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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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empor, und das große Kaiserreich mit den abhängigen Königreichen, den Lehen, dem Rheinbund Der Rheinbund wurde 1806 unter Napoleons Protektorat geschlossen. A. d. Ü. und seiner Schweizer Mediation erreichte in weniger als zwei Jahren den Umfang dessen, was einst Karl der Große beherrschte.
       Nicht mehr ein Szepter, sondern eine Weltkugel hielt Napoleon in der Hand.
       Der Friede von Preßburg dauerte ungefähr ein Jahr. In dessen Verlaufe gründete Napoleon die Kaiserliche Universität und ließ den Code civil samt der Prozeßordnung veröffentlichen. Mitten in seiner Verwaltungstätigkeit durch die feindliche Haltung Preußens unterbrochen, dessen Streitkräfte infolge der in den letzten Kriegen beobachteten Neutralität verschont geblieben waren, ist Napoleon in kurzem genötigt, einer vierten Koalition gegenüberzutreten. Die Königin Luise hat den Kaiser Alexander daran erinnert, daß sie über dem Grabe des großen Friedrich sich eine unauflösliche Allianz gegen Frankreich zugeschworen haben, Kaiser Alexander vergißt über sein erstes sein zweites Gelöbnis, und Napoleon erhält, bei Strafe der Kriegserklärung, den Befehl, seine Soldaten über den Rhein zurückgehen zu lassen.
       Napoleon läßt seinen Kriegsminister Berthier kommen und zeigt ihm Preußens Ultimatum.
       »Man ladet uns,« sagte er, »zu einem Ehrenstelldichein; nie hat ein Franzose so etwas ausgeschlagen; und weil eine schöne Königin Kampfzeugin sein will, wollen wir höflich sein und, damit sie nicht zu warten braucht, ohne zu rasten, bis nach Sachsen marschieren!«
       Und diesmal erneut er und übertrifft aus Galanterie an reißender Schnelle noch den letzten Feldzug. Der preußische wird am 7. Oktober 1806 durch die Korps Murat, Bernadotte und Davoust eröffnet, dauert während der folgenden Tage in den Kämpfen von Schleiz und Saalfeld fort und endigt am 14. mit der Schlacht von Jena und Auerstädt. Am 16. strecken 14+000 Preußen bei Erfurt die Waffen, und am 25. zieht die französische Armee in Berlin ein. Sieben Tage haben hingereicht, die Monarchie Friedrichs des Großen dem großen Errichter und Vernichter von Thronen in die Hände zu liefern, der Bayern, Württemberg und Holland Könige gegeben, der die Bourbonen aus Neapel und das Haus Lothringen aus Italien und Deutschland vertrieben hat. Am 27. richtet Napoleon von seinem Hauptquartier in Potsdam an seine Soldaten folgenden Tagesbefehl, der den ganzen Feldzug zusammenfaßt:
       »Soldaten,
       Ihr habt meine Erwartung gerechtfertigt und dem Vertrauen des französischen Volks auf würdige Weise entsprochen. Ihr habt die Entbehrungen und Mühen mit ebensovielem Mute ertragen, wie ihr im Kampf Unerschrockenheit und kaltes Blut bewährt habt; solange dieser Geist euch beseelt, wird nichts euch widerstehen können. Die Reiterei hat mit Fußvolk und Artillerie so gewetteifert, daß ich fortan nicht weiß, welcher Waffe ich den Vorzug geben soll: alle seid ihr gute Soldaten. Hört die Erfolge unserer Anstrengungen: Eine der ersten Mächte Europas, die eben noch wagte, uns eine schmähliche Kapitulation vorzulegen, ist vernichtet: die Wälder, die Engpässe Frankens, die Saale, die Elbe, über die unsere Väter nicht in sieben Jahren gedrungen wären, – wir haben sie in sieben Tagen bezwungen und in der Zwischenzeit noch vier Gefechte und eine große Schlacht geliefert. Nach Potsdam und Berlin sind wir dem Ruhm unserer Siege vorausgeeilt: mir haben 60+000 Gefangene gemacht, 65 Fahnen, darunter die der Garden des Königs von Preußen, 600 Kanonen, drei Festungen genommen und mehr als 20 Generale gefangen. Und doch bedauert über die Hälfte von euch, daß sie noch keinen Flintenschuß getan hat! Alle Provinzen der preußischen Monarchie bis zur Oder sind in unserer Gewalt. Soldaten! Die Russen brüsten sich, zu uns zu kommen; wir werden ihnen entgegengehen und die Hälfte des Weges ersparen. Mitten in Preußen werden sie noch einmal ein Austerlitz finden. Eine Nation, die sogleich die Großmut vergaß, die wir nach dieser Schlacht gegen sie geübt, wo ihr Kaiser, ihr Hof, die Trümmer ihrer Armee nur der ihnen von uns gewährten Kapitulation ihre Rettung verdankten, – eine solche Nation kann nicht mit Erfolg gegen uns kämpfen. Übrigens werden noch, während wir den Russen entgegenmarschieren, neue im Innern des Kaiserreichs gebildete Armeen an unsern Platz treten, um unsere Eroberungen zu hüten. Mein ganzes Volk hat sich voll Entrüstung über die

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