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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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lasse dich erst in Ruhe, wenn du mir sagst, warum!«, hielt sie dagegen und ihre Augen blitzten auf. »Efal - mein Meister - ist daran schuld«, sagte er und schloss die Augen. »Geh jetzt schlafen.«
     
    ***
     
    Am nächsten Morgen erwachte Naminé früh. Sias war nicht da. Die Waldelbin stand auf und strich sich ihre Kleidung glatt, bevor sie zur Schankstube hinabstieg. Der Elbenjäger wartete bereits auf sie. Er nickte ihr zu. »Können wir weiter? Ich habe die Rechnung schon bezahlt«, sagte er zu ihr. Seine Stimme klang ungewöhnlich freundlich. Naminé folgte ihm, aus dem Gasthaus hinaus, in die Stallungen. Als sie auf ihr Pferd steigen wollte, wurde sie grob am Handgelenk gepackt und umgedreht.
    »Was soll das?!«, rief sie wütend und Sias sah sie an. In seinen Augen loderte der reine Hass, den sie schon bei ihrer ersten Begegnung mit ihm gesehen hatte. »Heute Nachmittag sind wir in Dunac. Und du wirst schön mitspielen! Denn wenn nicht, wirst du mich richtig kennenlernen!«, drohte er ihr und stieg auf sein Pferd.  Naminé sah ihm kurz nach, bevor sie auf ihr Pferd stieg und ihm mit einem Abstand nachritt. Was meinte er damit ? , dachte sie fragend, doch sie sagte lieber nichts zu ihm. Sie wollte lieber den heutigen Nachmittag abwarten.

 

                                 
3.Kapitel
    Hafenstadt der Liebe
     
    Die Augen der Waldelbin glänzten, als sie durch Dunac ritten. Naminé war bisher nur ein einziges Mal am Meer gewesen. Dies war Jahre her und damals hatte sie sich so vor den Wassermaßen gefürchtet, dass sie nicht darin geschwommen war.
    Doch heute war diese Angst verschwunden und voller Staunen betrachtete sie das dunkelblaue Meer. In der Ferne ließ die Sonne tausende Sterne im Meer erstrahlen und die Schiffssegel bewegten sich sanft im Wind. Die Gassen in Dunac waren eng, dennoch war die ganze Stadt einfach malerisch; eine typische Hafenstadt eben.
    Für Naminé sah die Stadt aus, als wäre sie aus einem Bild entsprungen. Sias entging nicht, dass sich Naminé aufgeregt umsah. Insgeheim wunderte ihn dies nicht. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass die Waldelbin ihr Reich verlassen hatte. Weiter als nach Vale war sie wohl nie gekommen.
    Hoffentlich fällt ihre Lüge nicht auf , dachte sich der Elbenjäger, und hatte auch schon eine Möglichkeit gefunden abzuhauen, falls Naminés Herkunft aufflog. Sias ritt voraus. Er steuerte direkt auf den Hafen zu. Ab und zu blickte er sich nach Naminé um. Er wollte nicht, dass die Elbin ihm abhandenkam. Der Elbenjäger hatte keine Lust, die ganze Stadt nach ihr abzusuchen.
    Kurz bevor die beiden die Hafenanlage betraten, fiel eine ältere Frau vor die Füße des Pferdes der Waldelbin. Gerade noch zog Naminé an den Zügeln, sonst hätte Lane die Frau zertreten. »Ist etwas passiert?!«, fragte Naminé sofort aufgebra cht, sprang aus dem Sattel der Stute und kniete sich zu der alten Dame hinab. »Ist alles in Ordnung mit Euch? Es tut mir so leid! Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll.« Sias hatte sein Pferd inzwischen zu den beiden Frauen gewendet und wartete ab. »Danke. Ich bin nur ausgerutscht«, sagte die Frau und lächelte Naminé schwach an, während diese ihr aufhalf. »Sollen wir Euch zu einem Heiler bringen?« Die Waldelbin wusste selbst, dass der Frau außer ein paar Schürfwunden nichts Ernsthaftes passiert sein konnte. Doch sie wollte nicht unhöflich sein. Die Frau verneinte. »Nein danke, mein Mädchen.«
    Naminé ließ die Frau los und diese drehte sich kurz zu ihr um. »Du bist ein sehr nettes Mädchen. Ich hoffe, dass dir niemand in Dunac den Kopf verdreht.« - »Den Kopf verdreht?«, fragte sie die alte Frau und diese blinzelte sie an. »Dunac ist die Stadt der Liebe, mein Schätzchen. Unsere jungen Männer schnappen sich alles, was nicht bei drei aus dem Weg ist. Pass gut auf dich auf«, sagte sie zum Abschied und verschwand im Getümmel.  Naminé blickte ihr eine Weile nach, bis sich Sias plötzlich räusperte. »Können wir weiter reiten?« Die Waldelbin drehte sich um.  Sie hatte den Elbenjäger total vergessen! Sie nickte und stieg auf ihr Pferd. Sias wendete sein Pferd wieder in die andere Richtung und die beiden ritten weiter.
    »Was meinte die Frau mit Stadt der Liebe?«, fragte sie Sias plötzlich. Dieser seufzte. Manchmal glaubte er, er war mit einem kleinen Kind unterwegs. »Wie sie schon erklärt hat: Halte dich von den Männern hier fern. Eine schwangere Elbin ist keine gute Jägerin«,

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