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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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sie auch über zwei Starter für radargesteuerte Flugabwehrsysteme vom Typ RIM-7 Sea Sparrow, zwei Phalanx-Nahbereichsverteidigungssysteme und zwei Starter für Infrarot-Flugabwehrraketen.
    An Bord traf ich viele alte Bekannte wieder. Auch die Piloten waren teilweise noch dieselben. Die John F. Kennedy fuhr durch den Suezkanal ins Rote Meer und nahm Kurs auf den Persischen Golf. Die meisten Schiffe hatten kein spezielles Quartier für SEALs. Also schliefen und besprachen wir uns, wo wir Platz finden konnten. Zum Glück verstanden wir uns gut mit der Schiffsbesatzung. Immer, wenn uns die Besatzung mit unseren Tarnuniformen und den Dreizackabzeichen die Gänge entlangkommen sah, hieß es: »Macht Platz, SEAL im Anmarsch.« Ich kam mir vor wie ein Star. Auch wir versuchten immer, respektvoll mit der Besatzung umzugehen.
    Zuerst sprach uns in der Kantine niemand an. Doch nach einer Weile setzten sich andere Leute zu uns. Sie fragten uns über die Kampfschwimmerausbildung und andere Dinge aus. Wir trainierten jeden Morgen im riesigen Hangar. Manchmal machte auch die Schiffsbesatzung mit.
    Wir hielten uns nicht an Dick Marcinkos »Knigge«, der zeigt, wie man sich arrogant gibt und Leute gegen sich aufbringt. Marcinko schuf das SEAL Team Six, landete im Gefängnis, weil er Regierungsgelder veruntreut hatte, schrieb eine Autobiografie mit dem Titel Rogue Warrior und entwickelte ein Videospiel. Obwohl ich Marcinkos Leistung als Gründer des SEAL Team Six respektiere, brachte er uns doch auch in Verruf, weil er Leute verachtete, die keine SEALs waren – ebenso wie SEALs, die nicht zu seiner Gruppe gehörten. Ich flog einmal mit einem Piloten, der überrascht war, dass wir uns so gut benahmen, denn er kannte nur das laute, widerliche Verhalten von Marcinkos SEALs, die nur gerne ihre Waffen vorführten. Noch schlimmer ist allerdings, dass Marcinko die Regierung betrogen hat und so das Team Six in Generalverdacht brachte. Er kam ins Gefängnis, weil er mit einem zivilen Auftragnehmer der Regierung zu viel Geld für Sprengstoff berechnet hatte und den Rest selbst eingesteckt hatte. Es kostete uns Jahre, unseren guten Ruf wiederherzustellen. Vor allem im SEAL Team Six hatten Marcinkos Nachfolger viel Mühe damit, die Schmutzflecke, die Marcinko hinterlassen hatte, wieder zu entfernen.
    Auf der John F. Kennedy waren wir Gäste. Die Besatzung hatte das Sagen. Sie kümmerte sich um alles – wie gut oder schlecht unser Aufenthalt verlief, hing also von ihr ab. Wenn das Schiff ein Leck hatte, mussten wir uns darauf verlassen, dass die Besatzung es stopfte. Deshalb benahmen wir uns anständig ihnen gegenüber und sie hofierten uns im Gegenzug wie Könige.
    Natürlich mussten wir nicht allen in den Arsch kriechen, aber wir standen alle auf derselben Seite. Ob SEAL oder nicht: Wir alle hatten denselben Marineeid abgelegt und geschworen, »die Verfassung der Vereinigten Staaten gegen alle Feinde im Inland und im Ausland zu verteidigen«. Wenn du Menschen wie Scheiße behandelst, die zusammen mit dir im Militär dienen, kriegst du das irgendwann zurück. Würde mir Marcinko heute irgendwo über den Weg laufen, dann würde ich ihn dafür respektieren, dass er das SEAL Team Six geschaffen hat. Doch wenn er behaupten würde, dass unter ihm alles viel besser gewesen sei, würde ich ihm ins Gesicht sagen: »Spiel doch dein Videospiel und klopf dir selbst auf die Schulter.«
    Über eine Woche lang hoben Piloten mit etlichen Bomben im Gepäck ab und ließen uns auf dem Schiff zurück. Wir konnten die Explosionen nur auf CNN sehen. Dann standen wir herum und warteten, bis die Piloten ohne ihre Bomben zurückkehrten. Für diesen Augenblick waren wir jahrelang ausgebildet worden. Vor allem in der Winterkriegsführung fuhren wir mit Skiern in ein Gebiet und zeigten den Piloten mit Leuchtfeuern, wo wir uns befanden. Dann »zeichneten« wir das Ziel mit einem Laser, damit die Bombe den richtigen Weg fand. Wir verpassen ja alles . Mit meiner Ray-Ban-Pilotenbrille stand ich auf dem Außendeck des Flugzeugträgers, spürte den Wind im Gesicht und blickte über das glitzernde ruhige Meer in Richtung Irak. Ich konnte die USS San Jacinto (CG-56), einen Lenkwaffenkreuzer mit Tomahawk-Raketen, sehen. Auch die USS America (CV-66) und die USS Phillipine Sea (CG-58) gehörten zu unserer Kampfeinheit. Ich hatte mich extra herausgeputzt, musste jedoch daheimbleiben. Das ging nicht nur mir und meinem Platoon so. General Norman Schwarzkopf hatte zu Beginn des

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