Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
Vom Netzwerk:
Zeit, sich in Mantua einzuschließen.
       Bei diesem Vertrag mit dem Herzog von Modena gab Bonaparte die erste Probe seiner Uneigennützigkeit, indem er vier Millionen in Gold ablehnte, die ihm der Kommandant von Este im Namen seines Bruders anbot, und zu deren Annahme ihn Salicetti, der Regierungskommissär bei der Armee, drängte.
       In diesem Feldzuge erhielt er auch den volkstümlichen Namen, der ihm im Jahre 1815 die Tore Frankreichs wieder öffnete, und zwar bei folgender Gelegenheit. Als er den Oberbefehl der Armee übernahm, setzte seine Jugend die Veteranen nicht wenig in Erstaunen, weshalb sie beschlossen, ihm selber die niederen Grade zu übertragen, deren ihn die Regierung enthoben zu haben schien. Somit traten sie nach jeder Schlacht zusammen, um ihm einen Grad zu erteilen, und wenn er ins Lager zurückkehrte, wurde er von den ältesten Schnurrbärten empfangen, die ihn mit seinem neuen Titel begrüßten. So geschah es, daß er bei Lodi Korporal wurde. Daher der Beiname Kleiner Korporal , der ihm dann für immer blieb.
       Indessen hat Bonaparte auf einen Augenblick haltgemacht, und während dieses Haltes ereilt ihn der Neid. Das Direktorium, das aus der Korrespondenz des Soldaten den Staatsmann erkennt, gerät in Furcht, der Sieger möchte sich zum Schiedsrichter von Italien aufwerfen, und macht Miene, ihm Kellermann beizugeben. Bonaparte erfährt es und schreibt:
       »Mir Kellermann beigeben heißt alles verderben wollen. Ich kann nicht freiwillig neben einem dienen, der sich für den besten Taktiker Europas hält; zudem glaube ich, daß ein schlechter General Besseres leistet als zwei gute. Der Krieg ist, wie das Regieren, eine Sache des Taktes.«
       Darauf hält er seinen feierlichen Einzug in Mailand, wo er sich zur Eroberung Oberitaliens rüstet, während das Direktorium zu Paris den von Salicetti am Turiner Hofe geschlossenen Frieden unterzeichnet, und die mit Parma angeknüpften Unterhandlungen zu Ende gebracht sowie die mit Neapel und Rom eröffnet werden.
       Der Schlüssel zu Deutschland ist Mantua, also muß Mantua genommen werden. Hundertfünfzig im Mailänder Schloß eroberte Kanonen werden auf die Stadt gerichtet; Serrurier erstürmt ihre Außenwerke, und die Belagerung beginnt.
       Da fühlt das Wiener Kabinett die ganze Schwere seiner Lage. Es schickt Beaulieu 25+000 Mann unter Quosdanovichs Befehlen und 35+000 unter Wurmser zu Hilfe. Ein mailändischer Spion erhält Depeschen, die diese Verstärkung anmelden, und macht sich verbindlich, in die Stadt zu gelangen.
       Der Spion fällt einer von dem Adjutanten Dermoncourt kommandierten Nachtrunde in die Hände und wird vor den General Dumas geführt. Umsonst durchsucht man ihn, man findet nichts. Eben will man ihn wieder in Freiheit setzen, als der General, von einer bedeutungsvollen Ahnung getrieben, auf den Gedanken kommt, daß er seine Depesche verschluckt habe. Der Spion leugnet, aber als der General Dumas befiehlt, ihn zu erschießen, gesteht es der Spion ein. Er wird der Obhut des Adjutanten Dermoncourt überlassen, der vermittels eines von dem Oberchirurgen verordneten Brechmittels in den Besitz eines Wachskloßes von der Größe eines Sandkügelchens gelangt. Dieser enthält Wurmsers Brief auf einem mit einer Rabenfeder beschriebenen Pergament. Der Brief, der die ausführlichste Auskunft über die Bewegungen der feindlichen Armee gibt, wird an Bonaparte geschickt. Quosdanovich und Wurmser haben sich getrennt: ersterer marschiert auf Brescia. letzterer auf Mantua, ein Fehler, der bereits Provera und Argenteau zum Verderben gereicht hat. Bonaparte läßt 10+000 Mann vor der Stadt und eilt mit 25+000 Quosdanovich entgegen, den er in die Engpässe von Tirol zurückwirft, nachdem er ihn bei Salo und Lonato geschlagen hat. Dann wendet er sich urplötzlich gegen Wurmser, der die Niederlage seines Mitfeldherrn durch die Gegenwart der feindlichen Armee, die ihn überwunden hat, erfährt. Mit französischer Heftigkeit angefallen, wird er bei Castiglione geschlagen. So haben die Österreicher in fünf Tagen 20+000 Mann und 50 Kanonen, verloren. Doch hat der letzte Kampf Quosdanovich Zeit gegeben, sich wieder zu sammeln; Bonaparte kommt gegen ihn zurück und schlägt ihn bei San-Marco, Serravalle und Roveredo: dann kehrt er wieder um und schreitet, nach den Kämpfen bei Bassano, Rimolano und Cavalo, zum zweitenmal zur Belagerung Mantuas, in das sich Wormser mit den Trümmern seiner Armee geworfen hat.
       Während

Weitere Kostenlose Bücher