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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Weißer. Ich konnte ihn einfach nicht abhängen.«
    Ich lächelte.
    Auf dem Polizeirevier von Hallandale Beach fertigte ich die zwei Verdächtigen ab. Dann brachte ich sie ins Gefängnis der Polizeiwache von Broward County. Ich sah, dass sich der Läufer Hände und Knie aufgeschürft hatte, als ich ihn zu Boden geworfen hatte. Er musste genäht werden. Wenn jemand ins Krankenhaus muss, dann muss ihn der Polizist, der ihn festgenommen hat, dorthin bringen. Genau das machte ich auch.
    Nach der Aufnahme im Krankenhaus mussten wir eine Dreiviertelstunde warten. Da ich noch nicht gegessen hatte, hängte ich den Jungen mit Handschellen an ein Geländer und ging zu einem McDonald’s im Krankenhaus. Als ich wieder zurückkam, ließ ich mir mein Sparmenü mit Hamburger Royal schmecken.
    Der Junge blickte auf mein Essen.
    »Hast du Hunger?«, fragte ich ihn.
    »Geht schon.«
    »Wann hast du zum letzten Mal gegessen?«
    »Gestern Abend, Suppe.«
    Oh, Mist. Ich ging zurück in den McDonald’s und kaufte ihm einen Hamburger Royal. Als ich wieder da war, fragte ich ihn: »Wenn ich schon so nett bin und dir einen Hamburger kaufe, kann ich dir dann auch die Handschellen abnehmen und dich wie einen normalen Menschen essen lassen oder muss ich dir dann wieder hinterherjagen?«
    »Nein, Sir, Officer Wasdin. Ich verspreche es Ihnen. Ich hau nicht wieder ab. Ehrenwort.«
    »Damit du’s weißt: Ich habe genug vom Rennen. Wenn du also wieder abhaust, erschieße ich dich einfach.«
    Wir lachten.
    Ich nahm ihm die Handschellen ab und er bedankte sich. Gierig schlang er seinen Hamburger hinunter. Ich kaufte ihm noch mehr zu essen.
    Nach unserer Mahlzeit saßen wir in der Notaufnahme. »Sie sind nicht so wie die anderen Polizisten«, sagte er.
    »Mehr Polizisten, als du denkst, sind wie ich.«
    »Ich hätte nie geglaubt, dass mir ein Polizist was zu essen kaufen würde.«
    »Weißt du was? Wenn du einen Polizisten um Essen bitten würdest, würde er dir wahrscheinlich etwas geben. Er würde dir vermutlich kein Geld geben, aber zumindest eine Packung Kekse oder so was.«
    »Danke.«
    Er war sehr höflich. Bedankte sich immer wieder. Er schien ein guter Junge zu sein, der nur die falschen Freunde hatte. Es war ein gutes Gefühl, ihm helfen zu können, aber seine Armut machte mir zu schaffen.
    Wenn ich ihn später irgendwo auf der Straße sah, winkte er mir immer zu – egal, was er gerade tat. Manchmal unterhielt er sich auch mit mir.
    Mein Körper hatte noch zwei Wochen an der großen Fußjagd zu knabbern. Mein Nacken und mein Kreuz taten höllisch weh. Eine Polizistin aus North Miami Beach hatte mir immer wieder geraten, zu einem Chiropraktiker zu gehen, doch ich winkte ab. Doch nun war ich wirklich verzweifelt. Mir fiel die Chiropraktikerin des Botschafters Negroponte wieder ein.
    Schließlich suchte ich doch eine Praxis auf. Der Chiropraktiker untersuchte mich: »Als Kompensation für Ihre Schusswunde hat sich Ihr Fuß nach außen gedreht, und das wirkt sich auf Ihre rechte Hüfte aus. Von Ihrem Becken hat sich das bis zu Ihrem Nacken hinaufgearbeitet. Deshalb können Sie nicht schlafen und haben ständig Schmerzen.«
    Nach drei Adjustierungen schlief ich zum ersten Mal seit Jahren die ganze Nacht durch und hatte kaum noch Schmerzen. Und das nur, weil ich zweimal im Monat zum Chiropraktiker ging. Wow! Nach all den Neurologen, Orthopäden und anderen Ärzten gab mir ein Chiropraktiker meine Lebensqualität zurück.
    Damals dachte ich, ein Chiropraktiker sei so etwas Ähnliches wie ein Masseur. Ich hatte keine Ahnung, dass sie Medizin studiert hatten. * Dieses Chiropraktikerding hat ja wirklich Hand und Fuß.
    Als Polizist traf ich nie ein Kind, das so viele blaue Flecke und andere Verletzungen hatte, wie ich sie als Kind durch die Prügel meines Vaters bekommen hatte. Wenn ich eines gesehen hätte, hätte ich nicht lange gefackelt. Ich hätte das Kind den Behörden übergeben und den Vater direkt ins Gefängnis geschickt.
    Als alleinerziehender Vater musste ich übrigens feststellen, dass mir das Einkommen eines Polizisten nicht reichte. In Jesup/Georgia kam man mit 42 000 US-Dollar im Jahr weit, aber nicht in Hallandale Beach/Florida.
    Point Blank Body Armor, der marktführende Hersteller von Panzerwesten für Militär und Gesetzesvollzug, bot mir einen Job in Tennessee an. Die Firma gehörte zu Point Blank Body Armor-PACA (Protective Apparel Corporation America), und 75 000 US-Dollar Jahresgehalt waren eine feine Sache – vor allem in

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