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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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ein Reichstag in Warschau zusammentrat, um sich mit der Wiederherstellung des Königreichs Polen zu beschäftigen, worauf er sich wieder zur Verfolgung der russischen Armee anschickte.
       Am zweiten Marschtage wurde er sich mit Entsetzen über das von Alexander angenommene Verteidigungssystem klar. Die Russen hatten auf ihrem Rückzuge alles zerstört. Ernten, Schlösser und Hütten. Eine Armee von 500+000 Mann rückte in Wüsten vor. die ehemals nicht einmal Karl XII. und seine 20+000 Schweden hatten ernähren können.
       Vom Niemen bis zur Wilna marschierte man beim Leuchten der Feuersbrünste, über Leichen und Trümmer. In den letzten Tagen des Juli langte die Armee zu Witebsk an, voll Erstaunen über einen Krieg, der keinem andern glich, in dem man auf keine Feinde stieß, und wo man, wie es schien, nur mit Dämonen der Vernichtung zu tun hatte. Napoleon selbst war, wie gesagt, ganz erstarrt über einen solchen Feldzugsplan, den er in seine Berechnungen nicht hatte aufnehmen können; er sah vor sich nichts als unermeßliche Wüsten, deren Ende er erst in einem Jahre erreicht hätte, und wo jeder Schritt, den er tat, ihn von Frankreich, von seinen Verbündeten, von allen seinen Hilfsquellen entfernte. In Witebsk angelangt, warf er sich niedergeschlagen auf einen Sessel, ließ sofort den Grafen Daru rufen und sagte ihm: »Ich bleibe hier, ich will mich hier wieder finden, hier meine Armee zusammenziehen, hier ihr Ruhe gönnen und Polen organisieren. Der Feldzug von 1812 ist beendigt, der von 1813 wird das übrige tun. Was Sie betrifft, mein Herr, sorgen Sie dafür, daß wir hier leben können, denn wir werden nicht die Torheit Karls XII. begehen.« – Dann fügte er, zu Murat gewendet, hinzu: »Pflanzen wir hier unsere Adler auf! Das Jahr 1813 wird uns in Moskau sehen. 1814 zu St. Petersburg, der Krieg mit Rußland dauert drei Jahre.«
       Dies war wirklich der Entschluß, den Napoleon gefaßt zu haben schien. Aber jetzt stellte ihm Alexander, der seinerseits über die Untätigkeit erschreckt, endlich die Russen vor Augen, die ihm bisher wie Gespenster entschwunden waren. Wie ein Spieler durch den Klang des Goldes gelockt, kann sich Napoleon nicht länger halten und jagt ihnen auf der Ferse nach. Am 14. August ereilt und schlägt er sie bei Krasnoi; am 18. vertreibt er sie aus Smolensk, das er brennend zurückläßt, und am 30. bemächtigt er sich Wjasmas, wo er sämtliche Magazine zerstört findet. Seitdem er den Fuß auf russischen Boden gesetzt hat, deutet alles auf den Ausbruch eines großen Volkskrieges.
       Endlich erfährt Napoleon in dieser Stadt, daß die russische Armee ihren Befehlshaber gewechselt hat und sich anschickt, eine Schlacht in einer Stellung zu liefern, die sie in der Eile verschanzt. Kaiser Alexander hat soeben aus Rücksicht auf die öffentliche Stimmung, die die Unfälle des Krieges der schlechten Wahl seiner Generale beimißt, den Oberbefehl dem General Kutusoff, dem Besieger der Türken, übertragen. Wenn man dem allgemeinen Gerüchte glauben darf, so hat der Preuße Pfuel die ersten Unfälle des Feldzugs veranlaßt, und der Ausländer Barclay-de-Tolly hat sie mit seinem ewigen Rückzugssystem, das den reinen Moskowitern verdächtig erscheint, noch schlimmer gemacht. In einem Volkskriege kann nur ein Russe das Vaterland retten, und alle stimmen darin überein, vom Zaren bis zum letzten Sklaven, daß der Sieger von Rustschuck und der Friedensdiktator von Bucharest allein imstande ist, Rußland zu retten. Der neue General, seinerseits überzeugt, daß er, um sich die Gunst der Armee und der Nation zu erhalten, eher eine Schlacht liefern als uns nach Moskau vorrücken lassen muß, ist entschlossen, die Feinde in der Stellung, die er nahe bei Borodino innehatte, anzunehmen, nachdem er dort den 4. September 10+000 kaum organisierte Milizen aus Moskau an sich gezogen hat.
       Am gleichen Tage stößt Murat zwischen Gjatsk und Borodino auf den General Konowitzin, der von Kutusoff beauftragt war, eine breite, von einer Schlucht gedeckte Hochebene zu behaupten. Konowitzin befolgt wörtlich den gegebenen Befehl und hält stand, bis die den seinen doppelt überlegenen Massen ihn rückwärts stoßen oder vielmehr hinabgleiten lassen; man folgt seiner Blutspur bis zu dem befestigten Kloster Kolostkoi. Dort sucht er noch einen Augenblick standzuhalten: aber von allen Seiten überflutet, ist er genötigt, sich wieder auf Golowino zurückzuziehen, das er indes nur flüchtigen Fußes

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