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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Irgendetwas sagte mir: Auf diese Typen muss ich achten. Sie waren nicht wie Geschäftsleute gekleidet und schienen auch nicht auf jemanden zu warten. Niemand sonst in der Gegend schien eine Bedrohung darzustellen.
    Johnny parkte unseren Jeep Cherokee an der Hausecke. Von dort aus konnte er das Zimmer des Arztes und die beiden Schlägertypen im Auto sehen. Ich holte meine SIG Sauer aus dem Halfter und steckte sie in die Westentasche. Eine Hand hatte ich darauf gelegt, den Finger nahe am Abzug. Dann stieg ich aus und ging zum Hotel.
    In der Lobby suchte ich nach allem und jedem, was dort nicht hinzugehören schien. Zu diesem Zeitpunkt in meiner Laufbahn konnte ich mit einem Blick auf Haltung und Körpersprache eines Menschen erkennen, ob er eine Gefahr darstellte oder nicht. Ich schien einen verstärkten sechsten Sinn zu haben – wie wenn man das Gefühl hat, dass einen jemand beobachtet, und dann beim Umdrehen feststellt, dass man tatsächlich beobachtet wird.
    Der Empfangschef, vermutlich ein Verwandter des Hotelbesitzers, begleitete mich zur Treppe. Ein Aufzug kann sich als tödliche Falle erweisen. Man kann ihn zwischen zwei Stockwerken zum Anhalten bringen. Jemand könnte sich oben auf dem Aufzug befinden – so etwas passiert nicht nur im Kino. Oder es erwartet einen eine große Überraschung, wenn die Türen aufgehen. Wenn dies eine Falle war, würde der Empfangschef immer nervöser werden, je näher wir dem Zimmer des Arztes kamen. Er wüsste, dass bei einem Überfall auch er sterben könnte. Und wenn er beim Überfall nicht starb, würde ich ihn töten.
    Wir betraten das Treppenhaus. Ich zog meine Pistole und überprüfte die Treppen – ich blickte nach oben und suchte nach einem Gewehrlauf oder jemandem, der einen Ziegelstein auf uns herabwerfen könnte. Dann suchte ich die Treppen vor mir ab.
    Als wir in den dritten Stock kamen, wollte ich den Empfangschef bitten, vor mir zu gehen, doch er tat das ganz automatisch. Er führte mich durch den Gang und sperrte das Zimmer des Arztes auf. Im Zimmer verschloss ich die Tür hinter uns und schob auch noch den Riegel vor. Ich wollte nicht von hinten überrascht werden. Der Empfangschef ging in die Mitte des Zimmers und begann, die Sachen des Arztes zusammenzupacken. Wunderbar: Wenn uns jemand angriff, würde er zuerst auf den Empfangschef losgehen. Dass er so entspannt war, war ein weiterer Beweis, dass es sich um keine Falle handelte. Ich durchsuchte das Zimmer, falls sich jemand dort versteckt hatte: Dusche, Schränke, unter dem Bett – überall sah ich nach. Da alles in Ordnung war, zog ich einen Vorhang halb über das Fenster und gab so Johnny ein Zeichen, dass wir im Zimmer waren und dass alles okay war. Ich hätte ihm auch vom Fenster aus zuwinken können, doch wollte ich keine Kugel aus dem Gewehr eines Scharfschützen abbekommen. Wenn ich Johnny nach fünf Minuten noch kein Zeichen gegeben hätte, wäre er mir zur Hilfe gekommen.
    Das Gepäck des Arztes bestand aus einem Rollkoffer, einem Kleidersack und einem Aktenkoffer voller Dollarscheine. Ich fragte mich, wie er wohl zu so viel Geld gekommen war – es sah aus wie Tausende von Dollar. Vielleicht brachte er Bargeld aus den USA mit und lebte davon. Vielleicht war er auch in etwas verwickelt, von dem er lieber die Finger lassen sollte.
    Nachdem der Empfangschef alles eingepackt hatte, trug er das Gepäck die Treppen hinunter. Da ich mich jetzt sicherer fühlte, zielte ich nicht mehr auf jede mögliche Gefahrenquelle, doch meine Waffe war immer noch gezogen. Unten steckte ich die Pistole zurück in die Tasche. Ich blickte mich schnell in der Lobby um. Alles schien in bester Ordnung.
    Ich bedankte mich beim Empfangschef und nahm ihm das Gepäck ab. Ich hängte den Kleidersack am Koffer ein und zog ihn mit der linken Hand. In der rechten trug ich den Aktenkoffer.
    Beim Verlassen des Hotels sahen mich die beiden Schlägertypen. Sie schienen zu wissen, warum ich hier war, und sie schienen zu wissen, dass ich wusste, warum sie hier waren. Lohnt sich der Versuch, mich auszuschalten? Wenn Sie sich bewegten, musste ich den Aktenkoffer fallen lassen und meine Pistole ziehen. Ich konnte mich beim Schießen bewegen, doch sie mussten im Auto bleiben. Wenn sie es versuchten, würde der Tag für sie ein sehr schlechtes Ende nehmen. Trotzdem war ich nervös.
    Johnny fuhr den Jeep Cherokee vor und parkte ihn schräg hinter ihnen. Wenn sie aussteigen und auf den Jeep schießen wollten, mussten sie sich umdrehen –
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