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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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unsere Gegend, da dort die etwas wohlhabenderen Menschen lebten.
    Im Haus gelangte das Wasser nicht durch Druck in die Leitungen, sondern durch die Schwerkraft, denn wenn man den Wasserhahn aufdrehte, kam das Wasser aus einem Tank auf dem Dach. Noch nie hatte ich mit so wenig Wasser geduscht. Wir konnten das Wasser erst trinken, nachdem wir es mit unserem Katadyn-Filter von Mikroben befreit hatten. Manchmal kochten wir das Wasser auch ab, doch meistens besorgten wir uns Wasserflaschen. Aus der Sicht der Somalier waren wir reich.
    Als der Arzt sein Haus verließ, nahm er vermutlich alle schönen Möbelstücke mit, denn wir hatten nur einen einfachen Tisch für unsere Mahlzeiten. Ich hatte eine Art Feldbett aus Kanthölzern und eine dünne Matratze. Doch wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen in dieser Stadt in einer Hütte wohnten und auf dem Boden schliefen, lebten wir wie die Könige.
    Als wir unsere Sachen auspacken wollten, wollte einer der dünnen Wächter, der wahrscheinlich nicht mehr als 50 Kilogramm wog, meine Tasche hoch heben. Sie wog bestimmt so viel wie er. Ich wollte sie selbst tragen, doch er ließ nicht ab. Er nahm die Tasche auf die Schulter und ging nach oben.
    Unser somalischer Koch traf am gleichen Tag ein wie wir. Er kochte halal, nach den Regeln des islamischen Glaubens, also gab es kein Schweinefleisch, keinen Alkohol usw. Die somalische Küche ist eine Mischung aus verschiedenen Küchen: somalisch, äthiopisch, jemenitisch, persisch, türkisch, indisch und italienisch. Hier zeigte die lange Handelstradition von Somalia ihren Einfluss. Zum Frühstück gab es dünne und brotähnliche Pfannkuchen namens Canjeero . Manchmal aßen wir eine Art italienischen Haferbrei ( Boorash ) mit Butter und Zucker.
    Zum Mittagessen bereitete der Koch Gerichte aus braunem, langkörnigem Basmatireis zu. Er würzte die Speisen mit Gewürznelken, Zimt, Kreuzkümmel und Salbei. Außerdem aßen wir Nudeln ( Baasto ) mit Eintopf und Bananen statt mit einer Nudelsauce.
    Der Koch kochte Adzukibohnen bei schwacher Hitze über einen halben Tag lang und servierte sie dann mit Butter und Zucker in einem Gericht namens Cambuulo zum Abendessen. Er machte köstliche Fleischklöße aus Ziegenfleisch – alles, was er machte, war köstlich. Sogar Kamelfleisch schmeckte vorzüglich.
    Mein Lieblingsgetränk war Rooibostee, der eine natürliche Süße hat und nussig schmeckt. Unsere Einmannpackungen aßen wir im Pasha nie. Wenn wir gewusst hätten, wie lecker das Essen war, hätten wir die schweren, unhandlichen Einmannpackungen im Lager der Army gelassen.
    Obwohl die Wächter offensichtlich unterernährt waren, versuchten sie nicht einmal, unsere Essensreste mitzunehmen. Wir mussten sie richtiggehend überreden, die Speisen anzunehmen. Wir gaben ihnen unsere Einmannpackungen, natürlich ohne das Schweinefleisch, das sie aus religiösen Gründen nicht essen durften. Sie aßen selbst nur wenig davon und nahmen den Rest mit nach Hause zu ihren Familien. Auch unsere leeren Wasserflaschen gaben wir ihnen, damit sie Wasser darin aufbewahren konnten. Oft schüttelten sie uns die Hände oder legten eine Hand auf ihr Herz, um uns zu zeigen, dass sie uns mochten und respektierten. Unser Dolmetscher erzählte uns, dass die Wachen froh über die Ankunft der Amerikaner waren. Sie wussten es zu schätzen, dass wir unsere Familien zurückgelassen hatten und unser Leben riskierten, um ihnen zu helfen. Die Medien stellen die Amerikaner gerne als Raufbolde dar, doch sie kennen nicht die ganze Geschichte. Ich glaube, die meisten Somalier wollten unsere Hilfe und wünschten sich, dass wir den Bürgerkrieg beendeten.
    Den Koch bezahlten wir mit dem Geld, das uns das SEAL Team Six für eine eventuelle Flucht gegeben hatte. Ich hatte meinen Teil des Geldes zusammengerollt und bewahrte die 100-Dollar-Scheine im Kolben meines CAR-15 auf. Sollte ich je alleine flüchten müssen, wollte ich einen somalischen Fischer suchen und mich von ihm die Küste hinab nach Mombasa/Kenia bringen lassen, denn dort hatten die Vereinigten Staaten Kontakte, die mir helfen würden.
    Condor informierte uns darüber, was die Agenten taten, die jeden Tag zum Pasha kamen. Wenn ein Agent zum Beispiel aus Südosten zum Pasha kommen sollte, aber aus Südwesten kam, wussten wir, dass er erkannt worden war oder genötigt wurde, und so erschossen wir die Person, die ihm folgte. Vielleicht machte unser Agent auch etwas scheinbar ganz Harmloses wie eine kurze Pause an einer

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