Nathan King - der Rinderbaron
wissen, dass Tommy eine Affäre nach der anderen hat, und eine ganz andere Sache, eine solche Affäre aus nächster Nähe mit ansehen zu müssen.”
“Ich akzeptiere, was Sie sagen wollen”, gestand Miranda ihm zu, wohl wissend, dass sie sowieso nicht daran interessiert war, sich mit Tommy King einzulassen.
Nathan nickte und lächelte plötzlich. “Außerdem würde ich es viel lieber sehen, wenn Sie sich die Langweile mit mir vertreiben würden.”
“Wie bitte?” Miranda sah ihn wie vom Donner gerührt an.
Doch sie hatte kaum Zeit, die Bedeutung seiner Worte zu begreifen, geschweige denn, seinen Absichten zuvorzukommen. Schon umfasste er ihr Gesicht. Seine blauen Augen leuchteten einladend und begehrlich, als er flüsterte: “Wollen wir es ausprobieren?”
Dann küsste er sie, so zärtlich und verführerisch, dass sie überrascht stillhielt. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Gerade seine Zärtlichkeit verwirrte und verlockte sie. Sicher, er nahm sich diesen Kuss, ohne zu fragen, doch es war nichts wirklich Anstößiges daran, wie er zart ihre Lippen liebkoste. Andererseits hatte er kein Recht, das einfach zu tun. Sie sollte es unterbinden. Wo würde das hinführen? Wo konnte es hinführen?
Miranda hob beide Hände, um ihn fortzustoßen. Aber als sie die Wärme seines muskulösen Oberkörpers fühlte, konnte sie nicht anders … sie ließ die Hände über seine breiten Schultern gleiten. Es war für sie eine neue Erfahrung, dass sie zu einem Mann hochlangen musste, und sie fühlte sich in diesem Moment unglaublich weiblich. Dieser Mann schien wie für sie geschaffen.
Die Verlockung auszuprobieren, wie es mit einem Mann wie Nathan King sein würde … nur dieses eine Mal … fegte alle Gegenargumente davon. Es war doch nur ein Kuss, eine zarte Einladung, ihre Neugier zu befriedigen. Ganz ohne Zwang, ohne Gefahr. Sie konnte jederzeit aufhören und die kleine Episode vergessen.
Nathan küsste gut. So gut, dass Miranda es kaum registrierte, als er ihre Taille umfasste und sie an sich presste. An diesem Punkt war sie längst so weit, dass sie mehr von diesem aufregenden Mann spüren wollte. Ihre Küsse wurden inniger, leidenschaftlicher. Miranda legte Nathan die Arme um den Nacken, schob die Finger in sein dichtes Haar und schmiegte sich an ihn. Überwältigt vom Ansturm ihrer Gefühle, kam sie erst zur Besinnung, als sie deutlich Nathans wachsende Erregung fühlte.
Erschrocken umfasste sie sein Gesicht und zwang ihn aufzublicken. In seinen Augen leuchtete ein wildes Verlangen, während er sie immer noch fest an sich presste. Miranda wurde von kalter Panik gepackt. Wie hatte sie dieses … törichte Experiment nur so weit kommen lassen können?
“Du hast recht”, flüsterte Nathan rau, “es ist weder der rechte Zeitpunkt noch der passende Ort.”
Ehe sie etwas erwidern konnte, hob er sie hoch und setzte sie in den Hubschrauber. “Wirf deinen Hut und die Tasche auf den Rücksitz”, sagte er noch, bevor er die Tür zuschlug.
Miranda zitterte innerlich. Fassungslos suchte sie nach einer Erklärung für ihr ungeheuerliches Verhalten. Wie hatte sie sich derart schamlos in die Arme eines Mannes werfen können, den sie weder kannte noch kennenlernen wollte? Und nicht genug, selbst jetzt sehnte sie sich noch in diese Arme zurück!
Die geheimnisvolle Chemie zwischen Mann und Frau … wie ließ sie sich neutralisieren? Ihr erster Gedanke war, einfach wieder aus dem Hubschrauber auszusteigen. Schließlich musste sie Nathan ja nicht begleiten. Doch ihr Stolz hielt sie davon ab. Davonlaufen war zweifellos die schlechteste Lösung.
Sie, Miranda, musste eine Entscheidung treffen und Nathan King dazu bringen, ihre Entscheidung zu respektieren. Ihr Vertrag für “King’s Eden” belief sich auf zwei Jahre, und sie konnte ihm unmöglich zwei Jahre lang aus dem Weg gehen. Ja, sie musste ihm ihren Standpunkt klarmachen, ihn überzeugen, dass für das, was er von ihr wollte, nie der rechte Zeitpunkt kommen würde. Es würde keinen zweiten Bobby Hewson in ihrem Leben geben!
Miranda hatte gerade ihren Hut und ihre Tasche auf den Rücksitz geworfen, als Nathan in den Hubschrauber stieg und sich an den Steuerknüppel setzte. Seine Nähe brachte sie sofort wieder aus der Fassung, doch sie gab sich alle Mühe, es zu ignorieren, und schnallte sich an.
“Wir müssen uns beeilen, wenn wir den Sonnenaufgang noch erwischen wollen”, sagte Nathan, reichte ihr Kopfhörer und begann, verschiedene Schalter zu
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