Natuerliches Anti-Aging
Interessant ist, dass Sie durch einen „comprehensive lifestyle“, durch Meditation, die Telomere verlängern können. Das ist interessant. Mit täglich 50 Minuten Meditation oder Yoga erreichen Sie auch einen Telomere-Effekt, und das ist sicher der bessere Weg.
Wo steht die Wissenschaft heute und was wird in den nächsten Jahren möglich sein?
Die Genome und die Epigenome, die werden sicher noch große Überraschungen bringen. Das Dechiffrieren der epigenetischen Codes und das Erkennen der Epigenetik. Daran wird gerade geforscht.
Epigenetik
Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert der „Gene“. Immer waren die Gene an allem schuld. Bekam jemand eine Krankheit, waren Kinder besonders intelligent oder bestand die Neigung zu Gewalttätigkeit oder Dicksein, hatte man den Übeltäter schnell ausgemacht: Es waren die Gene. Wie der relativ neue Wissenschaftszweig der Epigenetik zeigt, sind unsere Gene nicht unabdingbar, sondern verändern sich je nach Einflüssen. Unser Umfeld, unsere Erziehung, unser Lebensstil und unsere Gewohnheiten prägen uns nachhaltiger als das, was wir als Gene „mitbekommen“ haben. Haben wir unsere Prägung mehr dem Einfluss unserer Gene oder dem unserer Umwelt zu verdanken? Das Spannende ist, dass zwischen beiden eine wechselseitige Abhängigkeit besteht. In seinem zuletzt erschienen Buch: „Liebe lässt sich vererben“ geht Prof. Dr. Huber auf die epigenetischen Einflüsse in unserem Leben ein.
Es geht darum, dass während des gesamten Lebens die epigenetische Codierung verändert werden kann. Allerdings gibt es in der Entwicklung als Mensch gewisse Phasen, die besonders prägend sind. Diese Phasen sind die Schwangerschaft, die ersten Lebensjahre und die Pubertät. Erziehungsfehler werden epigenetisch fixiert, aber auch wie viel menschliche Nähe und Kuscheleinheiten ein Baby bekommen hat. Durch die Epigenetik entsteht in gewissem Sinn auch eine neue Moral im Hinblick auf unsere Umwelt, die Natur, also die Welt, in der wir leben. Wir verändern uns permanent und passen uns neuen Umständen an. Die Frage nach dem freien Willen tut sich auf. Laut Prof. Dr. Huber ist es die Gewissensforschung, die da ein Schlupfloch auftut. Wenn bereits im Vorfeld die Entscheidung fällt, wie wir uns durch unsere Gewissenserforschung epigenetisch in eine neue, in einekorrigierte Bahn hineinmanövrieren können, haben wir immer die Wahl, neue, bessere Wege zu gehen und dadurch die epigenetisch Einflüsse für uns und andere zu verbessern. Wir können gespannt sein, was das Dechiffrieren der epigenetischen Codes noch für Überraschungen birgt.
Teil 2
Im ersten Teil haben wir uns intensiv mit der Rolle der Hormone im Alterungsprozess beschäftigt. Ziel war es aufzuzeigen, welche wichtige Rolle die Hormone haben und wie Sie es schaffen können, den Hormonhaushalt auch mit fortschreitendem Alter hoch und aktiv zu halten. Aber Hormone sind nicht alles. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer wichtiger Faktoren für das Älterwerden – und Strategien damit umzugehen.
Hormone sind nicht alles – weitere wichtige
Einflussfaktoren auf das Älterwerden
Abb. 17: Einflussfaktoren auf das Altern (nach Dr. Philip Lee Miller)
Umweltfaktoren, unser genetisches Programm und unser Lebensstil sind zusammengenommen für unser Altern verantwortlich. Hormone spielen dabei eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Ziel aller Anstrengungen im Bereich Anti-Aging ist es, den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen, um so ein gesünderes und erfüllteres Leben zu führen. Wenn die obere Abbildung also den „Ist-Zustand“ beschreibt, stellt die folgende Grafik den „Soll-Zustand“ dar.
Abb. 18: Gewünschter Zustand im Alterungsprozess (nach Dr. Philip Lee Miller)
Ein umfassendes Programm, das die verschiedenen Ursachen des Alterns positiv beeinflusst, kann die Gesundheit maximieren und das Altern hinauszögern.
Im Folgenden sollen die wichtigsten Einflussfaktoren auf unser Altern beschrieben sowie Strategien und einfache Maßnahmen aufgezeigt werden, diese Faktoren positiv zu beeinflussen. Zusammen mit der Aufrechterhaltung eines gesunden Hormonniveaus wirken die Strategien positiv auf Körper und Geist und sorgen dafür, dass man sich länger jung und aktiv fühlt.
Freie Radikale
Die schädigenden Wirkung von freien Radikalen ist heute Allgemeinwissen und durch viele Studien belegt. Freie Radikale entstehen bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle. Dazu benötigen sie
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