Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
sich ganz in sie entladen hatte, der Schwanz wehtat.
»Das hat mir gefallen«, seufzte sie.
»Hab ich gemerkt.« Nick setzte sich auf die Knie auf und rieb für eine Weile ihre Arme. Sie sah ihn aus schläfrigen Augen zufrieden an.
»Noch nicht«, flüsterte sie, als er sie losbinden wollte.
Nein, noch nicht, stimmte ihr sein Körper umgehend zu.
Stunden nachdem er eigentlich längst hatte fort sein wollen, lag Nick immer noch in Kaylees Bett.
Er gab dem Tattoo die Schuld daran.
»Das habe ich mir vor ein paar Jahren machen lassen«, erklärte Kaylee. Sie lag auf dem Bauch, er auf der Seite neben ihr, und seine Finger konnten nicht aufhören, die feinen, aber ausdrucksstarken Linien des Tigers, um den sich ein Tribal-Muster schlang, nachzuzeichnen. »Ich wollte mal etwas anderes machen, etwas nur für mich.«
»Es ist hübsch.«
»Das finden nicht alle.«
»Ach, scheiß doch auf alle anderen. Auf dich kommt es an, oder nicht?«
Sie lachte, tief und kehlig. »Es gefällt mir, wie du denkst. Manchmal befürchte ich, dass ich zu sehr im Augenblick lebe – ich sehe etwas, ich will es, ich tu’s, verstehst du? Ich halte nichts von Zeitverschwendung. Ich folge immer dem ersten Impuls und meiner Nase.«
Nick verstand, denn auch er wurde von seinem Drang getrieben, dem Bedürfnis, sich stets selbst zu übertreffen. Risiken einzugehen.
Alles auf die Spitze zu treiben.
Kaylee war eine solche Spitze. Auch in ihr steckte dieser hochtourige Trieb. Aber mit ihr dort zu liegen, hob sein Bedürfnis nach allem anderen auf. Er wusste nicht, wie das möglich war, aber es war so. Der lebende Beweis räkelte sich neben ihm, und nein, sie hatten nicht geschlafen. Ihr Sex war heiß, hart und perfekt – aber er sollte nicht mehr mit ihr dort im Bett liegen, nicht jetzt, kurz vor Sonnenaufgang. Er sollte längst aufgestanden und weitergezogen sein.
Kaylees ausgestreckter Zeigefinger wollte die Narbe berühren, die er ihr gestern Nacht gezeigt hatte, vorsichtig diesmal, aber er ergriff ihr Handgelenk und hielt es fest.
»Tut mir leid, ich wollte nicht … «, begann sie.
»Ist schon gut. Nicht schlimm. Fühlt sich nur taub an«, log er.
»Gestern Nacht hast du gesagt, es täte nicht sehr weh«, sagte sie.
»Zuerst nicht. Zuerst merkt man es nicht einmal, vor allem dann nicht, wenn man voll in Aktion ist. Das Adrenalin fließt, man hat andere Dinge im Kopf, das Gehirn schließt die bloße Möglichkeit von Schmerz aus.« Er fragte sich, warum zum Teufel er ihr das erzählte, und dann wurde ihm klar, dass er ihr schon mehr anvertraut hatte als den meisten Leuten, die ihn kannten, seit er zum Militär gegangen war.
»Wie auf Autopilot«, fasste sie zusammen.
»Man ist so angespannt, so konzentriert auf das, was direkt vor einem liegt, dass man gar keine Zeit hat, nach unten zu sehen. Und dann spürt man dieses warnende Kribbeln. Man ignoriert es. Man sagt sich: Das ist nicht echt.« Er hielt inne, schaute ihr in die Augen, in das tiefste Blau, das er je gesehen hatte, so blau wie das Meer bei Flut und genauso schön. »Und wenn man sich dann endlich eingesteht, dass es doch echt ist, dann ist es zu spät und man kann nur noch darauf fluchen.«
Sie lächelte. »Und das hast du sicher ausgiebig getan.«
»Vor allem, weil ich kein besonders guter Patient bin.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass du tatenlos herumsitzen könntest.«
»Ich kann es, wenn es der Job verlangt.« Nick rückte widerstrebend von ihr ab. »Ich muss gehen.«
Er sammelte seine Kleidung vom Boden auf und zog sich schnell an. Telefon und Piepser hatten sich in den vergangenen Stunden nicht gemeldet, aber er überzeugte sich sicherheitshalber noch einmal davon, während Kaylee immer noch nackt an ihm vorbeiging und in ihrem Kleiderschrank suchte, bis sie einen kurzen, weißen Morgenmantel gefunden hatte.
Nick erwog, noch länger zu bleiben, aufzuschieben, was er sich zu tun versprochen hatte, denn das Vergnügen war ihm durchaus lieber als das Leiden. Aber er hätte sich selbst nicht mehr in die Augen schauen können, wenn er sein Versprechen nicht gehalten hätte.
Als er sich in Kaylees Bad wusch, fiel ihm ein Verlobungsring mit großem Diamanten auf, der achtlos neben dem Waschbecken lag und fast zu Boden gefallen wäre, als Nick sich ein Handtuch schnappte. Mit dem Ring in der Hand verließ er das Bad. »Den hier solltest du aber nicht einfach so herumliegen lassen.«
»Wovon redest … oh .« Kaylee nahm den Ring und steckte ihn in die
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