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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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Autos kurzzuschließen und Spritztouren zu unternehmen – , war für die beiden Jungen, die an der Schwelle zum Mann standen, fast schon zum Lebenswandel geworden.
    Seine drei Jungs hatten alle auf eine Weise überlebt, die Kenny die Brust vor Stolz schwellen ließ. Und damit hätte er eigentlich glücklich und zufrieden sein sollen, aber nicht rastlos, wie er es die ganze Nacht schon war.
    Als er ein Schaudern durch seine Seele kriechen spürte, sah er sich im Zimmer um, bis sein Blick auf den stummgeschalteten Fernseher fiel, der auf einen Nachrichtensender eingestellt war.
    Er sah das Gesicht des Teufels, von aufgesetzter Trauer verzerrt, auf dem Großbildschirmgerät, das in der Künstlergarderobe der riesigen Konzerthalle stand, in der seine neueste Band, die sonst kein Manager haben wollte, gerade auftrat.
    Kennys Nackenhaare sträubten sich, und er sandte ein stilles Gebet an Gott und Maggie und hoffte, dass wenigstens einer von beiden in diesem Moment zuhörte.
    Senator Winfields Gattin Deidre starb gestern am frühen Morgen im Haus der Familie in New York an Komplikationen infolge ihrer Lungenkrebserkrankung. Die Winfields entschieden sich, vierundzwanzig Stunden zu warten, bevor sie Deidres Tod bekannt gaben, um Zeit für ihre persönliche Trauer zu haben. Die Beisetzung findet am Wochenende im Rahmen einer privaten Feier statt. Die Winfields blicken zurück auf eine lange Geschichte sowohl öffentlicher als auch politischer Ämter und eine noch längere Geschichte familiärer Tragödien, angefangen beim frühen Tod von William »Billy« Winfield, dem Bruder des Senators, gefolgt von dem heute noch unbestätigten Tod seines jüngsten Sohnes, Cutter Nicholas Winfield, im Alter von vierzehn Jahren …
    »Cutter kommt nicht nach Hause, oder?«
    Walter Winfield wandte den Blick vom Fernsehbildschirm ab und sah seinen ältesten Sohn in der Tür zu seinem Büro stehen. Eric, der immer noch an einen Star-Quarterback erinnerte, der gerade einem Tackle auswich oder eine Lücke suchte, durch die er den Ball kicken konnte, lehnte am Türrahmen. Den Körper wie zum Sprung bereit leicht nach vorn gebeugt, das Haar in der Stirn, weil es deutlich länger war, als es in der Firma erwünscht war, bot er ein frappierend ähnliches Abbild von Walters Bruder.
    Walter wurde immer noch die Kehle eng, wenn er an Billy dachte, der in einem Kampfeinsatz gefallen war. Einen Monat, bevor Cutter geboren wurde.
    »Das kann er nicht«, sagte Walter schließlich. »Und das weiß er.«
    Eric zögerte kurz, dann murmelte er, dass ihm der Tag ohnehin schon verdorben sei. Er trat ins Büro, ohne die Tür hinter sich zu schließen, wie er es während der normalen Geschäftszeiten getan hätte. Es war fast Mitternacht, und sie waren allein auf der Etage – und wahrscheinlich sogar im ganzen Gebäude, abgesehen von der Putzkolonne. »Du konntest das Testament immer noch nicht einsehen, oder?«
    »Nein. Noch nicht.«
    »Glaubst du, es wird ein Problem geben?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber wenn es eines gibt, werde ich mich darum kümmern, Eric.« Walter ließ seinen Stuhl nach hinten rollen und seufzte. Er spürte das Gewicht der Welt auf seinen sechzig Jahre alten Schultern, und er hasste dieses Gefühl.
    Er warf einen Blick auf die Notiz, die er vorbereitet hatte und die in Kürze abgeholt und bis zum Morgen persönlich an Cutter überbracht werden würde. Sie war schlicht und direkt; auch seinen Kindern hatte er beigebracht, so zu sein: ohne Umschweife, auf den Punkt. Deidre hatte das nie gekonnt, auch später nicht, als ihr das Sprechen zunehmend schwergefallen war.
    Dann riss Walter das Blatt entzwei und warf es in den Kamin.
    Nick, wie man ihn heute nannte, würde ihn für diese Nachricht hassen, aber sein Jüngster hatte immer einen Grund gefunden, seinen Vater zu verachten. Das hatte er bewiesen, als er mit zwölf davongelaufen war, und dann ein weiteres Mal, und das endgültig, mit vierzehn.
    Er wäre nur für seine Mutter heimgekommen. Nur wenn sie ihn angerufen und darum gebeten hätte, aber das hatte sie nie getan.
    Für die Winfields war es stets oberstes Gebot, in der Öffentlichkeit das Gesicht zu wahren und den Schmerz nur hinter verschlossenen Türen zuzulassen.
    Und diese Angelegenheit würden sie genauso handhaben.

5
    »Ich muss jemanden finden«, sagte Nick zu Max, nachdem er um 0500 auf dem Stützpunkt eingetroffen war und Max in dessen Allerheiligstem aufgesucht hatte.
    Max saß an einem langen Tisch, vor und

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