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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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liefen, ohne auch nur an die Möglichkeit eines Widerstandes zu denken, fliehenden Fußes, um sich jenseits des Pregels zu decken, dessen sämtliche Brücken sie zerstörten.
       Trotz dieser Vorsicht gingen die Franzosen am 16. über den Fluß und marschierten sogleich auf den Niemen zu, die letzte Schranke, die Napoleon noch zu durchbrechen hatte, um den Krieg auf das eigene Gebiet des Kaisers von Rußland zu tragen. Da erschrak der Zar: der Zauber der britischen Verführungen verschwindet. Er befindet sich in gleicher Lage wie nach Austerlitz, ohne Hoffnung auf Beistand; zum zweitenmal beschließt er, sich zu demütigen. Diesen Frieden, den er so hartnäckig zurückgewiesen hat, solange er dessen Bedingungen diktieren konnte, den muß er sich nun erbitten und in der von seinem Überwinder befohlenen Form entgegennehmen. Am 21. Juni wird ein Waffenstillstand unterzeichnet, und am 22. folgender Tagesbefehl erlassen:
       »Soldaten!
       Am 5. Juni wurden wir in unsern Kantonierungen von der russischen Armee angegriffen. Der Feind hatte sich aber in den Ursachen unserer Untätigkeit verrechnet; zu spät hat er erfahren, daß unsere Ruhe die Ruhe des Löwen ist; er bereut nun, daß er dies vergessen.
       In den Tagen von Guttstadt, von Heilsberg und an jenem ewig denkwürdigen von Friedland, kurz in den zehn Tagen des Feldzugs, haben wir 120 Kanonen, 70 Fahnen genommen, 60+000 Russen getötet, verwundet oder gefangen und der feindlichen Armee alle ihre Vorräte, Spitäler, Feldlazarette, die Festung Königsberg und die mit Munition aller Art und mit 160+000 von England unsern Feinden geschickten Gewehren beladenen Schiffe in dessen Hafen abgenommen.
       Mit Adlersflug sind wir von den Ufern der Weichsel an die des Niemen geeilt. Ihr feiertet bei Austerlitz den Jahrestag der Krönung, dieses Jahr habt ihr den von Marengo, der dem Krieg der zweiten Koalition ein Ziel setzte, festlich begangen. Franzosen, ihr waret euer und meiner würdig. Ihr werdet mit Lorbeeren bedeckt und nach Erringung eines Friedens, der die Gewähr seiner Dauer in sich trägt, nach Frankreich zurückkehren. Es ist Zeit, daß unser Vaterland in Ruhe und vor dem bösartigen Einflusse Englands behütet lebe. Meine Wohltaten werden euch meine Dankbarkeit und den ganzen Umfang der Zuneigung, die ich zu euch hege, beweisen!«
       Am 24. Juni ließ der Artilleriegeneral La Riboissière ein Floß auf dem Niemen erbauen und darauf ein zum Empfang der beiden Kaiser bestimmtes Zelt errichten. Jeder sollte sich von dem Ufer, das er besetzt hielt, darauf begeben.
       Am 25. um 1 Uhr nachmittags verließ der Kaiser Napoleon in Begleitung Murats, des Großherzogs von Berg, der Marschälle Berthier und Bessières, des Generals Duroc und des Großstallmeisters Caulaincourt das linke Ufer des Flusses und begab sich nach dem bereitgehaltenen Zelt. Zu gleicher Zeit brach der Kaiser Alexander in Begleitung des Großfürsten Konstantin, des Obergenerals Bennigsen, des Fürsten Lobanoff, des Generals Uwaroff und des Generaladjutanten Grafen von Lieven vom rechten Ufer auf.
       Die beiden Fahrzeuge legten zu gleicher Zeit an. Als sie auf die Flöße traten, umarmten sich die beiden Kaiser.
       Diese Umarmung war das Vorspiel des Friedens von Tilsit, der am 9. Juli 1807 unterzeichnet wurde.
       Preußen zahlte die Kriegskosten; die Königreiche Sachsen und Westfalen wurden wie zwei Festungen zu seiner Überwachung errichtet. Alexander und Friedrich Wilhelm ernannten feierlich Joseph, Ludwig und Jerome als ihre gekrönten Brüder an. Der Erste Konsul Bonaparte hatte Republiken geschaffen, der Kaiser Napoleon verwandelte sie in Lehen. Als Erbe der drei Dynastien, die über Frankreich geherrscht hatten, wollte er die Hinterlassenschaft Karls des Großen noch vermehren, und Europa war genötigt, ihn gewähren zu lassen.
       Am 27. Juli desselben Jahres kehrte Napoleon, nachdem er diesen glanzvollen Feldzug mit einem Zug des Milde beschlossen, nach Paris zurück. Kein Feind blieb ihm mehr übrig als England, das allerdings an den Niederlagen seiner Verbündeten blutete und furchtbar litt, aber immer noch an den beiden Enden des Festlandes, in Schweden und Portugal, aufrecht stand.
       Durch die Verfügung der Kontinentalsperre von Berlin aus war England, wie gesagt, von Europa in den Bann getan. Rußland und Dänemark hatten ihm in den Nordmeeren, Frankreich, Holland und Spanien im Ozean und Mittelmeer ihre Häfen verschlossen und sich

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