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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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dafür zu sorgen, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit ist.”
    Miranda atmete auf. Sie würde also nicht die einzige Frau bei Tisch sein. “Wie nett von ihr!”
    Tommy lachte. “Mum ist die geborene Diplomatin.”
    Während Miranda mit Tommy die Eingangsstufen hinaufging, überlegte sie, wie unterschiedlich die beiden Brüder vermutlich waren. “Gibt es nicht noch einen dritten Sohn?”, fragte sie zögernd. Nathan, Thomas und Jared – die Namen waren ihr aus der Lektüre des Buches im Gedächtnis geblieben.
    “Jared? Oh, der kümmert sich um die Minen und die Vermarktung der Perlen. Er ist ständig auf Achse”, lautete Tommys lakonische Antwort. “Sie werden ihn sicher irgendwann kennenlernen, aber nicht heute Abend. Ich glaube, im Moment ist er in Hongkong.”
    Perlen, Minen … Miranda überschlug rasch, was sie bislang über die Kings wusste. Es handelte sich hier um eine sehr reiche Familie, ähnlich vermögend, wenn nicht vermögender als die Hewsons. Alle drei Brüder waren vermutlich genau wie Bobby daran gewöhnt, stets zu bekommen, was sie wollten. Wenn sie einmal heirateten, dann vermutlich in Familien, die auf die eine oder andere Weise mit ihren geschäftlichen Interessen in Verbindung standen. So funktionierte das in diesen Kreisen. Sie, Miranda, war eine Außenseiterin, eine Angestellte, die von gewissem Nutzen war. Doch sie war fest entschlossen, diesen “Nutzen” diesmal ganz klar abzustecken. Egal, wie attraktiv die drei King-Brüder auch sein mochten, sie würden für sie in persönlicher Hinsicht tabu sein.
    Niemals würde sie sich von Tommys Charme einwickeln lassen, und wenn Nathan unzugänglich wie ein Fels war, dann würde sie nicht versuchen, diese Wand zu durchbrechen. Da Jared anscheinend die meiste Zeit unterwegs war, würde er sowieso kein Problem für sie darstellen. Am besten, sie konzentrierte sich an diesem Abend ganz auf Elizabeth King.
    Mit diesem festen Vorsatz betrat Miranda das Haus und blickte sich neugierig um. Große, bleiverglaste Fenster zu beiden Seiten der massiven Eingangstür ließen warmes Licht in eine geräumige Eingangshalle, deren Wände mit gerahmten Fotografien geschmückt waren. Es handelte sich offenbar um eine Darstellung der Geschichte von “King’s Eden”, doch Miranda blieb keine Zeit, sich die Fotos genauer anzusehen, denn Tommy führte sie geradewegs weiter ins Wohnzimmer. Bewundernd ließ Miranda den Blick über die üppige Einrichtung schweifen. Eine Vielzahl von Kunstschätzen überwiegend asiatischer Herkunft verbanden sich zu einem faszinierenden Gesamteindruck.
    Im nächsten Moment jedoch wurde Mirandas Aufmerksamkeit ganz von dem Mann in Anspruch genommen, der sich bei ihrem Eintreten aus einem großen Ledersessel erhob. Er musste gut einen Meter neunzig groß sein und war mit seinen breiten Schultern und seiner kraftvollen Statur einer der stattlichsten Männer, die Miranda je gesehen hatte. Mit jeder seiner Bewegungen strahlte er eine unbezwingbare Kraft aus.
    Unwillkürlich jagte ihr ein kleiner Schauer über den Rücken. Die Gegenwart dieses Mannes übte ohne ersichtlichen Grund eine beunruhigende Wirkung auf sie aus. Dabei bedrohte er sie doch keineswegs, sondern war aus Höflichkeit aufgestanden, sodass sie keinen Grund hatte, sich so … verletzlich zu fühlen.
    Ganz bewusst suchte Miranda seinen Blick und rang sich ein höfliches Lächeln ab. Die markanten Züge ihres Gegenübers wirkten wie aus Granit gemeißelt. Nein, Nathan King hatte nichts “Hübsches” oder “Playboyhaftes” an sich.
    Sein dichtes schwarzes Haar war glatt, die dunklen Brauen gerade. Und der Blick seiner blauen Augen, die überraschend hell und klar aus seinem gebräunten Gesicht leuchteten, war durchdringend und unergründlich. Miranda fühlte sich wie gebannt, unfähig, sich diesem Blick zu entziehen, bis Elizabeth King sie ansprach.
    “Willkommen in ‘King’s Eden’…”
    Miranda wandte sich der ihr vertrauten Stimme zu. Die Frau, die mit ihr das Vorstellungsgespräch geführt hatte, saß in einem kunstvoll geschnitzten Brokatsessel, ein Bild vollendeter Eleganz: Das weiße Haar gepflegt frisiert, trug sie einen cremefarbenen Hosenanzug, in dessen Ausschnitt eine kostbare Perlenkette schimmerte.
    “Es ist mir ein Vergnügen und eine Ehre, Mrs. King”, erwiderte Miranda höflich. “Vielen Dank für die Einladung.”
    Elizabeth King lächelte und deutete mit einem befriedigten Ausdruck auf ihren ältesten Sohn. “Darf ich Ihnen Nathan vorstellen?

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