Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
Vom Netzwerk:
Ecke – dann bekam die Person hinter ihm eine Kugel ab. Wenn er zwei Pausen machte, bekamen beide Personen hinter ihm eine Kugel ab. Unsere Vorgehensweise war so gut getarnt, dass ein Feind ein Signal gar nicht bemerkte. Und obwohl unsere Vorgehensweise so einfach war, dass die Agenten sie sich leicht einprägen konnten, gingen wir trotzdem alles stundenlang mit ihnen durch. Jeder Agent wurde beim Betreten und Verlassen des Hauses jedes Mal von einem SEAL auf dem Dach geschützt. Auch falsche Agenten flogen auf diese Weise auf. Wenn ein Agent in der Dunkelheit zu uns kam, trug er immer ein Infrarotlicht oder ein Glühwürmchen (eine Infrarot-Rundumkennleuchte).
    Die Agenten halfen uns hauptsächlich deshalb, weil wir sie dafür bezahlten – vor allem in einer so armen Gegend ist das ein entscheidender Grund. Einige Leute hatten edlere Motive, doch meistens war es das Geld. Wir mussten ihnen noch nicht einmal viel bezahlen.
    Am selben Tag wie wir kamen auch vier Männer von SIGINT an, allerdings auf einer anderen Route. Auch sie schlugen hier ihr Lager auf. Ihr Zimmer sah wie ein Kontrollzentrum der NASA aus, von dem aus Raketen ins All geschossen werden: Überall waren Bildschirme, Kontrollknöpfe und Schalter. Außerdem befestigten sie ihre Antennen und andere Dinge auf dem Dach. Wir sahen aus wie CNN.
    Little Big Man rief alle zusammen und informierte uns über unseren Fluchtplan. Wie immer steckte sein Randall-Messer in einer Scheide am Gürtel. »Kleiner Mann, großes Messer.« Ich teilte den anderen den Schlachtplan mit. Casanova teilte uns in zwei Patrouillen ein: Ich war mit ihm zusammen, Little Big Man mit Sourpuss.
    Als unsere Mosaikkarte der Stadt fertig war, bedeckte sie eine ganze Wand im größten Zimmer des Hauses. Wenn uns ein Agent über eine Bedrohung informierte, steckten wir eine Nadel an den betreffenden Ort und ermittelten dessen Koordinaten. So konnten wir dort angreifen, falls es nötig wurde.
    Bei einer weiteren Besprechung kam ein Agent herein und nannte uns mögliche Aufenthaltsorte von Mohammed Farah Aidid, dem somalischen Kriegsherrn. Wir steckten noch weitere Nadeln in die Karte: das » Olympic Hotel « , eine Offizierskaserne usw. Dann übermittelten wir die achtstelligen Koordinaten an Crescent im Wohnwagen der CIA auf dem Hügel.
    An diesem Tag wurden der Flugplatz, das Tactical Operations Center (der Gefechtsstand) und das Hauptquartier der CIA von 20 Mörsergranaten getroffen. Eine Granate schlug so nahe beim Wohnwagen der CIA ein, dass die Fenster zerbarsten. Aidids Männer hatten herausgefunden, dass Agenten diesen Wohnwagen besuchten. Die Mörsergranate hatte uns nur um einen Tag verfehlt.
    Wir verdoppelten unsere Wachposten beim Pasha und erklärten jedem, wie man »schnappt und geht«: Wir schnappen uns die SIGINT-Verschlüsselungsgeräte, packen sie in einen Rucksack, zerstören die übrige Ausrüstung der SIGINT mit einer Thermitgranate, treffen uns am verabredeten Punkt und gehen dann zum Abholungspunkt.
    In der ersten Nacht hielten Casanova und ich auf dem Dach Wache. In der Luft lag ein furchtbarer Verwesungsgestank. »Was zum Teufel ist das?«
    30. August 1993
    Am Montag suchte ich nach der Quelle des Gestanks, hatte jedoch keinen Erfolg. Nichts. Während ich unten Tee machte, kam ein Agent mit neuen Informationen. Ich brachte ihm auch einen Tee.
    Höflich lehnte er ab.
    »Nein, bitte, nimm ihn nur.«
    Er trank nur eine halbe Tasse, als ob ich ihm etwas sehr Wertvolles gegeben hätte. Die Somalier nahmen nie zu viel.
    SIGINT hatte eine Unterhaltung zwischen einem Gefechtsleiter und seinen Schusspositionen aufgeschnappt. Seine Männer wollten Granaten aus Verstecken heraus werfen. Dann wollte der Gefechtsleiter beobachten, wie nahe am Ziel die Granaten einschlugen. Falls die Mörsergranaten das Ziel trafen, konnte er einschätzen, wie groß der Schaden war, den sie angerichtet hatten. Der Gefechtsleiter riet seinen Männern: »Kaut euren Kath erst, wenn wir den Schaden begutachtet haben.« Kath ist eine einheimische somalische Blütenpflanze, deren Blätter ein Stimulans enthalten. Sie putschen auf, unterdrücken den Appetit und machen die Menschen euphorisch. Die Leute steckten sich ein Bündel Blätter in den Mund und kauten darauf herum wie auf Kautabak. Der größte Teil von Aidids Männern wurde mit Kath bezahlt. Sie wurden von den Blättern – und damit von Aidids Leuten – abhängig, genauso wie ein Zuhälter seine Prostituierten unter Drogen setzt, damit er

Weitere Kostenlose Bücher