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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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sie unter Kontrolle hat. Weil die Droge den Appetit unterdrückt, musste Aidid ihnen nicht einmal viel zu essen geben. Natürlich waren sie nicht sehr diszipliniert. Dieses Mal passierte noch nichts, doch später ging SIGINT militärisch gegen die Mörserstandorte vor und zerstörte einige von ihnen.
    An diesem Abend stank es wieder. »Was zum Teufel ist das?« Ich stieg vom Dach hinab und schlich auf das Grundstück nebenan. Auf der Veranda vor dem Haus schlief ein Teenager auf einem Futon. Als ich noch etwa acht Meter von ihm entfernt war, wusste ich: Ich hatte die Quelle des Gestanks gefunden. Später fand ich heraus, dass der 14-jährige Junge auf dem Schulhof auf eine Landmine getreten war. Sein rechter Fuß war ihm vollständig weggerissen worden und auch ein Teil seines linken Fußes fehlte. Der Wundbrand hatte bereits eingesetzt. Aidids Anhänger hatten Minen auf dem Schulhof verlegt, um Kinder zu töten oder zu verstümmeln. So konnten sie später nicht gegen ihn kämpfen. Die Entzündung im Bein des Jungen stank so fürchterlich, dass seine Familie ihn nachts nicht im Haus haben wollte. Deshalb musste er auf der Veranda schlafen. Tagsüber durfte er dann wieder ins Haus. Ich bat die CIA um Erlaubnis, dem verstümmelten Jungen helfen zu dürfen. Sie verweigerte ihre Hilfe, da sie das Versteck nicht in Gefahr bringen wollte.
    Zwischen 2200 und 0400 konnten wir viel Bewegung auf den Straßen vor dem Pasha und in den Häusern der Umgebung erkennen. Wir bekamen einen Tipp, dass sich Aidids Leute dort aufhielten. Deshalb seilten sich um 0300 Delta-Force-Männer aus Helikoptern in das Lig-Ligato-Haus ab. Sie nahmen neun Männer gefangen, doch handelte es sich dabei nur um Angestellte der Vereinten Nationen und ihre somalischen Wächter. Delta hatte danebengegriffen.
    31. August 1993
    Am Dienstag sah ein Agent Aidid in einem Wagen. Crescent wollte, dass der Agent einen Peilsender am Fahrzeug anbrachte, doch Condor war dagegen. Er hielt die Aktion für zu riskant und wollte seinen Agenten nicht opfern.
    Aidid entwischte uns immer wieder. Er wohnte lieber bei Verwandten statt in seinem eigenen Haus und blieb selten länger als ein oder zwei Nächte am selben Ort. Manchmal reiste er in einer Fahrzeugkolonne, manchmal nur in einem einzelnen Fahrzeug. Auch als Frau verkleidete er sich bisweilen. Er war zwar in seinem eigenen Clan sehr beliebt, doch Menschen, die nicht zu seinem Clan gehörten, hassten ihn.
    Casanova und ich verkleideten uns als Einheimische und kundschafteten die Straßen aus. Wir fuhren in einem Jeep Cherokee, auf den mehr als einmal mit einem Stock eingeschlagen worden war. Das Auto war auch gepanzert, aber so, dass man es nicht sehen konnte. Ich trug einen Turban und ein geblümtes somalisches Hemd. Unter meinem Macawis hatte ich die Hose meines Kampfanzugs an. Da mein Bart langsam länger wurde und meine Haut von der Sonne gebräunt war, ging ich als Araber durch. Jeder von uns hatte ein schallgedämpftes CAR-15 am Boden des Jeeps zwischen den Sitzen liegen, verdeckt von unseren Röcken. Ein Magazin befand sich in meinem CAR-15, in der Oberschenkeltasche meiner Kampfhose steckte ein weiteres. Außerdem hatte jeder eine SIG Sauer P-226 in der Gürteltasche. Wir trugen sie vorne unter dem Hemd, sodass es aussah, als ob wir Bierbäuche hätten. Wenn ich meine Pistole brauchte, musste ich nur mein Hemd heben, nach oben rechts greifen, den Klettverschluss öffnen und meine SIG bereit machen. Zusätzlich zum Magazin in der Waffe befand sich in der Gürteltasche noch ein weiteres Magazin.
    In meiner Tasche hatte ich ein extrem scharfes Schnappmesser von Microtech. In der Tasche an meinem rechten Oberschenkel befand sich ein Pannenset.
    Für SEALs waren wir nur leicht bewaffnet. Das war ein kalkuliertes Risiko. Wenn wir im Wald einem Bären begegnen würden, könnten wir ihn nicht in die Flucht schlagen. Doch wenn wir mit leichtem Gepäck reisten, fielen wir weniger auf und konnten Informationen sammeln. Wir hatten die Entscheidung sorgfältig abgewogen. Wenn wir in Gefahr gerieten, mussten wir abhauen und schießen.
    Casanova fuhr und ich machte Fotos mit einer 35-mm-Kamera. Wir fanden einen Ort, an dem ein Hubschrauber landen konnte, sodass die Delta Force und ihre einheimischen Helfer in die Stadt eindringen konnten. Dann suchten wir Straßen, auf denen sie mit Lkws eindringen konnten.
    Und noch etwas fanden wir heraus: Wir hatten uns immer wieder gewundert, wie Aidid seinen Leuten Mörsergranaten

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