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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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darüber nachdenken. Ich wollte zum SEAL Team Six. Doch zuerst musste ich in den Krieg.
     
7.

Wüstensturm
     
    Da der irakische Präsident Saddam Hussein Kuwait für die schlechte wirtschaftliche Lage seines Landes verantwortlich machte, besetzte er das Land am 2. August 1990 und nahm westliche Geiseln. Die Vereinten Nationen verurteilten diese Besetzung, forderten den Rückzug der irakischen Streitkräfte und verhängten wirtschaftliche Sanktionen und ein Embargo gegen den Irak. Trotzdem schien Hussein als Nächstes Saudi-Arabien besetzen zu wollen.
    Am 7. August begann die Operation Desert Shield (Wüstenschild). Amerikanische Flugzeugträger und andere Schiffe fuhren in den Persischen Golf ein. Unsere Truppen wurden nach Saudi-Arabien geschickt. Die Vereinten Nationen stellten dem Irak ein Ultimatum: Er sollte Kuwait bis zum 15. Januar 1991 verlassen oder man würde ihn gewaltsam zurückschlagen. 34 Länder bildeten eine Koalition, Deutschland und Japan beteiligten sich finanziell.
    Mein Platoon bereitete seine Ausrüstung vor und wurde dann nach Machrihanish/Schottland verlegt. Als wir erfuhren, dass Desert Shield zu Desert Storm (Wüstensturm) werden sollte, flogen wir nach Sigonella/Sizilien. Unser Flottenstützpunkt befand sich auf dem dortigen NATO-Stützpunkt und diente als Knotenpunkt für den gesamten Mittelmeerraum. Dort warteten wir auf unser Schiff.
    In dieser Wartezeit verließ ich oft den Stützpunkt und aß in einem Restaurant ganz in der Nähe. Da mir die Manicotti dort besonders gut schmeckten, fragte ich eines Abends die Kellnerin nach dem Rezept. Sie verschwand in der Küche und erzählte mir dann, wie die Nudeln zubereitet werden. Nachdem ich dort noch ein paar Mal gegessen und jedes Mal nach dem Rezept gefragt hatte, sagte sie: »Du musst mit dem Koch reden.« Sie brachte mich in die Küche. Das Restaurant war ein Familienbetrieb. Der Koch und ich tranken Chianti, während er mir zeigte, wie man die verschiedenen Mahlzeiten zubereitet. Nach ein paar Besuchen brachte er mir bei, sizilianisch zu kochen – selbst gemachte Fleischklößchen, Würste, gebackene Ziti und natürlich Manicotti. Es schien ihm zu gefallen, dass ich ihm beim Kochen helfen wollte. Das Wichtigste in der italienischen Küche ist die Sauce, deren Zubereitung gut und gerne zwei Tage dauern kann. Zuerst schneidet man Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Pilze klein und brät sie kurz an. Dann lässt man Kräuter in Tomatensauce kurz aufkochen, dreht die Hitze herunter und gibt das Gemüse dazu, später auch noch Wein. Dies dauert einen ganzen Tag lang. Während die Sauce vor sich hinköchelt, bereitet man die Fleischklößchen und Würste zu und gibt das Fleisch dann in die Sauce. Dann muss man mitten in der Nacht aufstehen und das Ganze in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag holt man es dann wieder heraus und isst es. Auch heute koche ich noch gerne sizilianisch. Meine zweite Frau und ich laden oft Freunde und Nachbarn ein, damit sie sich das Essen schmecken lassen können, das ich in Sizilien so gerne gegessen hatte. Wenn ich mit dem Hund spazieren gehe, fragt mich manchmal ein Nachbar: »Wann kochst du denn mal wieder italienisch, Howard?«
    Nach einigen Wochen kam ich eines Abends aus dem Restaurant und schaute noch kurz fern. Auf CNN zeigten sie die ersten Bilder von Desert Storm. Ich rannte zum Spind des Kampfmittelräumdienstes, wo mein Platoon in Schlafsäcken schlief, und weckte alle auf. »Hey, Leute, der Krieg hat angefangen!«
    Alle sprangen auf und waren einsatzbereit. Dann hielten wir inne: Auf was freuen wir uns eigentlich? Wir wissen doch noch gar nicht, was wir tun sollen. Also nahm ich meinen Schlafsack und legte mich hin.
    Am nächsten Morgen fanden wir heraus, dass wir auf die John F. Kennedy gehen sollten, denselben Flugzeugträger, auf dem ich schon während meiner Zeit im Such- und Rettungsdienst gewesen war. Als das Schiff aus dem Mittelmeer kam, dauerte es eine schiere Ewigkeit, bis unsere ganze Ausrüstung an Bord war: Kisten voller 84 mm monostabiler leichter Panzerabwehrraketen (FFV AT-4), Minen, Munition … Da wir nicht genau wussten, welche Aufgaben auf uns zukommen würden, nahmen wir lieber alles mit.
    Die John F. Kennedy war 320,56 Meter lang und maß von der Wasserlinie bis zur Mastspitze 57,6 Meter. Sie hatte eine Geschwindigkeit von 34 Knoten (ein Knoten entspricht ungefähr 1,8 Kilometer pro Stunde) und bot Platz für über 5000 Personen. Neben über 80 Flugzeugen verfügte

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