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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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letzten Highschooljahr, erlaubte ihre Mutter ihr, zu ihrem Freund zu ziehen – das hätte ich nie getan. Meine Beziehung zu Rachel wurde schlechter. Obwohl ich mit Blake strenger war als mit Rachel, beschloss er mit 13, zu mir zu ziehen. Obwohl ich wusste, dass Familienbeziehungen stärker als Arbeitsbeziehungen sein sollten, hatte ich meine Familie den Teams geopfert.
    Trotz aller Opfer, die ich in den Teams erbrachte, wurde ich nie wieder hundertprozentig der Scharfschütze, der ich einmal gewesen war. Meine Gedanken wurden finsterer. Eines Tages hielt ich meine SIG Sauer P-226 in der Hand. Wie schlimm wäre es, wenn ich mit einer 9-mm-Kugel aus dieser P-226 alles beenden würde? Es gibt Schlimmeres als den Tod. Ich war überzeugt, dass das für alle am besten wäre. Sie würden meine Lebensversicherung bekommen.
    Blake war gerade zu Besuch da. »Dad.«
    Dieses eine Wort holte mich raus. Mein Leben zu beenden wäre egoistisch. Auch wenn ich sonst nichts habe, für das es sich zu leben lohnt: Immerhin habe ich meine Kinder. Ich hatte nie wieder so finstere Gedanken.
    Obwohl es zuerst so ausgesehen hatte, als würde ich mein Bein verlieren, konnte ich es doch behalten. Ich ging mit Krücken, bevor ich es durfte, benutzte einen Stock, bevor ich es durfte, und fing an zu schwimmen, bevor ich es durfte. Obwohl die Leute glaubten, dass ich immer humpeln würde, tat ich es nicht. Obwohl viele glaubten, dass ich nie wieder rennen würde, tat ich es doch. Nach meiner Rückkehr zum Team ging ich jeden Morgen in die Turnhalle und trainierte mit meinen Kollegen. Ich konnte nicht immer mithalten, strengte mich jedoch immer an.
     
15.

Morddrohungen gegen einen Botschafter
     
    Obwohl ich immer noch täglich mit den Schmerzen kämpfte und nachts oft nicht schlafen konnte, erholte ich mich so weit, dass ich einen Auftrag übernehmen konnte: Ich sollte John Negroponte, den US-Botschafter auf den Philippinen, beschützen, da er einige Morddrohungen erhalten hatte. Er hatte einen Universitätsabschluss aus Yale, verließ dann jedoch die Harvard Business School ohne Abschluss und wurde Diplomat. Negroponte war griechischer Herkunft und sprach Englisch, Französisch, Griechisch, Spanisch und Vietnamesisch.
    Aus dem Team Six war noch Johnny dabei. Er war schon früher einmal auf den Philippinen stationiert gewesen, vermutlich bei einem Einsatz mit dem SEAL Team One, und hatte viele Freunde dort – hauptsächlich Frauen. Er hatte sich freiwillig für den Auftrag gemeldet, weil er sich amüsieren wollte.
    Johnny war immer fröhlich. Wir lebten in einer Wohnung im zehnten Stock in Makati, einem der besseren Viertel von Manila. Eines Abends gab es ein Erdbeben. Wir wachten davon auf, ebenso unser Hausmädchen Lucy. Johnny und ich kamen aus unseren Zimmern, er in Boxershorts, ich im Adamskostüm. Vor dem Fenster schwankten Gebäude. Ich spürte, dass auch unser Haus schwankte. »Was sollen wir machen?«, fragte ich.
    Johnny grinste: »Wir können nichts machen. Wir können drüber nachdenken, wenn wir am Boden angekommen sind.«
    Wir lachten und gingen zurück in unsere Betten.
    Bei diesem Job mussten wir auch philippinische Staatsbürger, darunter einige Mitglieder der Philippine National Police, ausbilden, damit sie den Botschafter schützen konnten. Wir zeigten den Filipinos unter anderem, wie man einen diplomatischen Vorstoß unternimmt, eine Wagenkolonne mit drei Fahrzeugen lenkt und wie man ein Einsatzkommando rautenförmig aufstellt (ein Agent geht an der Spitze, zwei auf jeder Seite der Hauptperson und einer hinten). Wir übten mit ihnen und ihren Uzis schießen. Uzis sind nicht sehr genau und die Filipinos waren sowieso schon schlechte Schützen. Der Botschafter hatte Glück, dass er niemals auf ihre Schießkünste angewiesen war. Wir empfahlen dem stellvertretenden regionalen Sicherheitsbeauftragten, den Filipinos Pistolen statt Uzis zu geben, damit ihre Chancen, etwas zu treffen, stiegen. Doch er befolgte unseren Rat nicht.
    Wir setzten uns mit dem regionalen Sicherheitsbeauftragten und seinem Assistenten zusammen. Auf der Grundlage meiner Erfahrungen mit dem CIA-Versteck in Somalia entwarfen wir einen verbesserten Verteidigungs- und Fluchtplan für die Botschaft. Außerdem trainierten wir mit dem Wachpersonal der Botschaft – Marineinfanteristen – auf der Schießanlage. »Hey, wir sind doch Marineinfanteristen. Wir wissen, wie man schießt.« Nach ein paar Tagen auf der Schießanlage hatten Johnny und ich ihnen die

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