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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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war bei Weitem nicht so weich wie Erde. Auch für erfahrene Black-Hawk-Piloten ist das nicht leicht. Der Hubschrauber zog davon. Scheiße . Da stand ich mitten in einem Krieg, mitten im Roten Meer, ganz allein auf einem feindlichen Schiff. Ich fühlte mich nackt. Wenn es wirklich schlimm wird, kann ich mich durchkämpfen. Wenn es wirklich ganz schlimm wird – dann ist das Meer da. Beinschlag, Armschlag, gleiten . Der Hubschrauber musste kreisen, das Ziel wiederfinden, sich erneut annähern und schweben. Das dauerte wahrscheinlich nur zwei Minuten, doch mir kam es wie zwei Stunden vor.
    Während sich mein Platoon abseilte, suchte ich die Umgebung mit der Mündung meiner MP-5 ab. Als wir vollzählig waren, sicherten wir den Umkreis. Mark, unser Gruppenführer, und DJ, der für die Kommunikation zuständig war, brachten eine Gruppe zum Steuerhaus, um dort das Kommando zu übernehmen. Zwei Schützen gingen in den Maschinenraum, um das Schiff zu deaktivieren – es manövrierunfähig zu machen. Meine Gruppe stürmte zu den Kabinen, denn wir wollten uns die Besatzung schnappen.
    Im Schiff näherten wir uns der ersten Kabine. Du bist so lange weich, bis du hart bist. Bleib möglichst lange ruhig. Hätte ich einen Schuss oder eine Blendgranate gehört, hätte ich gedacht: Oh Mist, jetzt geht es los. Von da an würde ich hart sein. Jede Tür eintreten und eine Blendgranate in jede Kabine werfen. Alle zur Strecke bringen. Die Gewalt nimmt exponentiell zu. Wir versuchen, das Maß der Gewalt an die Notwendigkeit anzupassen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Ich öffnete die Tür und vier Männer traten leise ein. Die anderen beiden blieben im Gang, um uns Rückendeckung zu geben. Geschwindigkeit ist alles, ebenso die aufeinander abgestimmte Bewegung. Zwei von uns übernahmen die linke Seite, zwei die rechte. Die beiden Besatzungsmitglieder in der Kabine erstarrten. Wir gaben den Ton an. Sie konnten kein Englisch, aber wir ein wenig Arabisch: Runter mit euch.
    Sie gehorchten.
    Ich stand mit einem anderen SEAL an der Wand in Deckung, als zwei weitere SEALs sagten: »Bewegen.«
    »Bewegt euch«, sagte auch ich. Ich hatte die Kabine unter Kontrolle.
    Sie legten den beiden Besatzungsmitgliedern Handschellen an.
    Ich wollte wissen, ob der Gang sicher war und wir herauskommen konnten, und rief: »Können wir raus?«
    »Kommt raus«, kam die Antwort vom Gang.
    Wir brachten die Besatzungsmitglieder in den Gang und gingen zur nächsten Tür. In den meisten Kabinen waren zwei Besatzungsmitglieder untergebracht, einige waren auch leer.
    Als wir die Besatzung einer weiteren Kabine gefesselt hatten, fragte ich: »Können wir raus?«
    »Nein«, antworteten die beiden Schützen im Gang.
    Wir blieben bei unseren beiden Gefangenen und warteten. Vom Gang her hörte ich Streit.
    »Wasdin«, rief einer der Männer vom Gang.
    Ich ging hinaus und sah ein Besatzungsmitglied an einer T-Kreuzung am Ende des Gangs. In der Hand hielt er einen Feuerlöscher. Einer der Schützen wollte gerade auf ihn schießen, weil er Widerstand leistete.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Der Mann tut nicht, was wir sagen«, sagte der Schütze.
    Vielleicht denkt er, wir sabotieren das Schiff . »Runter«, sagte ich auf Arabisch.
    Das Besatzungsmitglied antwortete, ebenfalls auf Arabisch. »Nein.«
    Ich blickte ihm in die Augen. Er schien verwirrt. Vermutlich leistete er nicht deshalb Widerstand, nur um einfach Widerstand zu leisten. Ich dachte an ein Missverständnis und senkte meine MP-5-Maschinenpistole ein wenig.
    Er ging mit dem Feuerlöscher auf mich los.
    Verdammt.
    Ich sprang zur Seite, doch der Feuerlöscher traf mich trotzdem seitlich am Kopf. Damals trugen wir noch keine Kampfhelme. Wenn ich nicht zur Seite gegangen wäre, hätte mich der Feuerlöscher direkt ins Gesicht getroffen.
    Wow. Er hätte mich fast mit einem Feuerlöscher umgebracht. Wie sieht das denn aus? Du bist nett und dann bringt man dich fast mit einem Feuerlöscher um. Ich war stinksauer. Ich erwischte ihn an der Seite und bohrte die Mündung meiner MP-5 unter sein rechtes Ohr. Ich schubste ihn nach hinten und versetzte ihm dann einen Schlag mit dem Gewehrkolben.
    Mr Feuerlöscher bekam Hilfe von einem Kameraden, einem kleinen dünnen Mann. Er hob seine Hände, als wolle er mich angreifen.
    Mein Teamkollege wollte auf ihn schießen.
    »Nein, ich hab ihn schon.« Mit einem Karateschlag direkt unter die Nase wehrte ich ihn ab. Ich schlug so kräftig zu, dass wahrscheinlich ein paar Zähne

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