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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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worden war, verbunden war, konnte man die Pins sehen. »Warum bleiben Sie nicht zu Hause?«, fragte sie. »Das ist doch widerlich!«
    Mir wurde das Bein abgeschossen, als ich ihrem Land diente. Unserem Land. Vielleicht sehen mich normale Amerikaner so. Ist es für sie in Ordnung, wenn wir für sie sterben, aber unsere Verletzungen wollen sie nicht sehen? In meinem Selbstmitleid war es mir egal, dass sie mich nicht kannte und daher auch nicht wusste, wie ich zu meiner Verletzung gekommen war. Damals lag ich ohnehin schon am Boden und sie versetzte mir noch einen zusätzlichen Tritt. Ich musste mich unbedingt wieder aufrappeln, doch ich schaffte es nicht. Ihre Worte stürzten mich nur noch tiefer in Depressionen.
    Zu Hause fuhr ich in meinem Rollstuhl herum und schlug die Zeit vor dem Fernseher tot. Ich konnte nicht duschen oder baden, weil meine Schrauben nicht nass werden durften. Ich musste mein Haare im Waschbecken waschen und mich selbst mit dem Waschlappen säubern.
    An jedem zweiten Tag ging ich zur Reha ins Krankenhaus von Fort Stewart. Sie badeten meinen linken Fuß warm, um das tote Gewebe zu lösen. Es tat so weh wie der Schuss. Sie gaben mir Krücken und ich lernte mit einem Gehbarren wieder Laufen. Das tat so weh, dass mir die Tränen herunterliefen – ich hatte mich vor der Reha zu lange nicht bewegt. Dann musste ich noch einmal operiert werden. Später folgten drei weitere Operationen.
    Meine innere Uhr hatte sich nicht von Afrika auf Deutschland und dann zurück auf die Vereinigten Staaten umgestellt. Da ich viel Zeit hatte, hielt ich tagsüber oft zwei oder drei Stunden lang ein Nickerchen und konnte dann nachts nicht mehr schlafen.
    Der Schmerz und die Depressionen machten die Sache auch nicht besser. Knochenschmerz. Solange die Schrauben in meinem Bein waren, so lange hatte ich auch Schmerzen. Ich kann nachvollziehen, dass Leute von Schmerztabletten abhängig werden, doch ich verachtete diese Pillen – sie machten mich nur benommen. Zu einem gewissen Grad wollte ich den Schmerz spüren, denn ich fühlte mich immer noch schuldig, dass ich am Leben war, während viele gute Männer, ganz besonders Typen wie Dan Busch, tot waren. Ich dachte, dass mit mir etwas nicht stimmte, weil ich diese Gefühle hatte. Reiß dich zusammen, ertrage die Schmerzen!
    Außerhalb des SEAL-Team-Six-Nestes und ohne Teamkollegen fehlte mir die Kameradschaft. Außerdem litt ich unter einer Art Kulturschock. Die Menschen um mich herum konnten mir zwar von ihrem Leben erzählen, aber ich durfte ihnen nichts über mich erzählen. Ich konnte keine Witze darüber machen, wie ich in der Höllenwoche todesmutig eine Tablettablage töten wollte, weil ich sie für einen Hirsch hielt. Oder mit ihnen über das Krankenhaus in Deutschland lachen, wo ich meinem Ranger-Kumpel meine Schmerzmittelinfusionen gegeben hatte. Die Leute in der Stadt verstanden das nicht. Ich lernte, die Klappe zu halten und nichts zu erzählen. Nun begriff ich, dass ich anders war als die meisten Leute war. Meine Teamkollegen schienen mich auch vergessen zu haben. Ohne echte Aufträge litt ich unter Adrenalinentzugserscheinungen. Nun konnte ich nicht einmal mehr laufen. In der SEAL-Kultur, in der es sich auszahlt, zu den Gewinnern zu gehören, war ich der größte Verlierer von allen. Ich war wütend auf die Welt im Allgemeinen, ganz besonders aber auf Gott. Warum musste mir das passieren?
    Heute weiß ich, dass Gott mir damit zeigte, dass ich nur ein Mensch bin. Ich war zwar ein SEAL, aber das war auch nur ein Beruf. Howard, du warst zu dickköpfig, hast nicht auf mich gehört, als du einen Schuss abbekommen hast. Auch nach dem zweiten Schuss hast du nicht auf mich gehört. Bitte, großer Junge, dann gebe ich dir eben einen dritten Schuss. Hörst du mir jetzt endlich zu? Du bist nicht Superman. Du bist nur so lange ein Gottesgeschenk für alle Spezialeinsätze, wie ich dich lasse. Wegen mir bist du, wo du bist. Nicht wegen dir. Auf diese Weise hole ich mir deine Aufmerksamkeit. Und nun, da ich sie habe, will ich dich weiter formen. Du bist noch nicht fertig. Er holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Machte mich zu einem Vater für meine Kinder. Damals hätte mich niemand davon überzeugen können, doch aus heutiger Sicht war der Schuss ins Bein das Beste, was mir passieren konnte.
    Eines Tages rief mich ein Kumpel an. Auf seiner Ranch züchtete er eine spezielle Hirschart, die er mit Amerikanischen Weißwedelhirschen kreuzte.
    »Komm rüber, dann jagen
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