibt«, verkündete er. Efal ging an ihm vorbei zur Tür und öffnete diese. Im Türrahmen blieb er noch einmal kurz stehen und prophezeite ihm: »Das wird dein Ende sein, Sias.«
     
    ***
     
    Die Waldelbin war in ihrem Zimmer und schrubbte sich mit al ler Kraft die Farbe von ihrem Körper. Die Rosshaarbürste tat ihr weh und hinterließ schreckliche Striche auf ihrer Haut, doch andererseits stillte sie auch den Juckreiz. Nach und nach wurde ihre Haut wieder dunkler, und als die Farbe zum größten Teil herunter war, ließ sie die Bürste zurück in den Wasserbottich fallen und setzte sich vor diesem auf den Boden.
    »Und das jeden Abend«, flüsterte sie niedergeschlagen und legte den Kopf in den Nacken.
    Sie war froh endlich den Juckreiz los zu sein, ihre Haut beruhigte sich wieder und die Stiche ließen langsam nach. Nebenbei hatte Naminé ein eigenes Zimmer bekommen, worüber sie sehr froh war.
    Sias war nicht gerade ein angenehmer Zimmerpartner und mit Efal wollte sie sich auf gar keinen Fall eines teilen! Sie traute diesem Mann nicht. Wer gab ihr die Garantie dafür, dass er nachts nicht in ihr Bett kam und sie umbrachte?
    Naminé fröstelte es immer noch, wenn sie daran dachte, wie seine grünen Augen sie durchbohrt hatten. »Die kalte Art hat Sias von ihm«, sagte sie laut und stand auf, nur um sich erneut auf dem Bett niederzulassen. Als sie sich aufs Bett fallen ließ, fiel ihr Aryls Kette aus der Hosentasche und landete auf dem Boden. Naminé hob sie auf und betrachtete sie im Mondlicht. Sie glitzerte leicht und die Waldelbin musste lächeln, bevor sie sich entschied, die Kette um den Hals zu hängen. »Du bist wirklich dumm.«
    Naminé erschrak, als plötzlich Efal in ihrem Zimmer stand und sie ansah. Die Waldelbin hatte nicht bemerkt, dass er hereingekommen war. Sie konnte ihn in der Dunkelheit fast nicht erkennen, doch an der Stimme erkannte sie, dass er es war.
    »Wie meint Ihr das?«, fragte sie ihn ängstlich. Er ging auf sie zu. Wenige Schritte von ihr blieb er stehen. Naminé hielt den Anhänger der Kette umfasst. »Darf ich?«, fragte Efal sie und die Elbin ließ den Anhänger zögerlich los, bevor Efal ihn sich ansah. Er strich ein paar Mal darüber, bevor er seine rechte Hand hob und Naminé eine Ohrfeige verpasste.
    Die Elbin wankte unter der Wucht des Schlages und hielt sich gerade noch an ihrem Nachttisch

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