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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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kehrte Bonaparte nach Mailand zurück, wo er die Stadt erleuchtet und von lebhafter Freude erfüllt vorfand. Dort erwartete ihn auch Massena, den er seit dem ägyptischen Feldzuge nicht mehr gesehen hatte, und erhielt zur Vergeltung für seine schöne Verteidigung Genuas den Oberbefehl der italienischen Armee.
       Dann begab sich der Erste Konsul, vom Jubelruf der Völker begleitet, nach Paris zurück. Er kam nachts in der Hauptstadt an; als aber die Pariser am Morgen seine Rückkehr erfuhren, eilten sie in Massen mit solchem Geschrei und so ungeheurer Begeisterung nach den Tuilerien, daß sich der junge Sieger von Marengo auf dem Balkon zeigen mußte.
       Einige Tage darauf wurde die allgemeine Freude durch eine entsetzliche Nachricht verdüstert. Kleber war zu Kairo unter dem Dolche Soliman-el-Alebis an demselben Tage gefallen, an dem Desaix auf den Ebenen von Marengo unter den Kugeln der Österreicher fiel.
       Infolge der von Berthier und dem General Melas in der auf die Schlacht folgenden Nacht unterzeichneten Übereinkunft wurde am 5. Juli ein Waffenstillstand geschlossen, der aber am 5. September gebrochen und erst nach dem Sieg bei Hohenlinden wieder erneuert wurde.
       Während dieser Zeit nahmen die Verschwörungen ihren Fortgang. Ceracchi, Arena, Topineau-le-Brun und Demerville waren in der Oper verhaftet worden, wo sie sich dem Ersten Konsul genähert hatten, um ihn zu ermorden. Eine Höllenmaschine war in der Straße Saint-Nicaise fünfundzwanzig Schritte hinter seinem Wagen aufgeflogen, und Ludwig XVIII. schrieb an Bonaparte einen Brief über den andern, er solle ihm seinen Thron zurückgebend.
        Anmerkung: Ein erster vom 20. Februar 1800 datierte Brief lautet folgendermaßen: »Männer wie Sie, mein Herr, flößen niemals Besorgnis ein, mag auch der Schein gegen sie sein. Sie haben einen ausgezeichneten Platz errungen, und ich weiß Ihnen Dank dafür. Besser als einer wissen Sie, daß Kraft und Macht erforderlich ist, um eine große Nation glücklich zu machen. Retten Sie Frankreich vor seiner eigenen Wut, und Sie werden den Wunsch meines Herzens erfüllen. Geben Sie ihm seinen König zurück, und die künftigen Geschlechter werden Ihr Andenken ehren. Sie werden für den Staat immer nur allzu nötig sein, als daß ich durch Übertragung wichtiger Stellen meines Ahnen Schuld und die meinige bezahlen könnte.
        Ludwig .«
       Da dieser Brief unbeantwortet geblieben war, so folgte ihm ein zweiter, in dem es hieß: »Lange schon, General, müssen Sie wissen, daß Sie meine Hochachtung erworben haben. Vermöchten Sie an meiner Erkenntlichkeit zu zweifeln, so bezeichnen Sie Ihren Platz, bestimmen Sie das Los Ihrer Freunde! Was meine Grundsätze betrifft, so bin ich Franzose. Milde von Charakter, werde ich es auch aus guten Gründen sein. Nein, der Sieger von Lodi, Castiglione und Arcole, der Erobrerer von Italien und Ägypten kann unmöglich eine eitle Prunkstellung über wahren Ruhm stellen. Indessen verlieren Sie eine kostbare Zeit. Wir können Frankreichs Ruhm sicherstellen. Ich sage wir , weil ich Bonapartes dazu bedarf und er es ohne mich nicht zu erreichen vermöchte. General, Europa schaut auf Sie, der Ruhm erwartet Sie, und ich bin ungeduldig, meinem Volke den Frieden wiederzugeben.
        Ludwig .«
       Bonaparte antwortete am 24. September: »Ich habe Ihren Brief erhalten, mein Herr! Ich danke Ihnen für die Artigkeiten, die Sie mir darin sagen. Sie können Ihre Rückkehr nach Frankreich nicht wünschen, denn Sie müßten auf hunderttausend Leichnamen einziehen. Opfern Sie Ihr Interesse der Ruhe und dem Glück Frankreichs, die Geschichte wird es Ihnen gutschreiben. Ich bin nicht fühllos gegen das Unglück Ihrer Familie und werde mit Vergnügen erfahren, daß Sie alles um sich haben, was Ihnen in Ihrer Zurückgezogenheit Ruhe gewähren kann.
        Bonaparte.«
       Um das Bild dieser Unterhandlungen vollständig zu machen, wollen wir noch den vielgenannten Brief, mit dem Ludwig XVIII. drei Jahre später seine Ansprüche auf den Thron Frankreichs festhielt, ins Gedächtnis rufen: »Ich verwechsle Herrn Bonaparte nicht mit seinen Vorgängern; ich schätze seinen Wert, seine militärischen Talente; ich weiß ihm für mehrere Verwaltungsmaßnahmen Dank, was man Gutes an meinem Volke tut, wird mir immer teuer sein, aber er täuscht sich, wenn er glaubt, er könne mich zum Aufgeben meiner Rechte bewegen, im Gegenteil, er würde sie, könnten sie jemals anfechtbar

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