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Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz

Titel: Narrentanz - Bürkl, A: Narrentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Bürkl
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grinste. Mara Wander war ehrgeizig, womöglich noch mehr als er selbst. »Ansonsten hat sie nur ein paar Kratzer an den Armen und eine geprellte Rippe vom Sturz.«
    »Dann ist Gerhard also tatsächlich unschuldig. Oder war er auch einer von Mirhans Helfern?«
    »Nein. Ariane und er haben nur irgendwelche Aktionen gegen die Jäger zusammen durchgeführt. Hochstände zerstört, solche Dinge. Die Seile in seinem Spind wurden von den Mördern dort versteckt, um den Verdacht auf ihn zu lenken. Sie haben sie mit denselben Knoten versehen, und auch die Analysen der Fasern, die man bei den Toten gefunden hat, passen zu diesen alten Hanfseilen. Wer weiß, woher Mirhan die hatte. Gerhard wurde jedenfalls freigelassen und wollte gleich zu Ariane fahren.«
    »Ariane war von seiner Unschuld überzeugt.«
    »Wie bei ihrem Großvater.«
    »Wieso hast du mir nichts davon gesagt, dass du ihr geholfen hast, die alten Akten einzusehen?«
    Jonas warf ihr einen schrägen Blick zu. »Sie tut mir leid mit dieser alten Geschichte. Ich habe gehofft, wenn sie die Wahrheit erfährt, geht es ihr besser und sie kann die alte Sache ruhen lassen.«
    »Da kennst du Ariane schlecht. Sie will irgendeinen Beweis führen, dass ihr Großvater damals unschuldig verurteilt wurde.«
    »Sie wird schon wissen, was sie tut. Sie will einen Gegenstand, auf dem Blut klebt, untersuchen lassen. Wenn es sie glücklich macht …«
    »Ich glaube schon. Sie leidet an den Vorurteilen, die von damals herrühren, das lässt ihr keine Ruhe, bis sie Klarheit hat.«
    »Ich kann sie gern dabei unterstützen«, meinte Jonas. »Aber einfach ist so was nicht.«
    Wieder tauschten sie wilde Blicke. Was war denn los? War sie am Ende eifersüchtig auf Ariane? Das war doch was für Loser, oder?
    »Und was war mit Hans?«, unterbrach Selene ihr stummes Kräftemessen. »Ist dein Kellner wirklich nicht so unschuldig, wie er aussieht, Berenike?«
    Jonas seufzte, warf Berenike einen Blick zu und wandte sich Selene zu. »Es sieht so aus, als hätte er mehr von den Vorgängen in Sankt Kilian gewusst, als gut war. Weil er früher dort Musik unterrichtet hat, war ihm das peinlich. Er hat die Stelle wegen der Vorkommnisse aufgegeben – aber weiter geschwiegen. Jetzt, als Wengotts Brief auftauchte, wollte Hans vermeiden, dass sein Name an die Öffentlichkeit gelangt. Er kannte natürlich Wengotts Namen. Hans macht sich heute Vorwürfe, dass er damals geschwiegen hat. Aber weil es schon so lange her ist, wäre es peinlich gewesen, erst jetzt etwas zu unternehmen. Also hat er lieber versucht, seinen Namen reinzuwaschen und die Seite des Briefes mit dem Namen des Täters gemopst. Denn darauf wurde auch sein eigener Name erwähnt. Hans wurde Zeuge einer Annäherung Stettins an Karl Wengott, als dieser ein Kind war.«
    »Immer dieses Schweigen, überall. Es ist schrecklich. Wenn ich denke, dass eine meiner Töchter …« Selene schluckte hörbar.
    »Was ist aus der Sache mit dem übergriffigen Lehrer in Jennys Klasse geworden?«, fragte Berenike.
    »Die Schülerinnen haben ihn in die Mangel genommen und so lange unter Druck gesetzt, bis er selbst gekündigt hat.«
    »Mutige junge Frauen. Wird dem Lehrer auch Hilfe angeboten?«, fragte Jonas.
    »Das weiß ich nicht, es ist mir, ehrlich gesagt, egal. Nur weil er vielleicht eine beschissene Kindheit gehabt hat, ist das keine Entschuldigung für böse Taten.«
    »Nein. Aber man darf die Täter nicht sich selbst überlassen.« Jonas sah Selene ernst an. »Er sollte lernen, mit seiner Veranlagung bewusst umzugehen. Es gibt mittlerweile spezielle Beratungsstellen. Sonst wird ein Täter wieder dasselbe tun, immer und immer wieder.«
    »So wie Bonifaz Stettin. Die Warnhinweise waren gerade bei Simon Einstatts Verhalten so augenscheinlich. Die Gewichtsabnahme bis zur Magersucht, seine Unfähigkeit, sich weiter den sportlichen Wettkämpfen zu stellen. Er hat Angst vor der Schanze gehabt, stell dir das vor. Aber niemand hat seine stummen Hilfeschreie bemerkt. Niemand. Es ist grausam.«
    »Was wird mit Mirhan geschehen? Bleibt er in Österreich? Ist er eingebürgert worden?«, wollte Berenike wissen.
    »Dank Stettin, ja. Mirhans Mutter ist in ihrer Heimat geblieben. Angeblich habe sie sich eh nicht für das Kind interessiert.«
    »Erinnert mich an Nikus Erzählung … wer weiß, wie es wirklich war.«
    »Wir werden nur schwer die Wahrheit herausfinden, außer in den Adoptionsunterlagen steht der Name der Mutter vermerkt. Was ich bezweifle.«
    »Die Kinder im

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