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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Haare und Bärte.«
    Also rasierten wir uns, ließen uns die Haare schneiden und flogen erneut nach Fort Bragg.
    27. August 1993
    Wir stiegen in eines von sechs Lockheed C-5-Galaxy-Großraumtransportflugzeugen, die unsere Task Force Ranger nach Somalia brachten. Nach 18 Stunden in der Luft landeten wir auf dem Flugplatz von Mogadischu, der sich südlich der Stadt im Lager der Vereinten Nationen befand. Soldaten einer ägyptischen Friedenstruppe sicherten den Umkreis. Im Lager arbeiteten Friedenssicherungskräfte aus Italien, Neuseeland, Rumänien und Russland. Wir waren in einem alten Flugzeughangar westlich der Landebahn untergebracht. Hinter dem Hangar befand sich ein zweistöckiges Gebäude mit einem schiefen Dach – dort, im Joint Operations Centre (JOC), saß der gemeinsame Führungsstab. Auf dem Dach waren so viele Antennen, dass das Haus wie ein Stachelschwein aussah.
    Ein Offizier der Army begleitete Sourpuss, Little Big Man, Casanova und mich hinter das JOC, zu General Garrisons persönlichem Büro in einem Wohnwagen. Drinnen waren keinerlei Familienfotos oder anderer Krimskrams zu sehen, sodass General Garrison jederzeit spurlos verschwinden konnte. Sein Berater hatte ihn gerade erst aufgeweckt. Garrison schaute uns an und sagte: »Warum haben Sie sich die Haare schneiden lassen? Sie hätten doch lang sein sollen, damit Sie in der Stadt arbeiten können.«
    »Es hieß, Sie wollten, dass wir kurze Haaren haben, Sir.« Hatte die Delta Force versucht, uns für diesen Einsatz untauglich zu machen? Los, Army, schlag die Marine!
    Doch General Garrison ließ uns den Einsatz trotzdem machen. »Sie werden das Scharnier dieses Einsatzes sein«, sagte er und gab uns sämtliche Informationen, die wir brauchten.
    Nach dem Treffen mit Garrison setzten wir uns mit der Signals Intelligence (SIGINT) in Verbindung, die von einem Kommunikationsbeamten der CIA geleitet wurde. SIGINT sammelte Informationen, indem sie Signale von Mensch zu Mensch (Fernmeldeaufklärung) und elektronische Signale aus der Technik der Feinde wie Funkgeräten, Radargeräten, Flugabwehrraketensystemen, Flugzeugen, Schiffen usw. (elektronische Aufklärung) abhörte. Sie entschlüsselte chiffrierte Informationen und analysierte den Nachrichtenverkehr: wer was an wen sendete und wie viel er sendete. Sie konnte Handys und Funknachrichten abhören und verwendete Richtmikrofone, um Unterhaltungen auch aus großer Entfernung zu belauschen. Die meisten Mitglieder unseres SIGINT-Teams sprachen zwei oder drei Sprachen und sie hatten eigene Flugzeuge für ihren Auftrag.
    Dann gingen wir zum Wohnwagen der CIA ganz oben auf dem Hügel und trafen dort den Einsatzleiter der CIA, einen schwarzen Vietnam-Veteranen mit dem Decknamen Condor. Über ihm stand der Stellvertretende Stationsleiter, ein Amerikaner italienischer Herkunft mit dem Decknamen Leopard. Ihr Vorgesetzter, der Stationsleiter der CIA, war ein stämmiger Mann mit einem dichten Schnurrbart namens Garrett Jones, Deckname Crescent. In den Teams nennen wir die CIA oft »Christen in Aktion« und auch die CIA nennt sich selbst manchmal so. In Somalia waren die Christen in Aktion in ihren Aufgaben beschnitten worden – man kann nur schwer einer Regierung Geheimnisse stehlen, wenn es gar keine Regierung gibt.
    Vor unserer Ankunft hatte Washington der CIA nicht erlaubt, in der Stadt zu arbeiten, da es zu gefährlich war. Doch mit uns konnten die Agenten der CIA ins Stadtzentrum von Mogadischu vordringen. Die CIA gab uns hervorragende Informationen über Mogadischu, darunter auch viele Details zu Kultur und Geschichte. Außerdem bekamen wir Decknamen, die sich nach unserem Rang richteten: Sourpuss war Sierra One, Little Big Man Sierra Two, ich Sierra Three und Casanova war Sierra Four. Unser Versteck in der Stadt wurde Pasha genannt – der Titel hoher Militärs und Beamter im Osmanischen Reich. Unser Dolmetscher hieß Ahmed. Er trug eine runde Brille und blickte mich nur selten direkt an, wenn er sprach – Ahmed schien immer nervös zu sein. Unser wichtigster Somalier war Mohammed. Da er permanent sein eigenes Leben riskierte, war er immer sehr ernst.
    Nach dem Treffen mit der CIA auf dem Hügel kehrten wir zu unserem Hangar zurück und nahmen vier FFV AT 4 (eine Panzerabwehrhandwaffe), Tränengasgranaten (CS), Blendgranaten und Splittergranaten in Beschlag. Außerdem verlangten wir ein SST-181-Leuchtsignal, damit Flugzeuge uns lokalisieren konnten. Wir mussten uns auch auf die Verteidigung unseres

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