Natuerliches Anti-Aging
Darüber hinaus ist er noch in eigener Frauenarztpraxis tätig. Internationale Bekanntheit erlangte er durch Vorträge, Kurse und seine zahlreichen Bücher über Anti-Aging, Frauenheilkunde und Hormone
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Herr Prof. Dr. Huber, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Gründe für ein frühzeitiges Altern?
Einerseits das genetische Programm und andererseits die Überlastung unseres Körpers mit Fremdeinflüssen, Genussgiften und vor allem, und das ist mein Hauptdogma, mit einem „Überessungssyndrom“. Die Menschen essen in der zweiten Lebenshälfte zu viel, und das erzeugt sehr viele negative Nebenwirkungen.
Wird die Bedeutung der Hormone im Alterungsprozess unterschätzt? Nur sehr wenige Ärzte wissen davon.
Man kann mit den Hormonen nicht ewige Jugend erkaufen, aber man kann einiges bewirken. Wenn die Hormone bei der Frau in der Mitte des Lebens zu rasch ausfallen und das furchtbare Probleme verursacht, dann ist es natürlich sehr sinnvoll, Hormone zuzuführen, und zwar so, dass der natürliche physiologische Abfall gemildert wird. Und das ist die sinnvolle Sache der Hormonersatztherapie. Meine Philosophie ist, dass man Hormone nur dann zuführen soll, wenn sie wirklich fehlen, und dass man das vorher wirklich genau feststellen muss. Mein Credo ist, dass man sich an den besten Arzt dabei hält, den es gibt – und das ist er eigene Körper. Wenn der Probleme meldet, dann soll man die Hormone zuführen.
Wenn ein Patient wegen einer Anti-Aging-Behandlung zu Ihnen in die Praxis kommt, mit welchen Maßnahmen beginnen Sie?
Schauen Sie, es gibt nur eine einzige Maßnahme (lacht) und das ist: Acht Stunden vor Mitternacht, wie vor einer Operation, nichts zu essen. Das ist die einzige wirkliche Anti-Aging-Methode, die geprüft ist und die man mit gutem Gewissen raten kann.
( Anmerkung : Prof. Dr. Huber empfiehlt die „goldene 14-Stunden-Regel“ einzuhalten. Dadurch könne man sich manches an gesundheitlichen Problemen ersparen. Und zwar geht es darum,ab und zu 14 Stunden lang nichts zu essen, möglichst über Nacht. Denn wichtig ist, dass unser Verdauungsapparat vor Mitternacht leer ist, dass die Glucose- bzw. der Blutzuckerspiegel und der Insulinspiegel sich absenken. Denn dadurch wird aus der Hypophyse das Wachstumshormon HGH freigesetzt. HGH repariert unseren Körper überall dort, wo Schäden auftreten. Gleichzeitig senkt sich bei leerem Magen während des Schlafs die Körpertemperatur um zwei bis drei zehntel Grad ab. Das wiederum ergibt einen Effekt, der dem Winterschlaf ähnlich ist und den Verschleiß im Körper mindert.)
Welche Hormone müssen in der Praxis am häufigsten ergänzt werden und in welcher Form?
Das kann man anhand der Anamnese erforschen oder auch anhand von Laboruntersuchungen. Ich setze Hormone nur dort ein, wo wirklich ein subjektives oder objektives Problem vorhanden ist, das ich mildern kann. Zum Beispiel das Altern bei Schleimhäuten in der Scheide, das Altern des Beckenbodens, Haarverlust usw. Das ist dann natürlich schon differenziert. Da müssen Sie wie ein Kriminalinspektor vorangehen und erkunden, was los ist, und können oft einen Indizienbeweis führen.
Gibt es etwas, was man im Vorfeld tun kann, um die Hormonproduktion im Zuge des Älterwerdens weitgehend aufrechtzuerhalten?
Man kann auf die Geheimnisse von Mutter Natur zurückgreifen. Da gibt es eine Substanz, von der man nicht vermutet hätte, dass sie epigenetische Wirkungen hat. Diese Substanz ist kaum auszusprechen, sie heißt Epigallocatechingallat und ist die Hauptsubstanz mancher Sorten des grünen Tees. Der grüne Tee istsicher ein Zauberkraut, auch Kurkumin, aber die sind nicht so gut erwiesen wie die Kalorienrestriktion.
Ich habe gelesen, dass Sie an Studien über Rotklee und anderen Phytohormonen mitgewirkt haben. Was haben diese Studien ergeben?
Die Studie haben wir in „Fertility and Sterility“ publiziert. Das ist das angesehenste gynäkologische Journal der Vereinigten Staaten. Und in einem Satz ist es so: Bei leichten und mittleren Wechselbeschwerden helfen die Pflanzenhormone. Bei schweren helfen sie nicht, da sind sie zu schwach. Allerdings ist es relativ neu. Da ist sicher noch ein gewisses Potenzial enthalten.
Als wie wichtig erachten Sie die Telomerase?
Das ist ein hochinteressantes Forschungsgebiet, wobei allerdings die Medizin das noch nicht wirklich letzten Endes durchschaut. Denn Sie können damit auch den Krebs züchten und nicht nur die Zelle verjüngen. Das ist ein sehr enger Konnex.
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