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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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wir ein bisschen.«
    »Au ja. Ich muss hier raus. Ich bin dabei!«
    Er holte mich mit seinem Kleinlaster ab und setzte mich mitsamt meinem Rollstuhl auf einem Feld ab. Er schob mich fast 30 Meter durch leichtes Unterholz, dann hielt er an. Er zeigte auf einen Punkt, der etwa 135 Meter entfernt war. »Da drüben kommen die Hirsche normalerweise raus.«
    Mein Jagdgewehr war ein 7-mm-Magnum mit einem guten Zielfernrohr. Ich war richtig glücklich – und lag fast eineinhalb Stunden auf der Lauer.
    Ein riesiger Hirsch kam aus dem Wald. Ich saß in meinem Rollstuhl, hob das Gewehr, drückte den Abzug und der Hirsch fiel um. Ein perfekter Schuss. Ich legte mein Gewehr am Boden ab und rollte zu dem Tier hinüber. Es dauert eine Weile, wenn man seinen Rollstuhl eine Schotterstraße entlangschieben will.
    Ich blieb neben dem Hirsch stehen. Das wunderschöne Tier sah mich an. Es schnaubte, dann legte es den Kopf wieder ab. Es nahm einen letzten Atemzug, als sei ihm die Luft aus der Lunge gesaugt worden. Als ich es sterben hörte, dachte ich: Ich wäre genauso glücklich gewesen, wenn ich dich einfach nur beobachtet hätte, anstatt dir das Leben zu nehmen. Ich habe genug Lebewesen sterben sehen.
    Ich ließ den Hirschkopf auf ein Brett montieren, damit ich ihn aufhängen konnte. Im südlichen Georgia ist Jagen ein beliebter Zeitvertreib. In der Jagdsaison brechen die Jungs noch vor dem Morgengrauen auf, hocken in ihren Hochsitzen und warten auf ihre Beute. Ich war immer noch bereit, jemanden zu töten, um mich oder andere Menschen zu retten – bereit, im Dienst zu töten –, aber ich ging nie wieder auf die Jagd.
    Die Leute in der Reha behandelten mich wie einen Star. Damals war ich dort der einzige Veteran mit einer Kriegsverletzung. Jedes Mal, wenn ich kam, tauchten fünf bis zehn Leute auf, nur um sich mit mir zu unterhalten.
    Nach sechs oder sieben Wochen brachte mir meine Nichte eine wasserdichte Vorrichtung aus Gummi, die man über die Pins in meinem Bein schieben konnte. Endlich konnte ich wieder duschen. Auf einem Bein stand ich in der Dusche und shampoonierte mir die Haare. Das war das beste Geschenk, das ich je bekommen hatte.
    Anfang Dezember, zwei Monate nach dem längsten Tag meines Lebens, bereitete mir meine Heimatstadt Screven/Georgia einen Helden­empfang als Teil der Weihnachtsparade. Überall hingen gelbe Schleifen, mit denen die USA ihre Verbundenheit mit ihren fern der Heimat kämpfenden Truppen ausdrückte. Ein großes Schild bedeckte das komplette Fenster eines Restaurants: »Willkommen zu Hause, Howard, Held aus unserer Heimat.« Fast alle 900 Einwohner hatten unterschrieben. An der Straße standen Menschen aus dem gesamten Wayne County, um mich zu sehen und mir alles Gute zu wünschen. Sie hatten keine Ahnung, unter welchen körperlichen Schmerzen und seelischen Qualen ich litt, wussten nichts von der Trauer oder dem schwarzen Loch der Depressionen, die mir vor dieser Ehrung so zu schaffen gemacht hatten. Sie hatten keine Ahnung, wie viel mir ihr Willkommen bedeutete. Sie schätzten mich als Teil der Gemeinde und ich fühlte mich nicht mehr so sehr als Versager.
    Mike Durant, der Pilot des Super Six Four – des zweiten abgeschossenen Hubschraubers in Mogadischu –, hatte sich das Bein und die Wirbelsäule gebrochen. Aidids Propagandaminister Abdullahi »Firimibi« Hassan hielt ihn elf Tage lang gefangen, dann wurde Mike zusammen mit einem nigerianischen Soldaten zu einem Kontrollpunkt im Lager der Vereinten Nationen gebracht. Einer von Mikes Geiselnehmern hatte einen Berechtigungsausweis der Vereinten Nationen um den Hals hängen und zeigte ihn der Wache. Sie winkten ihn durch. Die Wache am Kontrollpunkt merkte nicht einmal, dass Mike im Auto saß. Niemand wusste davon, bis er auf dem Rollfeld war. Seine Geiselnehmer übergaben ihn dem Roten Kreuz. Die Vereinten Nationen demonstrierten genug Einigkeit mit dem Feind, aber mir schien es, als zeigten sie nicht genug Verbundenheit mit uns. Ich hatte nie das Gefühl, dass man sich auf ihren Schutz verlassen konnte. Man kann sich nur auf Menschen verlassen, mit denen man trainiert und kämpft. Ich hatte zusammen mit ausländischen Einheiten zur Terrorismusbekämpfung trainiert und vertraute ihnen. Wie vertraut die Wachen am Kontrollpunkt mit Durants Geiselnehmer umgingen und die Tatsache, dass er einen Berechtigungsausweis der Vereinten Nationen trug, bestätigten mich in meinem Misstrauen gegenüber den Vereinten Nationen.
    Mike Durant und ich waren

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