Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
Vom Netzwerk:
Flucht: in einer haben Stunde durchziehen die französischen Divisionen die Ebene, die sie Fuß um Fuß vier Stunden lang verteidigt haben: erst in Marengo hält der Feind an, wo er sich wieder unter dem Feuer der Plänkler sammelt, die General Carra Saint-Cyr von Castelceriolo bis an den Bach Barbotta geworfen hat. Aber die Division Boudet, die Divisionen Gardanne und Chambailiac verfolgen ihn ihrerseits von Straße zu Straße, von Platz zu Platz, von Haus zu Haus. Marengo ist genommen: die Österreicher ziehen sich auf Pedra-Bona zurück, wo sie auf der einen Seite von den drei Divisionen, die so erbittert auf sie sind, und auf der andern von der Halbbrigade Carra Saint-Cyrs angegriffen werden. Um neun Uhr abends ist Pedra-Bona genommen, und die Divisionen Gardanne und Chambarliac haben ihre Stellungen vom Morgen wieder gewonnen. Der Feind stürzt gegen die Brücken, um über die Bormida zu gehen, aber er stößt auf den General Carra Saint-Cyr, der ihm zuvorgekommen ist. Da sucht er Furten und setzt über den Fluß unter dem Feuer aller unserer Linien, das erst um 10 Uhr abends erlischt, die Trümmer der östereichischen Armee erreichen wieder ihr Lager von Alessandria, die französische Armee biwakiert vor den Verschanzungen des Brückenkopfs.
       Der Tag hatte die Österreicher 4500 Tote, 8000 Verwundete, 7000 Gefangene, 12 Fahnen und 20 Geschütze gekostet.
       Vielleicht niemals hat sich das Glück an einem und demselben Tage von zwei so verschiedenen Seiten gezeigt. Um 2 Uhr nachmittags war es für die Franzosen eine Niederlage samt allen ihren verderblichen Folgen; um 5 Uhr hatte sich der Sieg dem Banner von Arcole und Lodi wieder zugewendet; um 10 Uhr war Italien mit einem Schlage wiedererobert und winkte der französische Thron.
       Am folgenden Morgen meldete sich der Fürst von Liechtenstein bei den Vorposten, um dem Ersten Konsul die Aufträge des Generals Melas zu überbringen. Da sie aber Bonaparte nicht zusagten, diktierte er ihm dafür die seinigen zur Übermittelung an Melas. Die österreichische Armee sollte frei und mit kriegerischen Ehren Alessandria verlassen dürfen, jedoch unter den bekannten Bedingungen, die ganz Italien wieder vollständig unter französische Herrschaft brachten.
       Der Fürst von Liechtenstein kehrte am Abend ins französische Hauptquartier zurück. Melas, der um 3 Uhr den Tag gewonnen geglaubt, die Vervollständigung unserer Niederlage seinen Generalen überlassen und sich zum Ausruhen nach Alessandria zurückbegeben hatte, war der Ansicht gewesen, die Bedingungen seien zu hart. Aber gleich bei den ersten dahin zielenden Bemerkungen unterbrach Bonaparte den Abgesandten mit den Worten:
       »Ich habe Ihnen meine letzte Willensmeinung erklärt, überbringen Sie sie Ihrem General und kommen Sie schnell zurück, denn sie ist unwiderruflich. Sie müssen wissen, daß ich Ihre Lage so gut kenne, wie Sie selbst, denn ich führe nicht erst seit gestern Krieg. Sie sind in Alessandria belagert, Sie haben viele Verwundete und Kranke, es fehlt Ihnen an Lebensmitteln und Arznei, während ich Ihre ganze Rückzugslinie besetzt halte. Sie haben an Getöteten oder Verwundeten den Kern ihres Heeres verloren. Ich könnte noch mehr verlangen, meine Stellung berechtigt mich dazu; aber ich mäßige meine Forderungen aus Achtung für die grauen Haare Ihres Generals.«
       »Diese Bedingungen sind hart!« erwiderte der Fürst, »besonders die Rückgabe Genuas, das nach einer so langen Belagerung vor kaum fünfzehn Tagen gefallen ist.«
       »Wenn Sie nur das beunruhigt.« entgegnete der Erste Konsul, dem Fürsten ein aufgefangenes Schreiben zeigend, »so sehen Sie hieraus, daß Ihr Kaiser die Einnahme von Genua noch gar nicht erfahren hat, und man braucht sie ihm nur nicht zu melden.«
       Noch am Abend wurden alle seine Bedingungen angenommen, und Bonaparte schrieb an seine Kollegen:
       »Am Tage nach der Schlacht von Marengo, Bürger, Konsuln, hat der General Melas auf den Vorposten die Erlaubnis nachgesucht, mir den General Schall zu schicken. Im Laufe des Tages ist dann die Übereinkunft abgeschlossen worden, die hier beiliegt. Sie ist während der Nacht von General Berthier und General Melas unterzeichnet worden. Ich hoffe, das französische Volk wird mit seiner Armee zufrieden sein.
        Bonaparte .«
       So war die Prophezeihung erfüllt, die der Erste Konsul seinem Sekretär vier Monate zuvor im Kabinett der Tuilerien verkündet hatte.
       Darauf

Weitere Kostenlose Bücher