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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Augen geöffnet: »Das ist echt gut!«
    Botschafter Negroponte schien niemals Pause zu machen. Immer traf er irgendwelche Leute. Er war auch ein guter Tennisspieler und behandelte uns, als gehörten wir zur Familie. Ich verstand mich gut mit seinen Kindern, die wir ebenfalls beschützten, und auch seine britische Ehefrau war höflich und nett. An Thanksgiving luden sie Johnny und mich in die American Residence – eine Villa mit Kronleuchtern und Ölgemälden – in Baguio zum Abendessen ein.
    Eines Tages wollte der Botschafter eine Chiropraktikerin besuchen. Johnny und ich unternahmen einen Vorstoß. Dabei hatte ich meine Oakley-Sonnenbrille auf. Wir gingen zur Rezeption und stellten uns vor. Die Empfangsdame bat uns herein. Als wir den Raum nach bösen Jungs absuchten, störten wir die Chiropraktikerin bei der Mittagspause. Wir entschuldigten uns und machten weiter.
    Später rief uns der Botschafter an und wollte uns sehen. Wir verließen unsere Wohnung in Makati und gingen zu ihm. Höflich sagte er zu uns: »Wenn Sie das nächste Mal in die Praxis der Chiropraktikerin gehen, seien Sie bitte ein wenig rücksichtsvoller. Sie ist nämlich eine Freundin von mir.« Da das Ganze noch vor dem 11. September 2001 passierte, wurde Sicherheit noch nicht ganz so großgeschrieben, aber wir hatten unseren Vorstoß so unternommen, wie wir es gelernt hatten. Er erklärte uns: »Ich habe mir beim Tennis die Schulter verletzt, und wenn sie meine Wirbelsäule nicht ausrichtet, habe ich Schmerzen.«
    Ich stand Chiropraktikern eher skeptisch gegenüber und glaubte nicht, dass sie etwas gegen die ständigen Schmerzen in meinem Bein und meinem Nacken tun konnten. Doch irgendwie blieb mir diese Unterhaltung im Gedächtnis hängen.
    In der Botschaft trafen Johnny und ich einen amerikanischen Arzt mittleren Alters, der um sein Leben fürchtete. »Ich arbeite als Arzt für eine Wohltätigkeitsorganisation. Ich versuche nur, den Menschen zu helfen. Aber die philippinische Mafia will mich ausrauben und umbringen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Sie verfolgen mich. Sie rufen in meinem Hotel an und wollen wissen, ob ich da bin. Und sie warten im Hotel auf mich.«
    Johnny und ich teilten dem stellvertretenden regionalen Sicherheitsbeauftragten, der für das Außenministerium arbeitete, mit: »Wir glauben, dass die Mafia diesen Mann wirklich umbringen will.«
    Johnny und ich trugen zivile Kleidung. Weil wir nicht so auffällig wie Geheimagenten oder diplomatische Sicherheitskräfte erscheinen wollten, hatten wir auch keine Funkgeräte dabei. Ich trug gerne Khakihosen von Royal Robbins, weil man darin gut laufen kann. Außerdem haben sie viele Taschen und sehen gut aus. Über einem marineblauen T-Shirt trug ich eine Fotografenweste, in deren Taschen ein Fernglas und ein Pannenset steckten. In einem Halfter an meiner Hüfte befand sich meine SIG Sauer P-226 mit einem Magazin mit 15 Patronen. Im Magazinhalter an meinem Gürtel steckten zwei weitere Magazine. Über der Weste trug ich ein offenes Hemd, das Pistole und Magazine verdeckte.
    Wir ließen den Arzt in der Botschaft zurück und führten in seinem Hotel Maßnahmen gegen seine heimliche Überwachung durch. Das Hotel war zwar kein Luxushotel wie das » Intercontinental « , aber auch keine billige Absteige. Johnny und ich standen drei Blocks vom Hotel entfernt im obersten Stockwerk eines Gebäudes. Ich rief die Hotelrezeption an und sagte, dass ich für die diplomatische Sicherheit arbeitete. Ich erklärte die Situation und bat den Empfangschef, die Vorhänge im Zimmer des Arztes zu öffnen. Außerdem beschrieb ich ihm mein Aussehen und teilte ihm mit, wann ich im Hotel eintreffen würde.
    Als sich die Vorhänge öffneten, konnten wir mit dem Fernglas, das wir vom Team mitgebracht hatten, ins Zimmer sehen. Es war ein wasserdichtes Bausch & Lomb in Taschengröße (jetzt in Lizenz von Bushnell) und hatte eine Blendschutzbeschichtung, eine verstärkte Lichtübertragung und starke Farbkontraste. Im Zimmer schien niemand zu warten. Ich war erleichtert, dass wir nicht gewaltsam eindringen und uns auf eine Schießerei einlassen mussten. Der Empfangschef bestätigte, dass niemand im Zimmer war. So weit, so gut. Vielleicht stellte er uns aber auch eine Falle?
    Wir zogen ein weites Quadrat um das Hotel und suchten nach Menschen, die das Hotel überwachten. Dann bewegten wir uns in konzentrischen Quadraten näher an das Hotel heran.
    Vor dem Hotel stand eine alte Klapperkiste, darin saßen zwei Männer.

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